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Na­vi­ga­ti­on

Am Mon­tag Ak­ti­ons­tag „Ci­ties for Life – Städ­te für das Le­ben/Städ­te ge­gen die To­des­stra­fe”

Pres­se­mit­tei­lung vom 27.11.2020

Am Mon­tag, 30. No­vem­ber 2020, fin­det der XIX. In­ter­na­tio­na­le Ak­ti­ons­tag „Ci­ties for Life – Städ­te für das Le­ben/Städ­te ge­gen die To­des­stra­fe” auf In­itia­ti­ve der Ge­mein­schaft Sant’Eg­idio statt. Auch Ros­tock be­tei­ligt sich am Ak­ti­ons­tag. Ein Ban­ner am Rat­haus wird dar­auf auf­merk­sam ma­chen und auf dem Neu­en Markt wer­den Flag­gen der Kam­pa­gne ge­hisst sein. Am Abend des Ak­ti­ons­ta­ges wird das Rat­haus von 18 bis 22 Uhr in der Ak­ti­ons­far­be Blau an­ge­strahlt. „Es gibt kei­ne ju­ris­ti­schen Grün­de da­für zu recht­fer­ti­gen, war­um das le­ga­le Tö­ten von Men­schen noch ge­stat­tet wird“, un­ter­streicht Bür­ger­schafts­prä­si­den­tin Re­gi­ne Lück in ei­ner Vi­deo-Bot­schaft.

Der In­ter­na­tio­na­le Tag „Ci­ties for Life” ist die welt­weit grö­ß­te Mo­bi­li­sie­rung von Kom­mu­nen für die Ach­tung der Men­schen­rech­te auch in schwie­ri­gen Si­tua­tio­nen. Seit Be­ginn der Kam­pa­gne im Jahr 2002 wur­den in über 100 Län­dern Ver­an­stal­tun­gen zur Sen­si­bi­li­sie­rung der Zi­vil­ge­sell­schaft durch­ge­führt, um zur Ach­tung des mensch­li­chen Le­bens auf­zu­ru­fen. In Deutsch­land ha­ben sich in den ver­gan­ge­nen 18 Jah­ren fast 300 Städ­te be­tei­ligt. Un­ter­schied­li­che Ak­tio­nen wer­den ge­stal­tet, z.B. be­son­de­re Be­leuch­tung be­kann­ter Ge­bäu­de, Dich­ter­le­sung, Pro­jek­te in Schu­len etc.

Vie­les hat sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren zum Po­si­ti­ven ver­än­dert. Mitt­ler­wei­le ist die Zahl der Län­der auf 142 ge­stie­gen, die die To­des­stra­fe per Ge­setz ab­ge­schafft ha­ben oder nicht mehr an­wen­den. Eu­ro­pa ist in die­ser Zeit zum ers­ten Kon­ti­nent der Er­de oh­ne To­des­stra­fe ge­wor­den (mit Aus­nah­me von Wei­ßruss­land). Die­se Ten­denz setzt sich vor al­lem auch in Afri­ka fort, wo im­mer mehr Län­der die­se Stra­fe ab­schaf­fen. Der Prä­si­dent der Zen­tral­afri­ka­ni­schen Re­pu­blik hat an­ge­kün­digt, den Weg der Ab­schaf­fung in sei­nem Land ein­zu­schla­gen. Im Sep­tem­ber hat Ka­sach­stan das „Zwei­te Fa­kul­ta­tiv­pro­to­koll zum In­ter­na­tio­na­len Pakt über bür­ger­li­che und po­li­ti­sche Rech­te“ un­ter­zeich­net und ist da­mit die Ver­pflich­tung ein­ge­gan­gen, die To­des­stra­fe ab­zu­schaf­fen. In den USA ha­ben auch Ka­li­for­ni­en und New Hamp­shire die To­des­stra­fe ab­ge­schafft; so­mit ist die Zahl der Bun­des­staa­ten oh­ne To­des­stra­fe auf 21 ge­stie­gen.

Im De­zem­ber 2020 wird die Ge­ne­ral­ver­samm­lung der Ver­ein­ten Na­tio­nen er­neut über ei­ne Re­so­lu­ti­on für ein uni­ver­sa­les Mo­ra­to­ri­um der To­des­stra­fe ab­stim­men. Im Jahr 2018 stimm­ten be­reits 123 Staa­ten für ein Hin­rich­tungs­mo­ra­to­ri­um - so vie­le wie nie zu­vor.

Lei­der blei­ben aber be­sorg­nis­er­re­gen­de Nach­rich­ten nicht aus. Ins­be­son­de­re aus den Kri­sen­ge­bie­ten des Na­hen Os­tens sind im Zu­sam­men­hang mit dem Ter­ro­ris­mus stei­gen­de Voll­stre­ckungs­zah­len zu re­gis­trie­ren. In den USA wur­den auf Bun­des­ebe­ne erst­mals seit 2003 wie­der Men­schen hin­ge­rich­tet. Auch in eu­ro­päi­schen Län­dern wer­den wie­der­holt Stim­men laut, die ei­ne Wie­der­ein­füh­rung der To­des­stra­fe ge­ra­de an­ge­sichts von Ter­ror­ak­ten for­dern.

Die Ge­mein­schaft Sant’Eg­idio ist ei­ne christ­li­che Lai­en­be­we­gung mit über 70.000 Mit­glie­dern in et­wa 70 Län­dern der Welt, die sich für Frie­den und Ge­rech­tig­keit ein­setzt. Seit 1998 en­ga­giert sie sich ge­gen die To­des­stra­fe und setzt sich un­ter Be­tei­li­gung zahl­rei­cher Or­ga­ni­sa­tio­nen in der World Co­ali­ti­on against the Death Pe­nal­ty für ih­re uni­ver­sa­le Ab­schaf­fung ein. Sie hat 2002 die Ak­ti­on „Ci­ties for Life – Städ­te für das Le­ben/Städ­te ge­gen die To­des­stra­fe“ ins Le­ben ge­ru­fen. Der 30. No­vem­ber wur­de für den Ak­ti­ons­tag ge­wählt, weil an die­sem Tag im Jahr 1786 das Gro­ßher­zog­tum Tos­ka­na als ers­ter Staat der Welt Fol­ter und To­des­stra­fe für ab­ge­schafft er­klär­te. Mit­glie­der von Sant’Eg­idio pfle­gen welt­weit Hun­der­te von per­sön­li­chen Brief­freund­schaf­ten mit To­des­kan­di­da­ten, un­ter­stüt­zen vie­le im per­sön­li­chen Ein­satz und sind welt­weit im Ein­satz für ei­ne Hu­ma­ni­sie­rung der Haft­be­din­gun­gen in Ge­fäng­nis­sen ins­be­son­de­re in Afri­ka.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen:

www.​san​tegi​dio.​org

In­ter­na­tio­na­les We­bi­nar #STAN­D4HU­MA­NI­TY #NODEATH­PENAL­TY:

http://​nod​eath​pena​lty.​san​tegi​dio.​org/​en

Hin­wei­se:

Die Vi­deo­bot­schaft von Bür­ger­schafts­prä­si­den­tin Re­gi­ne Lück ist un­ter fol­gen­dem Link ab­ruf­bar:

https://​youtu.​be/​dZA​9GyR​Q6Qs