Home
Na­vi­ga­ti­on

33 Jah­re Fried­li­che Re­vo­lu­ti­on in Ros­tock: Ein Blick zu­rück

Pres­se­mit­tei­lung vom 05.09.2022 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport

Die Fried­li­che Re­vo­lu­ti­on im Herbst 1989 war das Re­sul­tat ei­nes Zu­sam­men­spiels viel­fäl­ti­ger Fak­to­ren, die letzt­lich den Zu­sam­men­bruch des Herr­schafts­sys­tems der SED be­wirk­ten und da­mit den Bo­den für den Ver­ei­ni­gungs­pro­zess bei­der deut­scher Staa­ten be­rei­te­ten.

In Ros­tock wie in an­de­ren Städ­ten spiel­ten da­bei En­ga­gier­te in den Kir­chen ei­ne gro­ße Rol­le. In der Ros­to­cker Pe­tri­kir­che fand am 5. Ok­to­ber 1989 die ers­te Für­bit­tan­dacht mit 500 Per­so­nen statt – schnell ver­grö­ßer­ten sich die An­dach­ten, am 19. Ok­to­ber de­mons­trier­ten dann tau­sen­de Men­schen erst­mals durch die Stadt. Wäh­rend die De­mons­trie­ren­den mu­tig und im­mer lau­ter ih­re For­de­run­gen nach Frei­heit und De­mo­kra­tie in die Öf­fent­lich­keit tru­gen, brö­ckel­te die Herr­schaft der SED zu­neh­mend – das Re­gime war nicht mehr zu hal­ten.

Noch im sel­ben Jahr eta­blier­te die Ros­to­cker Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung den „zeit­wei­li­gen Ge­rech­tig­keits­aus­schuss“, des­sen Auf­ga­be es war, Fäl­le po­li­ti­schen Un­rechts in der DDR zu be­ar­bei­ten und zu re­ha­bi­li­tie­ren. Hier star­te­te ein be­son­de­rer Pro­zess der Auf­ar­bei­tung. Die Ge­schich­te des Aus­schus­ses zeigt ein­drück­lich, wie die lo­ka­le Ge­sell­schaft Un­recht auf­ar­bei­ten woll­te, aber auch, wel­che Hür­den und Gren­zen da­bei wirk­ten.

Die Volks­hoch­schu­le und die Do­ku­men­ta­ti­ons- und Ge­denk­stät­te in der ehe­ma­li­gen Un­ter­su­chungs­haft der Staats­si­cher­heit (DuG) la­den die­sen Herbst zu zwei Ver­an­stal­tun­gen ein, die sich mit ge­nau die­sen The­men aus­ein­an­der­set­zen:

5. Ok­to­ber 2022, 19 Uhr, in der Volks­hoch­schu­le
Ros­tock im Herbst 1989 – Auf dem Weg zur Fried­li­chen Re­vo­lu­ti­on

16. No­vem­ber 2022, 18 Uhr in der DuG
Der Ros­to­cker Ge­rech­tig­keitsau­schuss:
DDR-Un­recht wie­der­gut­ma­chen - neu­es Un­recht auf­de­cken
Buch­vor­stel­lung und Ge­spräch

Re­fe­rent bei bei­den Ver­an­stal­tun­gen ist Pas­tor em. Ar­vid Schnau­er, der wäh­rend der Fried­li­chen Re­vo­lu­ti­on für als op­po­si­tio­nell ein­ge­stuf­te Men­schen ein­trat, Frie­den­s­an­dach­ten or­ga­ni­sier­te und von Mai 1990 bis zur Auf­lö­sung Vor­sit­zen­der des Ros­to­cker Ge­rech­tig­keits­aus­schus­ses war. Am 5. Ok­to­ber wird er vor­tra­gen, was er in Ros­tock wäh­rend der Fried­li­chen Re­vo­lu­ti­on er­leb­te und mit­ge­stal­te­te, vor wel­chen gro­ßen und auch klei­nen Her­aus­for­de­run­gen der fried­li­che Pro­test stand und wie es zur Grün­dung des Ros­to­cker Ge­rech­tig­keits­aus­schus­ses kam. Am 16. No­vem­ber prä­sen­tiert Schnau­er Aus­zü­ge aus sei­nem Buch zur Ar­beit des Ros­to­cker Ge­rech­tig­keits­aus­schus­ses.

Für sei­nen jahr­zehn­te­lan­gen Ein­satz für Frie­den und Ge­rech­tig­keit, so auch für sein be­son­de­res En­ga­ge­ment wäh­rend der Fried­li­chen Re­vo­lu­ti­on, wur­de Ar­vid Schnau­er im März 2022 das Bun­des­ver­dienst­kreuz ver­lie­hen.

Die Ver­an­stal­tun­gen sind kos­ten­frei, um vor­he­ri­ge An­mel­dung un­ter Tel. 0381 381-4300 oder im In­ter­net un­ter der Adres­se www.​vhs-​hro.​de wird ge­be­ten, da die Zahl der Plät­ze be­grenzt ist.