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Na­vi­ga­ti­on

4. Ros­to­cker Film­ta­ge "AB`GE­DREHT" vom 10. bis 16. Sep­tem­ber 2009 im Licht­spiel­thea­ter Wun­der­voll

Pres­se­mit­tei­lung vom 02.09.2009

Vom 10. bis 16. Sep­tem­ber 2009 fin­den im Licht­spiel­thea­ter Wun­der­voll den 4. Ros­to­cker Film­ta­gen "AB`GE­DREHT" statt. Im Rah­men der XV. Ta­ge der Ge­mein­de­psych­ia­trie der Han­se­stadt Ros­tock wer­den sechs ver­schie­de­ne Fil­me zum The­ma über psy­chi­sche Er­kran­kun­gen ge­zeigt. "Die­se Film­ta­ge leis­ten nicht nur ei­nen Bei­trag zur Auf­klä­rung über ver­schie­de­ne psy­chi­sche Er­kran­kun­gen und son­dern tra­gen auch da­zu bei, weit­ver­brei­te­te Vor­ur­tei­le ge­gen psy­chisch kran­ke Men­schen zu re­la­ti­vie­ren", un­ter­streicht Dr. Ant­je Wro­ciszew­ski, Sucht- und Psych­ia­trie­ko­or­di­na­to­rin im städ­ti­schen Ge­sund­heits­amt.

Im Mit­tel­punkt die­ser Film­wo­che ste­hen ne­ben der fil­mi­schen Dar­stel­lung häu­fi­ger psych­ia­tri­scher Er­kran­kun­gen, wie post­trau­ma­ti­sche Be­las­tungs­stö­rung, ma­nisch-de­pres­si­ven Stö­run­gen, Ess­stö­rung, Schi­zo­phre­nie und Per­sön­lich­keits­stö­run­gen auch die ge­schicht­li­che Aus­ein­an­der­set­zung der Rol­le der Psych­ia­trie im Drit­ten Reich. Die Fil­me han­deln von per­sön­li­chen Schick­sa­len be­trof­fe­ner Men­schen, ins­be­son­de­re wie sie durch ih­re Er­kran­kung aus dem see­li­schen Gleich­ge­wicht ge­rie­ten. Oft sto­ßen be­trof­fe­ne psy­chisch kran­ke Men­schen und de­ren An­ge­hö­ri­ge auf ei­ne Mau­er des Schwei­gens. Über psy­chi­sche Ge­sund­heits­pro­ble­me wird nicht gern ge­spro­chen.

Da­bei kommt bei vie­len be­trof­fe­nen Men­schen zur schwie­ri­gen krank­heits­be­ding­ten Si­tua­ti­on oft auch Angst, Ver­un­si­che­rung, Scham und Ver­zweif­lung hin­zu. Die­se emo­tio­na­le Be­las­tung führt zu wei­te­rer Iso­la­ti­on. In die­ser Si­tua­ti­on sind oft Kom­mu­ni­ka­ti­on und mensch­li­che Zu­wen­dung be­son­ders wich­tig, denn für Men­schen mit psy­chi­schen Er­kran­kun­gen gibt es ne­ben rein me­di­zi­ni­schen The­ra­pie­an­sät­zen heu­te auch viel­fäl­ti­ge Un­ter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten zur Be­wäl­ti­gung des All­tags.

Nach den Fil­men be­ant­wor­ten Fach­leu­te in an­schlie­ßen­den Ge­sprä­chen Fra­gen zu un­ter­schied­lichs­ten Fil­mim­pres­sio­nen oder zum Um­gang mit psy­chi­schen Er­kran­kun­gen. Da­bei be­steht auch die Mög­lich­keit, sich über den Stand der For­schung, über Fort­schrit­te in der The­ra­pie und Mög­lich­kei­ten der Ver­sor­gung in un­se­rer Stadt zu in­for­mie­ren. In die­sen Ge­sprä­chen wol­len wir das The­ma psy­chi­sche Er­kran­kun­gen ent­zau­bern, ins­be­son­de­re Ängs­ten und Vor­ur­tei­len ent­ge­gen wir­ken und den Blick für das ei­ge­ne Le­ben schär­fen.

Die von der Psy­cho­so­zia­len Ar­beits­grup­pe am Ge­sund­heits­amt der Han­se­stadt Ros­tock in­iti­ier­te Film­wo­che ent­stand in Zu­sam­men­ar­beit des Ge­sund­heits­am­tes Ros­tock mit der Kli­nik für Psych­ia­trie der Uni­ver­si­tät Ros­tock, der Ge­sell­schaft für Ge­sund­heit und Päd­ago­gik, der AWO-So­zi­al­ar­beit GmbH, den Lan­des­ver­bän­den Psych­ia­trie-Er­fah­re­ner Meck­len­burg-Vor­pom­mern e.V. und An­ge­hö­ri­ger und Freun­de psy­chisch Kran­ker e.V. Das kom­mu­na­le Film­fest "Ab­ge­dreht" fin­det zum vier­ten Mal im Licht­spiel­thea­ter Wun­der­voll statt und ist zu ei­ner Tra­di­ti­on in der Han­se­stadt Ros­tock ge­wor­den.

Ver­an­stal­tungs­ort:

Licht­spiel­thea­ter Wun­der­voll, Ste­phan­stra­ße 7, 18055 Ros­tock, Kar­ten­be­stel­lung über Te­le­fon 0381 4903859, Te­le­fax 0381 4591499 oder www.​liwu.​de, zu er­rei­chen mit Stra­ßen­bahn­li­ni­en 2, 5, 6 und E bis Hal­te­stel­le Haupt­bahn­hof oder Leib­niz­platz Ein­tritts­prei­se: Schü­ler: 2,50 Eu­ro, Er­wach­se­ne: 5,00 Eu­ro

Pro­gramm der Ver­an­stal­tungs­ta­ge:

Tra­di­tio­nel­le Spe­zi­al­vor­stel­lung für Be­rufs­schu­len

10. Sep­tem­ber 15:00 Uhr Ben X

Re­gie: Nic Balt­ha­zar, Bel­gi­en/NL 2007, 93 min, DF, FSK 12

Ben lebt in sei­ner ei­ge­nen Welt. Im On­line­spiel "Ar­chlord" wird aus dem Schü­ler Ben der stol­ze, star­ke und an­ge­se­he­ne Rit­ter Ben X, der mit sei­ner In­ter­net­ge­fähr­tin Scar­li­te al­le Her­aus­for­de­run­gen und Ge­fah­ren meis­tert. Doch so­bald er sich aus dem Spiel aus­loggt, be­ginnt sein ei­gent­li­cher Kampf in der rea­len Welt. Denn Ben lei­det am As­per­ger-Syn­drom, ei­ner au­tis­ti­schen Per­sön­lich­keits­stö­rung, die ihm ein so­zia­les Mit­ein­an­der er­schwert und ihn zum Au­ßen­sei­ter macht. In der Tech­ni­schen Schu­le be­müht sich Ben, nicht auf­zu­fal­len, doch der har­te All­tag ist für den ver­schlos­se­nen Jun­gen ei­ne täg­li­che Höl­len­qual. Als er von zwei Mit­schü­lern ty­ran­ni­siert wird, ist er der joh­len­den Meu­te schutz­los aus­ge­lie­fert. Sie fil­men ihn mit Han­dy-Ka­me­ras und ver­schi­cken ih­re Auf­nah­men per E-Mail und MMS. Psy­chisch am En­de, fasst Ben ei­nen Plan. Er will mit al­lem Schluss ma­chen. Al­lein sei­ner vir­tu­el­len Freun­din Scar­li­te ver­traut er sich an, die ihm dar­auf­hin ih­re Hil­fe an­bie­tet. Mit Scar­li­te als Be­glei­te­rin und mit Un­ter­stüt­zung sei­ner El­tern fin­det Ben ei­nen un­ge­wöhn­li­chen Weg aus sei­ner Not. Nach dem Ro­man von Nic Balt­ha­zar "Nichts war al­les, was er sag­te".

An­schlie­ßen­de Film­dis­kus­si­on: Dr. Ant­je Wro­ciszew­ski und Dr. Tho­mas Leyk, Ge­sund­heits­amt, Ste­fan Pau­la­eck, Ge­sell­schaft für Ge­sund­heit und Päd­ago­gik

12. Sep­tem­ber

19:45 Uhr Er­öff­nung der Film­ta­ge

Dr. Lia­ne Mel­zer, Se­na­to­rin für Ju­gend und So­zia­les, Ge­sund­heit, Schu­le und Sport, Kul­tur der Han­se­stadt Ros­tock

20:00 Uhr Nacht vor Au­gen

Re­gie: Bri­git­te Ma­ria Ber­te­le, BRD 2008, 91 min, FSK 12

Bun­des­wehr­sol­dat Da­vid kehrt nach sei­nem Aus­lands­ein­satz in Af­gha­ni­stan in das hei­mat­li­che Schwarz­wald­dorf zu­rück, wo ihn Fa­mi­lie und Freun­din Kirs­ten in die Ar­me schlie­ßen. Doch die Er­leb­nis­se in der Kri­sen­re­gi­on ha­ben den 25-jäh­ri­gen Sa­ni­tä­ter schwer er­schüt­tert und ei­nen Trau­ma­ti­sier­ten zu­rück­ge­las­sen, der die Nä­he zu sei­nem jun­gen Halb­bru­der Ben­ni sucht. Ei­ne ge­fähr­li­che Be­zie­hung. Gut ge­spiel­tes Kriegs­heim­kehr­er­dra­ma um ei­nen Sol­da­ten, des­sen post­trau­ma­ti­sche Be­las­tungs­stö­rung ei­ne Psy­cho­se aus­löst, die in ei­nem Ge­walt­aus­bruch zu es­ka­lie­ren droht. De­bü­tan­tin Bri­git­te Ber­te­le ver­schärft den psy­cho­ana­ly­ti­schen Zu­gang mit alp­traum­haf­ten Rück­blen­den.

An­schlie­ßen­des Film­ge­spräch mit Re­gis­seu­rin Bri­git­te Ma­ria Ber­te­le, OÄ Dr. Ul­ri­ke Lem­ke, Kli­nik und Po­li­kli­nik für Psych­ia­trie und Psy­cho­the­ra­pie der Uni­ver­si­tät Ros­tock, Fran­zis­ka Bert­hold, Schul­pro­jekt, Kris­tin Voll, AWO-So­zi­al­dienst Mo­dera­ti­on: Dr. Ant­je Wro­ciszew­ski, Ge­sund­heits­amt

12. und 13. Sep­tem­ber

Spiel­film ins­be­son­de­re für Kin­der

15:00 Uhr Über­ge­schnappt

Re­gie: Mar­tin Kool­ho­ven, Nie­der­lan­de 2005, 81 min, DF, FSK 6

Was macht man, wenn man ei­ne Mut­ter hat, die viel ver­rück­te­re Ide­en hat als man selbst? Die ei­nen im Py­ja­ma von der Schu­le ab­holt, fünf Eis­be­cher auf ein­mal be­stellt und glaubt, dass man Ele­fan­ten ein­fach so im Gar­ten hal­ten kann? Nor­ma­ler­wei­se lässt sich die neun­jäh­ri­ge Bon­nie durch all das kaum aus der Ru­he brin­gen. Ih­re Mut­ter Lis ist eben so, wie sie ist. Das ist zwar manch­mal ganz schön an­stren­gend, aber trotz­dem wür­de Bon­nie nie­mals tau­schen wol­len. Und zum Glück gibt es ja noch die Oma, die im­mer für Bon­nie da ist. Auch an den schlech­ten Ta­gen, wenn Bon­nies Mut­ter sich im Bett ver­kriecht und sich wei­gert, je­mals wie­der auf­zu­ste­hen.

13. Sep­tem­ber

Sonn­tags­ma­ti­nee mit Büf­fet: Es­sen - durch dick und dünn Ein­lass 10:00 Uhr Las­sen Sie sich vom Büf­fet über­ra­schen!

11:00 Uhr Die dün­nen Mäd­chen

Re­gie: Ma­ria Te­re­sa Ca­mo­glio, BRD 2008, 95 min, FSK 12, Do­ku­men­tar­film

Dün­ne Mäd­chen: Das sind kei­ne Mo­dels, son­dern acht Frau­en zwi­schen 18 und 29 Jah­ren, die seit lan­ger Zeit an Ess­stö­run­gen lei­den. Durch ih­re Ano­re­xie sind sie in ei­ne Kli­nik ein­ge­wie­sen wor­den, ei­ni­ge erst vor kur­zem, an­de­re schon vor län­ge­rer Zeit. Sie ver­su­chen in Grup­pen­ge­sprä­chen ih­re Krank­heit zu ver­ste­hen und zu über­win­den. Das ge­lingt man­chen, an­de­re bre­chen die The­ra­pie ab oder kom­men im­mer wie­der. Die Ma­ger­sucht wird sie le­bens­lang be­glei­ten. Ei­nen Schrei nach Hil­fe do­ku­men­tiert Ma­ria Te­re­sa Ca­mo­glio, die acht Be­trof­fe­ne und ih­re be­wuss­te Nah­rungs­ver­wei­ge­rung bis zum dro­hen­den Hun­ger­tod vor­stellt. Die ganz nor­ma­len Frau­en ge­ben Ein­blick in Be­weg­grün­de und See­len­zu­stän­de, die zu ih­rer Selbst­zer­stö­rung füh­ren.

An­schlie­ßen­des Film­ge­spräch: Frau Re­gi­na Knop von Dick und Dünn M-V e.V., Kom­pe­tenz- und Ko­ope­ra­ti­ons­zen­trum für Ess­stö­run­gen und Fran­zis­ka Bert­hold, Schul­pro­jekt

14. Sep­tem­ber

20:00 Uhr Ben­ny und Joon

Re­gie: Je­re­mi­ah Che­chik, USA 1993,98 min, DF, FSK 12

Seit dem Tod sei­ner El­tern küm­mert sich Au­to-Me­cha­ni­ker Ben­ny auf­op­fe­rungs­voll um sei­ne Schwes­ter Joon. Stress löst bei ihr Schi­zo­phre­nie-An­fäl­le aus, au­ßer­dem hat die jun­ge Frau ei­nen Hang zum Zün­deln. Ben­ny hat je­doch ge­lernt, da­mit um­zu­ge­hen. Ei­nes Abends ver­liert er beim Kar­ten­spiel und muss den ver­träum­ten Sam bei sich auf­neh­men. Sei­ne Schwes­ter ent­deckt so­fort ih­re Vor­lie­be für den Son­der­ling und Bus­ter-Kea­ton-Fan, der sie mit sei­nen Clow­ne­ri­en zum La­chen bringt. Aus Sym­pa­thie wird mehr, und als Ben­ny er­fährt, dass sie mit­ein­an­der ge­schla­fen ha­ben, dreht er durch und wirft Sam raus. Aber Joon läuft ihm hin­ter­her

An­schlie­ßen­des Film­ge­spräch mit Fach­leu­ten

15. Sep­tem­ber

Vor­stel­lung für Schu­len

10:00 Uhr Ben X

An­schlie­ßen­des Film­ge­spräch: Dr. Chris­ti­an Göh­re, Chef­arzt der Ta­ges­kli­nik für Kin­der und Ju­gend­li­che der GGP, Fran­zis­ka Bert­hold, Schul­pro­jekt und Ka­ti Kli­mas, Psy­cho­lo­gin im ASB-Kin­der­not­dienst

15. Sep­tem­ber

20:00 Uhr Adams Äp­fel

Re­gie: An­ders Tho­mas Jen­sen, DK 2005, 89 min, DF, FSK 16

Adams Äp­fel - so nennt Ivan, Land­pfar­rer ir­gend­wo im dä­ni­schen Nir­gend­wo, die Äp­fel am kirch­li­chen Ap­fel­baum, seit Adam sich die Auf­ga­be ge­stellt hat, aus ih­nen ei­nen Ap­fel­ku­chen zu ba­cken. Adam ist der Neu­zu­gang in Ivans Oa­se der Nächs­ten­lie­be, in der er Straf­fäl­li­ge zu re­so­zia­li­sie­ren ver­sucht. Sei­ne der­zei­ti­gen Schäf­chen sind ne­ben dem ge­walt­tä­ti­gen Neo-Na­zi Adam der Trin­ker und Ver­ge­wal­ti­ger Gun­nar und der ara­bi­sche Tank­stel­len­räu­ber Kha­lid. Auf den ers­ten Blick ein über­zeug­ter Gut­mensch, be­geg­net Pfar­rer Ivan Al­lem und Je­dem mit un­er­schüt­ter­li­chem Ver­ständ­nis, auch dem rü­den Ver­hal­ten sei­ner Schütz­lin­ge. Doch bald ent­puppt sich sei­ne Barm­her­zig­keit als Be­ses­sen­heit, die kei­ne Wi­der­re­de dul­det. Mit sei­nem ganz be­son­de­ren Sinn für skur­ri­le Si­tua­tio­nen und Cha­rak­te­re ver­strickt Re­gis­seur An­ders Tho­mas Jen­sen sei­ne Prot­ago­nis­ten in ei­nen ge­nau­so ab­sur­den wie ko­mi­schen Kampf zwi­schen Gut und Bö­se.

An­schlie­ßen­des Film­ge­spräch: Fle­xi­ble Hil­fen zur Er­zie­hung für Fa­mi­li­en mit psy­chisch er­krank­tem El­tern­teil des AWO-So­zi­al­diens­tes

16. Sep­tem­ber

20:00 Uhr Do­ku­men­ta­ti­on zur Eu­tha­na­sie im Drit­ten Reich Der schö­ne, leich­te Tod - Sta­tio­nen ei­nes le­bens­un­wer­ten Le­bens

Re­gie: Mi­cha­el Krull, BRD 1994, 58 min

Gab es das wirk­lich? Un­ter dem Deck­na­men "Kin­der-Fach­ab­tei­lung" ei­ne staat­li­che Tö­tungs-Ein­rich­tung für Kin­der? In der psych­ia­tri­schen Kli­nik Schwe­rin-Sach­sen­berg und an­ders­wo im Deutsch­land der Na­zi-Zeit? Das hat doch nie­mand ge­ahnt, hieß es nach­dem Krieg. Und heu­te scheint ver­ges­sen, wie viel man trotz strengs­ter Ge­heim­hal­tung doch dar­über wis­sen konn­te, dass ganz ge­wöhn­li­che NS-Ärz­te ih­nen an­ver­trau­te Pa­ti­en­ten im Rah­men der so ge­nann­ten T4-Ak­ti­on er­mor­de­ten, be­nannt nach der Eu­tha­na­sie-Zen­tra­le in der Ber­li­ner Vil­la, Tier­gar­ten­stra­ße Nr.4. Von hier aus plan­ten Fach­leu­te die Ver­nich­tung von "nicht le­bens­wert" ein­ge­stuf­ten Män­nern, Frau­en und Kin­dern, prak­ti­ziert in den An­stal­ten durch Ver­hun­gern, mit Hil­fe von Me­di­ka­men­ten und Mor­phi­um-Sprit­zen oder mas­sen­wei­se in den ei­gens er­rich­te­ten Gas­kam­mern. "Der schö­ne leich­te Tod" ist das Er­geb­nis jah­re­lan­ger Re­cher­chen zu ei­nem der trau­rigs­ten, aber nie voll­stän­dig auf­ge­ar­bei­te­ten Ka­pi­tel der jün­ge­ren deut­schen Ge­schich­te. Kaum ei­ner der Tä­ter wur­de je­mals zur Ver­ant­wor­tung ge­zo­gen.

An­schlie­ßen­des Film­ge­spräch mit Re­gis­seur Mi­cha­el Krull OÄ Dr. Ul­ri­ke Lem­ke, Kli­nik und Po­li­kli­nik für Psych­ia­trie und Psy­cho­the­ra­pie der Uni­ver­si­tät Ros­tock Mo­dera­ti­on: Dr. Ant­je Wro­ciszew­ski, Ge­sund­heits­amt