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Na­vi­ga­ti­on

Ros­to­cker Mee­res­müll­stamm­tisch ruft zum Küs­ten­putz am 19. Sep­tem­ber

Pres­se­mit­tei­lung vom 17.09.2020 - Um­welt und Ge­sell­schaft

An­läss­lich des In­ter­na­tio­na­len Küs­ten­putz­ta­ges (19. Sep­tem­ber 2020) ruft der Ros­to­cker Mee­res­müll­stamm­tisch auch in Ros­tock zu Strand­müll­samm­lun­gen und Ak­tio­nen am Sams­tag auf. Elf Sam­mel­or­te wird es an die­sem Tag in der Stadt ge­ben, am Strand, an Ufern, im Was­ser, auf dem Was­ser und so­gar un­ter Was­ser.

„Ros­tock ist da­bei dank der Un­ter­stüt­zung vie­ler flei­ßi­ger Ak­teu­re Teil der grö­ß­ten Bür­ger­be­we­gung der Welt zur Be­sei­ti­gung von Um­welt­ver­schmut­zung und Plas­tik­müll“, er­läu­tert Ros­tocks Se­na­tor für In­fra­struk­tur, Um­welt und Bau Hol­ger Mat­thä­us. „Auch vor un­se­rer ei­ge­nen Haus­tür gilt es, Plas­tik-Ver­mül­lung zu ver­mei­den. Mit der In­itia­ti­ve „Plas­tik­freie Stadt“ lie­fern Ros­to­cker Un­ter­neh­men be­reits prak­ti­ka­ble Bei­spiel für ein um­welt­freund­li­ches Wirt­schaf­ten“, so der Se­na­tor.

Zum Auf­takt der Ak­ti­on am Sams­tag kön­nen sich In­ter­es­sier­te ab 12 Uhr in der Ju­gend­her­ber­ge War­ne­mün­de beim In­fo- und Mit­ma­che­vent „Meer­Wis­sen!“ nä­her mit dem The­ma Mee­res­müll be­fas­sen und die krea­ti­ve Fo­to­aus­stel­lung zur Sil­ves­ter­müll­pro­ble­ma­tik an Ros­tocks Ufern be­sich­ti­gen. Da­bei las­sen sich nicht nur vie­le prak­ti­sche plas­tik­freie Frei­zeit­tipps für die ge­sam­te Fa­mi­lie fin­den, son­dern auch ver­steck­te Mö­wen auf den Pos­tern. Mit Wis­sens­wer­tem und krea­ti­ven Ak­tio­nen sind un­ter an­de­rem da­bei: EUCC-D – Die Küs­ten Uni­on Deutsch­land e.V., der Bund für Um­welt und Na­tur­schutz (BUND), das In­sti­tut für Ost­see­for­schung War­ne­mün­de (IOW), der Na­tur­schutz­bund (NABU), die Re­gio­na­le Netz­stel­le Nach­hal­tig­keits­stra­te­gi­en (RENN.nord), Um­welt­bil­dung des IGA-Park, die DJH-Um­welt­ju­gend­her­ber­gen in Meck­len­burg-Vor­pom­mern und vie­le wei­te­re Ak­teu­re.
Ab 14 Uhr sind al­le ein­ge­la­den, sich an elf Sam­mel­stel­len am Ros­to­cker Küs­ten­putz zu be­tei­li­gen. An den fol­gen­den Stand­or­ten wer­den die Hel­fe­rin­nen und Hel­fer von 14 bis 16 Uhr zur Strand­müll­samm­lung er­war­tet: Strand­auf­gang vor Ju­gend­her­ber­ge War­ne­mün­de (Treff­punkt Ju­gend­her­ber­ge), Strand­auf­gang vor dem IOW, Ho­he Dü­ne (Strand­auf­gang der Yacht­ha­fen­re­si­denz), Mark­gra­fen­hei­de (Blaue Bo­je), Hunds­burg (Treff­punkt Fäh­re/Kaf­fee­rös­te­rei), Ol­den­dor­fer Tan­nen (und Samm­lung auf SUPs mit Su­pre­me Surf, Treff­punkt am al­ten Fähr­an­le­ger), Schna­ter­mann (Samm­lung am Strand und mit Boo­ten vom Was­ser aus), Gehls­dorf (Treff­punkt Fähr­an­le­ger) so­wie die drei Sam­mel­punk­te im Ros­to­cker Stadt­ha­fen Cir­cus Fan­ta­sia, blaue Krä­ne und Ka­nu­club auf der Holz­halb­in­sel.

In die­sem Jahr ste­hen Zi­ga­ret­ten­kip­pen im Fo­kus der Ak­ti­on. Sie ver­ur­sa­chen ei­nen im­mensen Scha­den in der Um­welt. 4.300 Mil­li­ar­den Kip­pen fal­len jähr­lich welt­weit an. Rund 80 Pro­zent da­von lan­den in der Um­welt Be­reits ein klei­ner Re­gen ge­nügt, um die ent­hal­te­nen Gift­stof­fe, dar­un­ter Ar­sen, Blei, Cad­mi­um und Ni­ko­tin, aus­zu­wa­schen und ins Grund­was­ser zu lei­ten. Al­lein das Ni­ko­tin aus ei­ner Kip­pe kann 1.000 Li­ter Was­ser ver­gif­ten. Was­ser­flö­he – das sind klei­ne Plank­ton­kreb­se – ster­ben. Grö­ße­re Tie­re, wie Fi­sche, hal­ten et­was mehr aus, aber auch für sie ist ei­ne Kip­pe in ei­nem Li­ter Was­ser noch gif­tig. Au­ßer­dem be­stehen Zi­ga­ret­ten­fil­ter nor­ma­ler­wei­se aus Cel­lu­lo­se-Ace­tat, ei­nem Kunst­stoff, der je nach Um­welt­be­din­gun­gen in­ner­halb von Jah­ren oder Jahr­zehn­ten in Mi­kro­plas­tik zer­fällt und so sehr lan­ge in der Um­welt ver­wei­len kann.
Die Zi­ga­ret­ten­fil­ter wer­den an al­len Treff­punk­ten vom an­de­ren Müll se­pa­rat ge­sam­melt und ge­gen 17.30 Uhr mit ei­ner „Kip­pen­ka­ra­wa­ne“ am Cir­cus Fan­ta­sia im Stadt­ha­fen zu­sam­men­ge­tra­gen. Dort wird die ge­sam­mel­te Men­ge aus­ge­wer­tet und aus­ge­stellt. Die Zi­ga­ret­ten­fil­ter sol­len an­schlie­ßend re­cy­celt wer­den, um so­mit zur rest­lo­sen Ver­wer­tung bei­zu­tra­gen.

Im Stadt­ha­fen und an den Küs­ten von War­now und Ost­see wer­den der Ufer­be­reich und die an­gren­zen­den Flä­chen von Mee­res-Müll be­freit und die ge­sam­mel­ten Tei­le ord­nungs­ge­mäß ent­sorgt. Beim Ab­trans­port hel­fen Se­na­tor Hol­ger Mat­thä­us, das Amt für Um­welt- und Kli­ma­schutz, die Ros­to­cker Stadt­ent­sor­gung, die Tou­ris­mus­zen­tra­le und vie­le an­de­re Un­ter­stüt­zer. Die Fahr­gast­schif­fe­rei Schütt bringt die die flei­ßi­gen Samm­le­rin­nen und Samm­ler aus War­ne­mün­de zu­rück in den Stadt­ha­fen.

An­schlie­ßend kann im Kul­tur­ha­fen nach Lust und Lau­ne um sau­be­ren Stadt­ha­fen ge­fei­ert und ge­tanzt wer­den: DIKAN­DA, die Welt­mu­sik­band aus Stet­tin, gibt ab 20 Uhr im Cir­cus Fan­ta­sia ein Gast­spiel (Kar­ten kos­ten 15 Eu­ro zzgl. VVK-Ge­büh­ren).
Im Jahr 2019 hat­ten rund 500 Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker beim Küs­ten­putz­tag ca. 2700 Ki­lo­gramm Müll an zwölf Sam­mel­punk­ten an War­now­ufer und Ost­see­strand ge­sam­melt. Auch in die­sem Jahr wird ei­ne ho­he Be­tei­li­gung er­war­tet. Die Ros­to­cker Sea­wol­ves und Ei­ni­ge Schu­len ha­ben be­reits ih­re Un­ter­stüt­zung zu­ge­sagt.

Am nächs­ten Tag (Sonn­tag, 20. Sep­tem­ber 2020) fin­det ein Kli­ma-Kri­sen-Ak­ti­ons­tag in der Lan­gen Stra­ße statt. Auch dort wer­den en­ga­gier­te Ak­teu­re mit In­fo­stän­den und Ak­tio­nen auf die Müll­pro­ble­ma­tik hin­wei­sen und zur Nut­zung von al­ter­na­ti­ven Lö­sun­gen an­re­gen. In­ter­es­sen­ten sind herz­lich ein­ge­la­den.
Der Of­fe­ne Ros­to­cker Mee­res­müll­stamm­tisch ist ei­ne jun­ge In­itia­ti­ve aus um­welt­schüt­zen­den In­sti­tu­tio­nen und ver­ant­wor­tungs­vol­len Un­ter­neh­men, die sich im Früh­jahr 2019 zu­sam­men­ge­fun­den hat, um sich ge­mein­sam für sau­be­re Küs­ten und Ge­wäs­ser rund um Ros­tock stark zu ma­chen. Auch Pri­vat­per­so­nen en­ga­gie­ren sich.

Die Ver­an­stal­tun­gen fin­den un­ter Ein­hal­tung der gel­ten­den Co­ro­na-Schutz­stan­dards statt.