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Na­vi­ga­ti­on

Nach Schwe­rin und an­de­ren Kom­mu­nen in Meck­len­burg-Vor­pom­mern ver­hängt nun auch Ros­tock ei­ne Haus­halts­sper­re

Pres­se­mit­tei­lung vom 23.07.2025 - Rat­haus / Bür­ger­schaft

Haus­halts­sper­re als not­wen­di­ge kurz­fris­ti­ge Maß­nah­me – Ver­wal­tungs­aus­ga­ben über­stei­gen Ein­nah­men deut­lich

Der Ent­wick­lung in vie­len an­de­ren Kom­mu­nen fol­gend er­war­tet nun auch die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock für das lau­fen­de Jahr ei­ne wei­te­re Ver­schlech­te­rung der oh­ne­hin an­ge­spann­ten Haus­halts­la­ge. Ober­bür­ger­meis­te­rin Eva-Ma­ria Krö­ger wird da­her am 24. Ju­li 2025 ei­ne Haus­halts­sper­re ver­hän­gen.

Da­mit dür­fen Aus­ga­ben nur noch ent­spre­chend den Re­ge­lun­gen der vor­läu­fi­gen Haus­halts­füh­rung ge­tä­tigt wer­den. Das be­deu­tet: Pflich­ti­ge Auf­ga­ben und ver­trag­lich ge­bun­de­ne Leis­tun­gen wer­den wei­ter­hin fi­nan­ziert, frei­wil­li­ge Leis­tun­gen wer­den auf dem ak­tu­el­len Ni­veau ein­ge­fro­ren. Die In­ves­ti­ti­ons­pro­jek­te der Stadt sind da­von aber nicht be­trof­fen. Sie wer­den wie ge­plant um­ge­setzt.

Ober­bür­ger­meis­te­rin Eva-Ma­ria Krö­ger er­läu­tert: „Un­se­re ak­tu­el­le Haus­halts­pro­gno­se für das lau­fen­de Jahr ist nie­der­schmet­ternd. Die tie­fe­ren Ur­sa­chen da­für lie­gen in stei­gen­den So­zi­al­las­ten, der schwa­chen Kon­junk­tur, den neu­en Ta­rif­ab­schlüs­sen und ei­ner ge­ne­rel­len Un­ter­fi­nan­zie­rung der Städ­te und Ge­mein­den. Hier muss sich et­was än­dern. Gleich­zei­tig sind wir aber auch ver­pflich­tet, al­le mög­li­chen ei­ge­nen Maß­nah­men zu er­grei­fen, um das Haus­halts­de­fi­zit in ei­nem ver­tret­ba­ren Rah­men zu hal­ten. Des­halb führt auch für un­se­re Stadt kein Weg mehr an ei­ner Haus­halts­sper­re vor­bei. Es ist lei­der an der Zeit, den Gür­tel en­ger zu schnal­len.“

Hin­ter­grund die­ser Ent­schei­dung ist die vor­läu­fi­ge Hoch­rech­nung der Stadt­ver­wal­tung für die lau­fen­den Ein­nah­men und Aus­ga­ben der Stadt bis En­de 2025. Dem­nach könn­te das un­ter­jäh­ri­ge Mi­nus im Fi­nanz­haus­halt bis Jah­res­en­de auf bis zu 63 Mil­lio­nen Eu­ro an­wach­sen – vor­ge­se­hen wa­ren bis­lang ca. 38 Mil­lio­nen Eu­ro. Da­zu Fi­nanz­se­na­tor Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski: „Wir se­hen stei­gen­de Kos­ten in na­he­zu al­len Be­rei­chen. Da­zu kom­men 8 Mil­lio­nen Eu­ro ge­rin­ge­re Zu­wei­sun­gen des Lan­des auf­grund der Zen­sus­er­geb­nis­se und 7 Mil­lio­nen Eu­ro Mehr­be­las­tung durch den ho­hen Ta­rif­ab­schluss. Au­ßer­dem lässt die nicht aus­rei­chen­de Er­stat­tung bei Aus­ga­ben für Ju­gend und So­zia­les das Sal­do ge­gen­über der Pla­nung um zu­sätz­li­che 6 Mil­lio­nen Eu­ro an­stei­gen. All das wird bis Jah­res­en­de ein tie­fes Loch in un­se­re Stadt­kas­se rei­ßen.“

Maß­nah­men zur Kos­ten­sen­kung – Fo­kus auf nach­hal­ti­ge Kon­so­li­die­rung

In Zei­ten der Haus­halts­sper­re ist die Ver­wal­tung ge­for­dert, je­de Aus­ga­be kri­tisch zu prü­fen. Dies be­trifft aber nur be­stimm­te Kos­ten­grup­pen, die vor­wie­gend Ver­wal­tungs­kos­ten im en­ge­ren Sin­ne be­tref­fen, wie z.B. Dienst­rei­sen oder Bü­ro­aus­stat­tung. Um die städ­ti­schen Fi­nan­zen dar­über hin­aus zu sta­bi­li­sie­ren, greift die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt zu wei­te­ren struk­tu­rel­len Maß­nah­men: „Auch im Be­reich Per­so­nal ha­ben wir in­ten­siv be­ra­ten und Maß­nah­men ent­wi­ckelt, die ei­ne Re­du­zie­rung der Per­so­nal­kos­ten er­mög­li­chen – oh­ne da­bei Ein­schrän­kun­gen für das be­stehen­de Per­so­nal vor­zu­neh­men“, be­tont die Ober­bür­ger­meis­te­rin.

Ins­ge­samt er­hofft sich die Stadt durch die ein­ge­lei­te­ten Maß­nah­men Ein­spa­run­gen in Hö­he von bis zu 12 Mil­lio­nen Eu­ro im lau­fen­den Jahr. Dar­über hin­aus ist vor­ge­se­hen, mit dem nächs­ten Dop­pel­haus­halt auch ein so ge­nann­tes Haus­halts­kon­so­li­die­rungs­kon­zept – ei­ne Lis­te mög­li­cher struk­tu­rel­ler Spar­maß­nah­men – der Bür­ger­schaft zur Be­schluss­fas­sung vor­zu­le­gen.

Kon­so­li­die­rung mit Au­gen­maß

Der Fi­nanz­se­na­tor be­tont: „Die mas­siv ge­stie­ge­nen Kos­ten – für die wir kaum ver­ant­wort­lich sind – dür­fen nicht da­zu füh­ren, dass ei­ne gan­ze Stadt lahm­ge­legt wird. Des­halb kann auch nur ein Teil der Haus­halts­kon­so­li­die­rung durch uns selbst er­zielt wer­den. Al­les an­de­re wür­de die Funk­ti­ons­fä­hig­keit und den Zu­sam­men­halt der Stadt ernst­haft ge­fähr­den. Ei­ne ‚schwar­ze Null‘ im Stadt­haus­halt wird erst wie­der mög­lich sein, wenn die Kom­mu­nen fi­nan­zi­ell bes­ser aus­ge­stat­tet sind und die Stan­dards in den So­zi­al­leis­tungs­ge­set­zen ei­ner kri­ti­schen Prü­fung un­ter­zo­gen wur­den.“

Trotz der Haus­halts­sper­re stellt die Ober­bür­ger­meis­te­rin klar: Ge­setz­li­che und ver­trag­li­che Leis­tun­gen wer­den er­füllt, die Ver­wal­tung ist wei­ter­hin voll ar­beits­fä­hig. Be­reits be­wil­lig­te Zu­schüs­se an Ver­bän­de und Ver­ei­ne wer­den aus­ge­zahlt; eben­so wer­den be­reits be­auf­trag­te Vor­ha­ben wie ge­plant um­ge­setzt.