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Na­vi­ga­ti­on

25. No­vem­ber: In­ter­na­tio­na­ler Ge­denk­tag „NEIN zu Ge­walt an Frau­en“

Pres­se­mit­tei­lung vom 23.11.2011

Ge­nau 731 Frau­en ha­ben im Jahr 2010 al­lein im Be­reich der ehe­ma­li­gen Po­li­zei­di­rek­ti­on Ros­tock in den Un­ter­stüt­zungs­ein­rich­tun­gen des Ver­eins Frau­en hel­fen Frau­en e.V. Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zung ge­sucht, weil sie Op­fer von ge­schlech­ter­spe­zi­fi­scher Ge­walt wur­den.

In die­sem Jahr ste­hen die Ak­tio­nen zum In­ter­na­tio­na­len Ge­denk­tag „NEIN zu Ge­walt an Frau­en“ un­ter dem Mot­to „Für ein ge­walt­frei­es Le­ben ist es nie zu spät“. Es gilt deut­lich zu ma­chen, dass auch äl­te­re Frau­en Op­fer von Ge­walt wer­den kön­nen. Die Fall­zah­len der über 50-Jäh­ri­gen sind seit Jah­ren ste­tig an­ge­stie­gen. Äl­te­ren Frau­en fällt es oft be­son­ders schwer, sich aus der lang­jäh­ri­gen Ge­walt­be­zie­hung zu lö­sen. Dies macht auch die Ar­beit mit ih­nen be­son­ders schwer und teil­wei­se auf­wen­di­ger.

Am 25. No­vem­ber 2011 in der Zeit von 17 bis 18.30 Uhr fin­det auch in die­sem Jahr die mitt­ler­wei­le schon tra­di­tio­nel­le Ak­ti­on „Ein Licht für je­de Frau“ auf dem Do­be­ra­ner Platz in Ros­tock statt. Sie sol­len an die 731 Frau­en er­in­nern, die im Jahr 2010 in den Ros­to­cker Un­ter­stüt­zungs­ein­rich­tun­gen auf Grund der er­lit­te­nen Ge­walt in ih­rer Part­ner­schaft Be­ra­tung und Schutz in An­spruch ge­nom­men ha­ben. Hier­zu wird für je­de be­trof­fe­ne Frau, die Hil­fe such­te, ei­ne Ker­ze an­ge­zün­det. Bür­ger­schafts­prä­si­den­tin Ka­ri­na Jens wird zu den An­we­sen­den spre­chen.

Seit nun­mehr 25 Jah­ren gibt des den in­ter­na­tio­na­len Ge­denk­tag „NEIN zu Ge­walt an Frau­en“. Er geht zu­rück auf den Er­mor­dung der drei Schwes­tern Mi­ra­bel, die der do­mi­ni­ka­ni­sche Dik­ta­tor Tru­jiil­lo am 25. No­vem­ber 1960 nach mo­na­te­lan­ger Be­spit­ze­lung und Fol­ter vom mi­li­tä­ri­schen Ge­heim­dienst er­mor­den ließ. Sie hat­ten sich ak­tiv am Kampf ge­gen den Dik­ta­tor be­tei­ligt und wa­ren schon zu Leb­zei­ten zu Vor­bil­dern für den Wi­der­stand ge­gen Un­ter­drü­ckung ge­wor­den. Ihr Mut gilt in­zwi­schen welt­weit als Sym­bol für Frau­en, ge­gen jeg­li­ches Un­recht ein­zu­tre­ten. Seit 1981 ist der 25. No­vem­ber auf In­itia­ti­ve la­tein­ame­ri­ka­ni­scher und ka­ri­bi­scher Fe­mi­nis­tin­nen als in­ter­na­tio­na­ler Ge­denk­tag de­kla­riert. Mit ihm ver­bin­det sich der Ap­pell zum En­ga­ge­ment ge­gen ge­schlech­ter­spe­zi­fi­sche Ge­walt. Seit 1999 ist der 25. No­vem­ber als of­fi­zi­el­ler in­ter­na­tio­na­ler Ge­denk­tag von den Ver­ein­ten Na­tio­nen an­er­kannt.

Auch in Ros­tock so­wie im ge­sam­ten Bun­des­land nut­zen Ver­ei­ne und Or­ga­ni­sa­tio­nen seit An­fang der 90er Jah­re die Ta­ge um den 25. No­vem­ber und dem 10. De­zem­ber, dem Tag der Men­schen­rech­te, um auf die Si­tua­ti­on der von Ge­walt be­trof­fe­nen Frau­en auf­merk­sam zu ma­chen und Ver­än­de­run­gen an­zu­re­gen. Be­son­de­rer Schwer­punkt ist die Ge­walt in Paar­be­zie­hun­gen. Ge­walt hat da­bei vie­le Ge­sich­ter.

Je­de vier­te Frau in Deutsch­land hat schon ein­mal in ih­rem Le­ben For­men von kör­per­li­cher, see­li­scher oder se­xua­li­sier­ter Ge­walt von Män­nern aus dem fa­mi­liä­ren Um­feld er­lebt und muss sich mit den kör­per­li­chen und see­li­schen Ver­let­zun­gen aus­ein­an­der­set­zen. Die­se rei­chen von ein­fa­chen Prel­lun­gen bis hin zu Organ­ris­sen und Kno­chen­brü­chen, dem Ver­lust jeg­li­chen Selbst­wert­ge­fühls bis hin zu Sui­zid­ver­su­chen. Häus­li­che Ge­walt ist oft die Ur­sa­che für ver­schie­dens­te Er­kran­kun­gen wie Herz­pro­ble­me, Er­kran­kun­gen des Ver­dau­ungs­sys­tems, für De­pres­sio­nen, Angst­er­kran­kun­gen oder auch für Fehl- oder Früh­ge­bur­ten. Al­ter, Ein­kom­men oder Bil­dung der Tä­ter spie­len da­bei kei­ne Rol­le. Die ge­schil­der­ten Aus­wir­kun­gen ver­deut­li­chen, dass der Ge­sell­schaft ein be­son­de­res An­lie­gen sein muss, be­trof­fe­nen Frau­en aus ih­rer pre­kä­ren La­ge her­aus zu hel­fen bzw. da­für zu sor­gen, dass sie erst gar nicht hin­ein­ge­ra­ten. Denn im pri­va­ten und öf­fent­li­chen Be­reich be­ein­träch­tigt Män­ner­ge­walt ge­gen Frau­en und Mäd­chen das ge­sell­schaft­li­che Zu­sam­men­le­ben und kos­tet die So­li­dar­ge­mein­schaft jähr­lich 14,8 Mill. Eu­ro.

Die Ak­ti­on ist ei­ne Ko­ope­ra­ti­ons­ver­an­stal­tung der Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­ten der Han­se­stadt Ros­tock und des Ros­to­cker Ver­eins Frau­en hel­fen Frau­en e.V.

Ros­to­cker Un­ter­stüt­zungs­ein­rich­tun­gen für Ge­walt be­trof­fe­ne Frau­en:

In­ter­ven­ti­ons­stel­le ge­gen häus­li­che Ge­walt und Stal­king Ros­tock
Tel. 0381 4582938, E-Mail: in­ter­ven­ti­ons­stel­le.​rostock@​fhf-ros­tock.de
Die In­ter­ven­ti­ons­stel­le Ros­tock bie­tet Op­fern von häus­li­cher Ge­walt und Stal­king Un­ter­stüt­zung und recht­li­che Be­ra­tung zur Er­hö­hung ih­res Schut­zes und Si­cher­heit

Frau­en­haus Ros­tock
Tel. 0381 454406, E-Mail: frau­en­haus@​fhf-​rostock.​de
Hier fin­den Frau­en und de­ren Kin­der Schutz und Hil­fe, die durch ih­ren Part­ner kör­per­lich oder see­lisch miss­han­delt oder be­droht wer­den.

Fach­be­ra­tungs­stel­le ge­gen se­xua­li­sier­te Ge­walt Ros­tock
Tel. 0381 4403290, E-Mail: fach­be­ra­tungs­stell@​fhf-​rostock.​de
Die Fach­be­ra­tungs­stel­le leis­tet prä­ven­ti­ve, be­ra­te­ri­sche und the­ra­peu­ti­sche Hil­fen für Op­fer se­xu­el­ler Ge­walt, de­ren An­ge­hö­ri­ge und Un­ter­stüt­ze­rin­nen und Un­ter­stüt­zer.