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Rostock erhält 2,9 Millionen Euro für Kitasanierung

Pressemitteilung vom 03.06.2020

Land unterstützt Bauvorhaben in der Lagerstraße 17 mit EFRE-Mitteln

Noch ist die Vorstellung, dass in der Lagerstraße 17 der nördlichen Altstadt Rostocks bald Kinder durch den Garten tollen, genau das: eine Vorstellung. Dass diese jedoch Realität wird, verdankt die Hanse- und Universitätsstadt Rostock auch der Unterstützung aus dem Land. Rund 4,4 Millionen Euro wird der städtische Immobiliendienstleister KOE in die Sanierung und Erweiterung der ansässigen Kita „Schneckenhaus" investieren. Das Land Mecklenburg-Vorpommern steuert 2,9 Millionen Euro aus dem Förderprogramm EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) bei. Den entsprechenden Fördermittelbescheid übergab Infrastrukturminister Christian Pegel heute (am Mittwoch, 3. Juni 2020) an Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen. „Wenn ein Kind in die Krippe kommt, ist das der erste Schritt in einen neuen Lebensabschnitt. Unsere Kinder sollen ihre Kindergartenzeit als etwas Schönes in Erinnerung behalten, an eine Zeit, die Spaß gemacht hat und in der sie die ersten Freunde fanden. Zum Schönen gehört neben einem guten pädagogischen Konzept aber auch das Umfeld. Ich freue mich, dass das Land uns dabei unterstützt, das Umfeld der Kita Schneckenhaus nachhaltig zu verbessern", sagt Rostocks Stadtoberhaupt.

Im Vorfeld des Baubeginns waren zahlreiche Untersuchungen zur Gebäudehistorie und der Bausubstanz notwendig. Das Vorderhaus der Kita steht auf der Denkmalliste der Stadt. Die denkmalpflegerische Zielstellung schreibt daher einen „größtmöglichen Substanzerhalt" vor. Zeitgleich ergaben die Untersuchungen, dass eine Sanierung bei laufendem Betrieb aufgrund ihres Umfangs nicht möglich ist. „Es musste erst eine Übergangslösung für die Unterbringung der Kinder gefunden werden, bevor wir überhaupt anfangen konnten", sagt Sigrid Hecht Chefin vom für den Bau verantwortlichen kommunalen Immobiliendienstleister KOE. „Im vergangenen Jahr wurde dann der Neubau der evangelischen integrativen Kindertagesstätte St. Andreas der Stadtmission im Krischanweg fertiggestellt. Dieser dient nun als Interimsvariante bis wir mit der Sanierung und Erweiterung des Schneckenhauses fertig sind", ergänzt sie. Dank eines genehmigten vorzeitigen Maßnahmebeginns konnte mit der Umsetzung des Projektes bereits im September 2019 begonnen werden. Die Fertigstellung des Bauvorhabens ist für Spätsommer 2021 vorgesehen.

Mehr Platz für mehr Kinder

Einst als Armenhaus errichtet, dient das Gebäude seit 1985 als Kindertagesstätte. In den vergangenen vier Jahrzehnten wurden vor Ort keine wesentlichen Sanierungsmaßnahmen umgesetzt. Lediglich einzelne kleinere Renovierungen haben zur Instandhaltung des Hauses beigetragen. Inzwischen werden die Zeichen der Zeit am und im Bestandsgebäude deutlich sichtbar: In der Fassade haben sich Risse gebildet, die Holzfenster sind marode und die Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallationen stark veraltet. Hinzu kommt, dass das Gebäude nicht mehr geltenden Brandschutzbedingungen entspricht. Im Zuge der Sanierung wird das „Schneckenhaus" zudem erstmals barrierefrei erschlossen.

In Zusammenarbeit mit dem Amt für Jugend, Soziales und Asyl sowie der Diakonie Rostocker Stadtmission e.V. wurde das Raumkonzept für die Einrichtung überarbeitet: Damit künftig nicht mehr nur 114, sondern 141 Kinder vor Ort optimal betreut werden können, erhält das Vorderhaus einen Anbau. Hierzu musste ein bestehender Kemladen sowie ein Anbau aus den 1980-er Jahren abgebrochen werden. Die Erhöhung der Platzkapazitäten ist eine Antwort auf den steigenden Bedarf an Kita-Betreuungsplätzen im innerstädtischen Bereich.