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Na­vi­ga­ti­on

13. Ros­to­cker Film- und Kul­tur­ta­ge „AB`GE­DREHT" vom 19. bis 26. Sep­tem­ber

Pres­se­mit­tei­lung vom 19.09.2018 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport / Um­welt und Ge­sell­schaft

Vom 19. bis 26. Sep­tem­ber 2018 fin­den zum 13. Mal die Ros­to­cker Film- und Kul­tur­ta­ge „AB`GE­DREHT" zur see­li­schen Ge­sund­heit im Licht­spiel­thea­ter Wun­der­voll statt.

Auch in die­sem Jahr ist die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock wie­der beim Ak­ti­ons­bünd­nis See­li­sche Ge­sund­heit da­bei, das jähr­lich zum In­ter­na­tio­na­len Tag der see­li­schen Ge­sund­heit und bun­des­weit zur Be­tei­li­gung an der Wo­che der See­li­schen Ge­sund­heit auf­ruft.

 

„Ge­mein­sam wol­len wir wie­der ein Zei­chen ge­gen Vor­ur­tei­le und die Stig­ma­ti­sie­rung psy­chi­scher Er­kran­kun­gen set­zen", un­ter­streicht Dr. Ant­je Wro­ciszew­ski, Sucht-/Psych­ia­trie­ko­or­di­na­to­rin im Ge­sund­heits­amt der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt. Vor dem Hin­ter­grund, dass psy­chi­sche Lei­den im­mer stär­ker Men­schen und Ge­sund­heits­sys­te­me be­las­ten, ge­hört die­se the­ma­ti­sche Wo­che zur jähr­li­chen Tra­di­ti­on der tria­lo­gi­schen Zu­sam­men­ar­beit des Ge­sund­heits­am­tes mit der Kli­nik für Psych­ia­trie der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ros­tock, der Ge­sell­schaft für Ge­sund­heit und Päd­ago­gik Grup­pe, der AWO-So­zi­al­dienst gGmbH, dem Lan­des­ver­band See­li­sche Ge­sund­heit M-V e.V., dem Lan­des­ver­band An­ge­hö­ri­ger und Freun­de psy­chisch Kran­ker e.V., dem Ros­to­cker Bünd­nis ge­gen De­pres­si­on e.V. so­wie dem Licht­spiel­thea­ter Wun­der­voll.

 

Im Mit­tel­punkt die­ser Wo­che steht die see­li­sche Ge­sund­heit. Die Grün­de für psy­chi­sche Er­kran­kun­gen sind viel­fäl­tig und in­di­vi­du­ell. Stress am Ar­beits­platz kann ein Fak­tor sein, der ei­ne psy­chi­sche Er­kran­kung be­güns­tigt. Ho­hes Ar­beits­pen­sum, Zeit­druck, stän­di­ge Er­reich­bar­keit, ein­ge­schränk­ter Ent­schei­dungs­spiel­raum und im­mer wie­der die An­pas­sung an neue Ab­läu­fe und Pro­zes­se: Das al­les kann, wenn es kei­nen Aus­gleich gibt, zu ei­ner psy­chi­schen Stö­rung füh­ren.

 

20 bis 30 Pro­zent der in­di­vi­du­el­len Krank­heits­las­ten gin­gen in Eu­ro­pa auf De­pres­sio­nen, Angst-stö­run­gen und an­de­re psy­chi­sche Krank­heits­bil­der zu­rück und die Zahl der Men­schen mit De­pres­sio­nen steigt welt­weit wei­ter ra­sant an. Nach ei­ner Stu­die der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) wa­ren 2015 rund 322 Mio. Men­schen be­trof­fen (4,4 Pro­zent der Welt­be­völ­ke­rung). Das wa­ren gut 18 Pro­zent mehr als vor zehn Jah­ren. De­pres­si­on ist heu­te welt­weit die Haupt­ur­sa­che für Le­bens­be­ein­träch­ti­gung, zum Ver­gleich: Rund 35 Mio. Men­schen le­ben mit Krebs. Der An­stieg geht nach Ex­per­ten­an­ga­ben vor al­lem auf das Be­völ­ke­rungs­wachs­tum und die län­ge­re Le­bens­er­war­tung zu­rück; so wer­den äl­te­re Men­schen häu­fi­ger de­pres­siv.

 

Für Deutsch­land schätzt die WHO die Zahl der Men­schen mit De­pres­sio­nen auf 4,1 Mio., das sind 5,2 Pro­zent der Be­völ­ke­rung. 4,6 Mio. Men­schen leb­ten mit Angst­stö­run­gen.

De­pres­sio­nen ge­hör­ten zu den häu­figs­ten und mit Blick auf die Schwe­re am meis­ten un­ter­schätz­ten Er­kran­kun­gen. Die Stif­tung Deut­sche De­pres­si­ons­hil­fe spricht von ei­ner Volks­krank­heit. Die WHO sieht be­son­de­ren Hand­lungs­be­darf bei Ju­gend­li­chen, Frau­en vor und nach der Ge­burt so­wie äl­te­ren Men­schen.

 

Die meis­ten Men­schen mit ei­ner psy­chi­schen Er­kran­kung kön­nen ef­fek­tiv be­han­delt wer­den, aber die Angst vor ei­ner Stig­ma­ti­sie­rung ver­hin­dert häu­fig ei­ne ge­ziel­te In­an­spruch­nah­me von Hil­fen und Un­ter­stüt­zun­gen. Stu­di­en der letz­ten Jah­re be­le­gen ei­ne Zu­nah­me der Stig­ma­ti­sie­rung psy­chi­scher Er­kran­kun­gen. Hin­zu­kommt, dass es in Deutsch­land gro­ße Wis­sens-lü­cken über De­pres­sio­nen gibt. Fast je­der Fünf­te fin­det, dass sich Be­trof­fe­ne zu­sam­men­rei­ßen soll­ten, ein wei­te­res knap­pes Fünf­tel hält Scho­ko­la­de für ein ge­eig­ne­tes Hilfs­mit­tel ge­gen De­pres­sio­nen. Das ist das Er­geb­nis ei­ner 2017 durch­ge­führ­ten Um­fra­ge im „Deutsch­land-Ba­ro­me­ter De­pres­si­on", der Stif­tung Deut­sche De­pres­si­ons­hil­fe und der Stif­tung Deut­sche Bahn. Um­so wich­ti­ger ist es, per­sön­li­che Er­fah­run­gen mit Be­trof­fe­nen aber auch Wis­sen über die Er­kran­kung wei­ter prä­sent zu ma­chen, um ei­ne Stig­ma­ti­sie­rung zu ver­min­dern.

 

In die­sem Sin­ne tra­gen die Ros­to­cker Film- und Kul­tur­ta­ge mit ver­schie­de­nen Ver­an­stal­tun­gen so­wohl zur In­for­ma­ti­on und Auf­klä­rung über ver­schie­de­ne psy­chi­sche Stö­run­gen als auch zur Re­la­ti­vie­rung und Sen­si­bi­li­sie­rung weit­ver­brei­te­ter Vor­ur­tei­le ge­gen­über psy­chisch er­krank­ten Men­schen bei. Da­bei wol­len die Or­ga­ni­sa­to­ren sehr gern mit den Be­su­che­rin­nen und Be­su­chern der Film- und Kul­tur­wo­che ins Ge­spräch kom­men, um Be­rüh­rungs­ängs­te und Vor­ur­tei­le ab­zu­bau­en, Hilfs­mög­lich­kei­ten auf­zu­zei­gen und zum ge­gen­sei­ti­gen Ver­ständ­nis bei­zu­tra­gen.

 

Die Ver­an­stal­tungs­rei­he be­ginnt am 20. Sep­tem­ber mit der Ver­an­stal­tung für Be­rufs­schü­le­rin­nen und Be­rufs­schü­ler me­di­zi­ni­scher Aus­bil­dungs­be­ru­fe. Ge­zeigt wird ei­ne Do­ku­men­ta­ti­on zum The­ma De­pres­si­on. Her­vor­zu­he­ben ist der 25. Sep­tem­ber, or­ga­ni­siert vom Ros­to­cker Bünd­nis ge­gen De­pres­si­on e.V. Die­se Ver­an­stal­tung wid­met sich mit ei­nem In­for­ma­ti­ons­film ge­zielt dem The­ma. Was sind Ur­sa­chen der De­pres­si­on und wie wird sie be­han­delt? Was kann der Be­trof­fe­ne selbst tun und wie kann man am Ar­beits­platz mit der Er­kran­kung um­ge­hen? In der an­schlie­ßen­den Dis­kus­si­on wer­den Fra­gen be­ant­wor­tet. Es gibt auch In­for­ma­tio­nen, wie An­ge­hö­ri­ge mit der Er­kran­kung um­ge­hen kön­nen.

 

Der Abend des 26. Sep­tem­ber wur­de ge­mein­sam mit dem Netz­werk Frü­he Hil­fen vor­be­rei­tet. Um 19 Uhr fin­det die Film­vor­füh­rung WIR SIND HIER! in An­we­sen­heit der Re­gis­seu­rin An­drea Ro­then­burg statt. Im An­schluss dis­ku­tie­ren Fach­leu­te über die Ver­sor­gung von Kin­dern ei­nes psy­chisch er­krank­ten El­tern­teils und Fra­gen aus dem Pu­bli­kum. So­wohl im neu­ge­stal­te­ten Pro­gramm­heft sind al­le nä­he­ren In­for­ma­tio­nen zu den ein­zel­nen Ver­an­stal­tun­gen, die in der FRIE­DA 23 statt­fin­den, als auch auf Face­book un­ter www.​fac​eboo​k.​com/​Fil​mtag​eAbg​edre​ht?​fref=ts zu fin­den.

Pro­gramm

 

Ver­an­stal­tungs­ort FRIE­DA 23 – Fried­rich­stra­ße 23, 18057 Ros­tock

Kar­ten­be­stel­lun­gen un­ter Tel. 0381 4903859, Fax: 0381 4591499 oder per Email: mail@​liwu.​de

 

Mitt­woch, 19. Sep­tem­ber 2018

ab 12.30 Uhr Ex­per­ten im Ge­spräch „De­pres­si­on und All­tag"

Vor­trags­rei­he im Be­ruf­li­chen Trai­nings­zen­trum Ros­tock, Sch­waa­ner Land­stra­ße 10,

Link­tipp: www.​btz-​rostock.​de

Don­ners­tag, 20. Sep­tem­ber 2018

ab 14 Uhr und

Diens­tag, 25. Sep­tem­ber 2018

ab 10 Uhr in der FRIE­DA 23 An­ge­bot für Be­rufs­schu­len In­for­ma­ti­ons­film „De­pres­si­on"

 

Don­ners­tag, 20. Sep­tem­ber 2018

19 Uhr in der FRIE­DA 23: Film­vor­füh­rung „Tul­ly"

 

Frei­tag, 21. Sep­tem­ber 2018

19 Uhr in der FRIE­DA 23: Film­vor­füh­rung „Män­gel­ex­em­plar"

 

Mon­tag, 24. Sep­tem­ber 2018

Tag der of­fe­nen Tür von 10 bis 15 Uhr mit Kaf­fee und Ku­chen in der TAZ 61 - Ta­ges­struk­tu­rie­ren­des Zen­trum, AWO So­zi­al­dienst Ros­tock gGmbH, Schiff­bau­er­ring 61

 

Diens­tag, 25. Sep­tem­ber 2018

19 Uhr in der FRIE­DA 23: Ei­ne Ver­an­stal­tung des Ros­to­cker Bünd­nis­ses ge­gen De­pres­si­on zum The­ma „De­pres­si­on" mit an­schlie­ßen­der Dis­kus­si­on

 

Mitt­woch, 26. Sep­tem­ber 2018

19 Uhr in der FRIE­DA 23: Wir sind hier! zum The­ma Kin­der mit ei­nem psy­chisch er­krank­ten El­tern­teil und an­schlie­ßen­der Dis­kus­si­on mit Fach­leu­ten