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Na­vi­ga­ti­on

Müll-Kip­pe: Neue War­now-Ascher am Stadt­ha­fen sol­len hel­fen, Zi­ga­ret­ten­res­te rich­tig zu ent­sor­gen

Pres­se­mit­tei­lung vom 25.07.2025 - Wirt­schaft und Ver­kehr / Um­welt und Ge­sell­schaft

Zehn bis 15 Jah­re, so lan­ge dau­ert es bis ei­ne Zi­ga­ret­te in der Na­tur ver­rot­tet bzw. sich ih­re Ein­zel­tei­le in Mi­kro­plas­tik zer­set­zen. Wäh­rend die­ses Pro­zes­ses wer­den Gift­stof­fe wie Ni­ko­tin frei­ge­setzt, die in den Bo­den und auch in das Was­ser ge­lan­gen und dort für er­heb­li­che Ver­un­rei­ni­gun­gen sor­gen.

In­ner­halb des durch die Eu­ro­päi­sche Uni­on ge­för­der­ten Ko­ope­ra­ti­ons­pro­jek­tes „Cir­cu­lar Oce­an-bound Plastic“, an dem sich die Städ­te Aar­hus, Ko­pen­ha­gen, Dan­zig, Mal­mö so­wie die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock be­tei­li­gen, wer­den ge­zielt Maß­nah­men um­ge­setzt, um früh­zei­tig zu ver­hin­dern, dass Müll in die Ge­wäs­ser ge­langt. Auf Ba­sis von Was­ser­pro­ben­ent­nah­men wur­de deut­lich, dass ein Gro­ß­teil des Ab­falls in der War­now auf Zi­ga­ret­ten­res­te zu­rück­zu­füh­ren ist. Wäh­rend des Un­ter­su­chungs­zeit­rau­mes zwi­schen Ju­ni und Au­gust 2024 wur­den ins­ge­samt 5.613 Müll­tei­le ent­lang des Ros­to­cker Stadt­ha­fens ge­sam­melt, dar­un­ter 822 Zi­ga­ret­ten­stum­mel mit Fil­tern. Da­mit lan­den die Ta­bak­röhr­chen auf Platz zwei auf der Müll­lis­te, di­rekt hin­ter Süß­wa­ren­ver­pa­ckun­gen mit 1.177 ein­ge­sam­mel­ten Tei­len. Die In­stal­la­ti­on von „War­now-Aschern“ soll nun Ab­hil­fe schaf­fen. „Je­de Maß­nah­me, die da­zu bei­trägt, dass un­ser Stadt­ha­fen si­cher und sau­ber bleibt, ist will­kom­men“, sagt Ord­nungs­se­na­tor Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski und er­gänzt: „Ins­be­son­de­re in den Som­mer­mo­na­ten ist un­ser Stadt­ha­fen ein be­lieb­ter Treff­punkt – zum Gril­len, Freun­de tref­fen, Kubb spie­len. Da­bei ent­steht auch Müll. Wir ap­pel­lie­ren des­halb an al­le, dass sie ih­ren Müll kor­rekt ent­sor­gen, auch ih­re Zi­ga­ret­ten­stum­mel.“

Am Strand von War­ne­mün­de gibt es die Zi­ga­ret­ten-Müll­ei­mer be­reits seit ei­ni­gen Jah­ren: Die so ge­nann­ten „Ost­see-Ascher“ sol­len Strand­gäs­te zur be­wuss­ten Ent­sor­gung von Zi­ga­ret­ten­kip­pen und an­de­rem Müll ani­mie­ren. Die Maß­nah­me fu­ßt auf vor­an­ge­gan­ge­ne Un­ter­su­chun­gen, die ge­zeigt ha­ben, dass sich der Haupt­an­teil des täg­lich an­fal­len­den Mülls am Strand aus Plas­ti­krück­stän­den zu­sam­men­setzt. Ent­lang der War­now zeich­net sich ein ähn­li­ches Bild: „91 % des ge­fun­de­nen Mülls be­steht aus Plas­tik“, ver­deut­licht Ga­brie­la Es­co­bar Sá­n­chez vom Leib­niz-In­sti­tut für Ost­see­for­schung War­ne­mün­de. Sie ist an dem For­schungs­pro­jekt „Cir­cu­lar Oce­an-bound Plastic“ be­tei­ligt, das dar­auf ab­zielt, den Ein­trag von Plas­tik über Flüs­se in die Ost­see zu re­du­zie­ren. „Hier­für muss das Plas­tik mög­lichst na­he an der Quel­le aus den Flüs­sen ent­fernt wer­den. Oder noch bes­ser: Gar nicht erst in die Flüs­se ge­lan­gen“, be­tont Sá­n­chez. Die­se Ver­mei­dungs­stra­te­gi­en sol­len bes­ten­falls so­wohl für die be­tei­lig­ten Pro­jekt-Städ­te funk­tio­nie­ren, als auch auf an­de­re Ost­see­städ­te über­trag­bar sein.

Die Wirk­sam­keit der War­now-Ascher wird nun kon­ti­nu­ier­lich bis No­vem­ber 2025 über­wacht und wis­sen­schaft­lich aus­ge­wer­tet. Da­zu ana­ly­sie­ren die be­tei­lig­ten For­schungs­teams die Zahl der Zi­ga­ret­ten­stum­mel auf dem Ha­fen­ge­län­de und ver­glei­chen Be­rei­che mit und oh­ne War­now-Ascher-In­stal­la­ti­on. Zu­sätz­lich wird er­fasst, wie sich die Men­ge an Zi­ga­ret­ten­res­ten in der War­now vor und nach der Ein­füh­rung der Ascher ver­än­dert hat. „Soll­ten sich die Ascher als er­folg­reich er­wei­sen, wer­den sie Teil ei­nes Maß­nah­men­plans zur Mee­res­müll-Re­du­zie­rung“, so Sá­n­chez.

Die Ein­pla­nung und Um­set­zung der War­now-Ascher wur­de in Zu­sam­men­ar­beit mit der EUCC - Die Küs­ten Uni­on Deutsch­land e.V., dem Ros­to­cker Ha­fen- und See­manns­amt, dem Han­se-Sail-Bü­ro, dem Amt für Um­welt- und Kli­ma­schutz der Tou­ris­mus­zen­tra­le der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock ent­wi­ckelt.