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25. November - Internationaler Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen“

Pressemitteilung vom 15.11.2011

Seit nunmehr 25 Jahren gibt des den internationalen Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen“. Er geht zurück auf den Ermordung der drei Schwestern Mirabel, die der dominikanische Diktator Trujiillo am 25. November 1960 nach monatelanger Bespitzelung und Folter vom militärischen Geheimdienst ermorden ließ. Sie hatten sich aktiv am Kampf gegen den Diktator beteiligt und waren schon zu Lebzeiten zu Vorbildern für den Widerstand gegen Unterdrückung geworden. Ihr Mut gilt inzwischen weltweit als Symbol für Frauen, gegen jegliches Unrecht einzutreten.

Seit 1981 ist der 25. November auf Initiative lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen als internationaler Gedenktag deklariert. Mit ihm verbindet sich der Appell zum Engagement gegen geschlechterspezifische Gewalt.
Seit 1999 ist der 25. November als offizieller internationaler Gedenktag von den Vereinten Nationen anerkannt.
Die Gleichstellungsbeauftragte Brigitte Thielk informiert, dass auch in Rostock sowie im gesamten Bundesland Vereine und Organisationen seit Anfang der 90er Jahre die Tage um den 25. November und dem 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, nutzen, um auf die Situation der von Gewalt betroffenen Frauen aufmerksam zu machen und Veränderungen anzuregen.

Besonderer Schwerpunkt ist die Gewalt in Paarbeziehungen. Gewalt hat dabei viele Gesichter. Jede vierte Frau in Deutschland hat schon einmal in ihrem Leben Formen von körperlicher, seelischer oder sexualisierter Gewalt von Männern aus dem familiären Umfeld erlebt und muss sich mit den körperlichen und seelischen Verletzungen auseinandersetzen. Diese reichen von einfachen Prellungen bis hin zu Organrissen und Knochenbrüchen, dem Verlust jeglichen Selbstwertgefühls bis hin zu Suizidversuchen. Häusliche Gewalt ist oft die Ursache für verschiedenste Erkrankungen wie Herzprobleme, Erkrankungen des Verdauungssystems, für Depressionen, Angsterkrankungen oder auch für Fehl- oder Frühgeburten. Alter, Einkommen oder Bildung der Täter spielen dabei keine Rolle.
Die geschilderten Auswirkungen verdeutlichen, dass der Gesellschaft ein besonderes Anliegen sein muss, betroffenen Frauen aus ihrer prekären Lage herauszuhelfen bzw. dafür zu sorgen, dass sie erst gar nicht hineingeraten. Denn im privaten und öffentlichen Bereich beeinträchtigt Männergewalt gegen Frauen und Mädchen das gesellschaftliche Zusammenleben und kostet die Solidargemeinschaft jährlich 14,8 Millionen Euro.

Im Jahr 2010 haben allein im Bereich der Polizeiinspektion Region Rostock 731 Frauen in den Unterstützungseinrichtungen des Vereins Frauen helfen Frauen e.V. Beratung und Unterstützung gesucht, weil sie Opfer von geschlechterspezifischer Gewalt wurden.
Die Aktionen zum Internationalen Gedenktag stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Für ein gewaltfreies Leben ist es nie zu spät“. Es gilt deutlich zu machen, dass auch ältere Frauen Opfer von Gewalt werden können. Die Fallzahlen der über 50-jährigen sind seit Jahren stetig angestiegen. Älteren Frauen fällt es oft besonders schwer, sich aus der langjährigen Gewaltbeziehung zu lösen. Dies macht auch die Arbeit mit ihnen besonders schwer und teilweise aufwändiger.
Am 25. November findet auch in diesem Jahr die mittlerweile schon traditionelle Aktion „Ein Licht für jede Frau“ auf dem Doberaner Platz statt. Zwischen 17.00 und 18.30 Uhr soll an die 731 Frauen erinnert werden, die im Jahr 2010 in den Rostocker Unterstützungseinrichtungen auf Grund der erlittenen Gewalt in ihrer Partnerschaft Beratung und Schutz in Anspruch genommen haben. Hierzu wird für jede betroffene Frau, die Hilfe suchte, eine Kerze angezündet. Bürger- schaftspräsidentin Karina Jens wird zu den Anwesenden sprechen. Die Aktion ist eine Kooperationsveranstaltung der Gleich- stellungsbeauftragten der Hansestadt Rostock und des Rostocker Vereins Frauen helfen Frauen e.V.

Brigitte Thielk
Gleichstellungsbeauftragte

Rostocker Unterstützungseinrichtungen für Gewalt betroffene Frauen

Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking Rostock
Die Interventionsstelle Rostock bietet Opfern von häuslicher Gewalt und Stalking Unterstützung und rechtliche Beratung zur Erhöhung ihres Schutzes und ihrer Sicherheit
Tel. 4582938, E-Mail: interventionsstelle.rostock@fhf-rostock.de

Frauenhaus Rostock
Hier finden Frauen und deren Kinder Schutz und Hilfe, die durch ihren Partner körperlich oder seelisch misshandelt oder bedroht werden.
Tel. 454406, E-Mail: frauenhaus@fhf-rostock.de

Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt Rostock
Die Fachberatungsstelle leistet präventive, beraterische und therapeutische Hilfen für Opfer sexueller Gewalt, deren Angehörige und Unterstützerinnen und Unterstützer.
Tel. 4403290, E-Mail: fachberatungsstell@fhf-rostock.de