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Na­vi­ga­ti­on

„Kul­tur im Klos­ter“ – Vor­trag am Diens­tag zur Kunst der Be­lei­di­gung

Pres­se­mit­tei­lung vom 27.06.2025 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport

Die Kunst der Be­lei­di­gung in der Frü­hen Neu­zeit steht im Mit­tel­punkt ei­nes Vor­tra­ges der Rei­he „Kul­tur im Klos­ter“, zu dem der Ar­beits­kreis me­diä­vis­ti­scher Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler am Diens­tag (1. Ju­li 2025) von 17.15 bis 18.45 in das Kul­tur­his­to­ri­sche Mu­se­um Ros­tock ein­lädt. Un­ter dem Ti­tel „‘Pfuch ez zimpt euch nit! ‘ Zur Lust an Pro­vo­ka­ti­on und Be­lei­di­gung in Jörg Wick­rams‚ Roll­wa­gen­büch­lein‘ (1555)“ spricht Dr. Pia Sel­mayr von der Jus­tus-Lie­big-Uni­ver­si­tät Gie­ßen über sprach­li­che Schlag­fer­tig­keit, kal­ku­lier­te Her­ab­set­zun­gen und die dop­pel­te Funk­ti­on von Ko­mik im Schwank der Frü­hen Neu­zeit.

Im Zen­trum steht das „Roll­wa­gen­büch­lein“, ei­ne 1555 erst­mals ge­druck­te Schwank­samm­lung des el­säs­si­schen Au­tors Jörg Wick­ram, die mit ih­rer Mi­schung aus Witz und Pro­vo­ka­ti­on das Pu­bli­kum der Vor­mo­der­ne be­geis­ter­te. Wick­ram zeigt dar­in, wie ge­ziel­te Be­lei­di­gun­gen und spöt­ti­sche Poin­ten nicht nur zur Un­ter­hal­tung, son­dern auch zur Aus­hand­lung ge­sell­schaft­li­cher Nor­men dien­ten. Die fra­gi­le Gren­ze zwi­schen harm­lo­sem Spott und bos­haf­ter Her­ab­set­zung wird in den Tex­ten eben­so the­ma­ti­siert wie der rhe­to­ri­sche Reiz der sprach­li­chen Grenz­über­schrei­tung. Der Vor­trag gibt Ein­bli­cke in die so­zio-kul­tu­rel­len Struk­tu­ren ei­ner Zeit, in der La­chen und Ver­let­zen oft nah bei­ein­an­der­la­gen.
Die Ver­an­stal­tung fin­det im Kul­tur­his­to­ri­schen Mu­se­um Ros­tock statt. Der Ein­tritt ist frei. Al­le In­ter­es­sier­ten sind herz­lich will­kom­men.