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Rostockerinnen und Rostocker sammeln für befreundete Stadt Panajachel in Guatemala

Pressemitteilung vom 26.06.2020

Grundnahrungsmittel in Panajachel dank Spenden verteilt


Die Verbindung zwischen der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und der guatemaltekischen Stadt Panajachel existiert bereits seit Jahren. Am Tag des 800. Rostocker Stadtgeburtstages besiegelten beide Seiten 2018 eine offizielle Städtefreundschaft. Seither konzentrierte sich die Zusammenarbeit vorrangig auf den Umweltschutz und wird sogar vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit gefördert. Doch in Folge der Corona-Pandemie und dem damit einhergehenden monatelangen Lockdown ist die Bevölkerung in Panajachel inzwischen viel mehr durch Armut und Hunger geplagt. Von den ersten 2.000 Euro, die jetzt nach Panajachel überwiesen wurden, sind nun Grundnahrungsmittel gekauft und in der Bevölkerung verteilt worden.

„Uns erreichte im vergangenen Monat ein eindringlicher Hilferuf von unseren Freunden aus Panajachel“, sagte Holger Matthäus, Senator für Infrastruktur, Umwelt und Bau der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. „Seit März befindet sich das Land im Lockdown. Infolgedessen haben unzählige Menschen ihre Arbeit verloren und dürfen ihre Häuser nicht mehr verlassen. Ein soziales Sicherheitsnetz wie bei uns in Deutschland gibt es in Guatemala leider nicht. Daher müssen wir derzeit davon ausgehen, dass mehr Menschen durch Hunger und den Folgen von Unterernährung sterben als durch das Corona-Virus selbst. Wir haben deshalb sofort mit der Akquise von Spenden aus der Zivilgesellschaft begonnen und konnten bereits über 2.000 Euro sammeln“, so Senator Holger Matthäus.

2.000 Euro nach Guatemala gespendet

Erst im Februar besuchte eine Rostocker Delegation mit Experten der Verwaltung und des kommunalen Wasserversorgers Nordwasser die befreundete Stadt Panajachel. Angelegt war die Reise als Teil der von der Bundesregierung geförderten Klimazusammenarbeit beider Städte. Als Vertreter der Zivilgesellschaft und Vorsitzender des Freundeskreises Rostock-Panajachel war Martin Lau Teil der Delegation: „Die Eindrücke, die wir vor Ort erhalten haben, waren wirklich außergewöhnlich. Die Landschaft des von drei Vulkanen umgebenen Atitlan-Sees sucht weltweit ihresgleichen. Umso wichtiger erschien es uns, die Missstände bei den Themen Müll- und Abwasserentsorgung gemeinsam anzugehen. Doch jetzt gilt es zu allererst, viele Kinder und ihre Familien vor dem Hungertod zu bewahren. Hierfür haben wir dieser Tage die ersten 2.000 Euro nach Guatemala überwiesen.“

Während die Spendensumme hauptsächlich im Freundes- und Bekanntenkreis akquiriert wurde, hofft Martin Lau nun auf eine breite Unterstützung aus der Rostocker Bevölkerung: „Momentan scheint es so, als würde Deutschland einigermaßen glimpflich durch diese Krise kommen. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern muss deshalb bei uns niemand Hunger leiden. Umso mehr hoffe ich, dass der eine oder andere sich an unserer Spendenaktion beteiligt.“

Grundnahrungsmittel werden an Familien verteilt

Für die Verteilung vor Ort sorgen die lokalen Partner, die sich im Freundschaftskomitee CAIP organisiert haben. Zwei von ihnen sind der ehemalige Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Guatemala Jürgen Katt und seine Frau Astrid. Sie sind Gründungsmitglieder des gemeinnützigen Vereins ATITLAN e.V. sowie seit 1992 dessen Projektleiter in Guatemala. Beide koordinieren jetzt die Rostocker Spendenaktion. „Von dem Geld aus Rostock haben wir verschiedene Grundnahrungsmittel wie Bohnen, Reis, Öl, Salz und Zucker eingekauft. Da unsere Stadt mit knapp 11.000 Einwohnern nicht allzu groß ist, sind uns die besonders bedürftigen Familien in Panajachel wohlbekannt. Insgesamt versorgen wir gerade 84 von ihnen. Sie erhalten alle zehn bis 14 Tage Nahrungsmittellieferungen. Für Einkauf, Transport und Verteilung sind unsere Kinder Ana-Lena und Boris zuständig. Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren Rostocker Freundinnen und Freunden für diese Spendenaktion. Damit kann das Leid der betroffenen Familien zumindest für einige Wochen gemindert werden.“

Wer die Spendenaktion des Freundeskreises Rostock - Panajachel unterstützen möchte, kann seinen Wunschbetrag an folgende Bankverbindung überweisen und seine Kontaktdaten an die E-Mail-Adresse agentur@rueck-spiegel.de senden. Alle Spenderinnen und Spender erhalten anschließend eine Bescheinigung zur Vorlage beim Finanzamt.

Empfänger: Pro Arte Künstlerakademie Organisationskonto
IBAN: DE03 3006 0601 0503 5245 82
Verwendungszweck: Spende/Freundeskreis Rostock

Die städtefreundschaftliche Kooperation zwischen Rostock und Panajachel besteht seit 2018. Panajachel liegt im Departamento Sololá im Südwesten von Guatemala, dem bevölkerungsreichsten Staat in Zentralamerika im Süden der Halbinsel Yucatán. Der vollständige Name Panajachels lautet San Francisco Panajachel. Die Stadt hat etwa 11.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Panajachel liegt am Lago de Atitlán, 1.500 Meter über dem Meeresspiegel, und ist eines der touristischen Zentren des Landes.

Der Freundeskreis Rostock-Panajachel wurde im Januar 2019 unter Führung von zahlreichen sozial engagierten Rostockerinnen und Rostockern unter dem Dach des Pro Arte e.V. gegründet. Seither ist der Verein in verschiedenen Themen wie dem Fairen Handel, der Bewahrung der Maya-Kultur und dem Umweltschutz am Atitlan-See aktiv und versucht so, die Städtefreundschaft auf ehrenamtlicher Basis zu bereichern.