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Na­vi­ga­ti­on

ADAC Si­cher­heits­wes­ten­ak­ti­on in Ros­tock

Pres­se­mit­tei­lung vom 02.10.2014

Wes­ten-Alarm auf dem Do­be­ra­ner Platz: Cir­ca 50 Erst­kläss­ler der Grund­schu­le am Mar­ga­re­te­platz, der Wer­ner-Lin­de­mann-Grund­schu­le und der St.-Ge­org-Schu­le ha­ben am Don­ners­tag ih­re ADAC Si­cher­heits­wes­ten be­kom­men. Dr. Chris Mül­ler, Se­na­tor für Fi­nan­zen, Ver­wal­tung und Ord­nung der Han­se­stadt Ros­tock und Schirm­herr der Ak­ti­on, und Adi Schlaak, Vor­stand für Ju­gend und Sport des ADAC Han­sa, ha­ben ge­mein­sam mit Ver­tre­tern der Deut­schen Post die leuch­tend gel­ben Wes­ten an die Kin­der ver­teilt.

Die Schul­an­fän­ger ste­hen stell­ver­tre­tend für über 11.700 Schü­ler in Meck­len­burg-Vor­pom­mern, die in die­sem Jahr die ADAC Wes­ten er­hal­ten.

Die Ver­tei­lung der Si­cher­heits­wes­ten, die 2014 be­reits zum fünf­ten Mal durch­ge­führt wird, ist ei­ne Ak­ti­on der Stif­tung „Gel­ber En­gel“ des ADAC, der BILD-Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on „Ein Herz für Kin­der“, des VDA und der Deut­schen Post. Bun­des­weit wer­den cir­ca 750.000 re­flek­tie­ren­de gel­be Wes­ten ver­teilt.

Über 300 ver­letz­te Kin­der im Stra­ßen­ver­kehr in Meck­len­burg-Vor­pom­mern

An­lass für die Ak­ti­on sind die im­mer noch alar­mie­rend ho­hen Zah­len von Un­fäl­len jun­ger Ver­kehrs­teil­neh­mer.

Se­na­tor Dr. Chris Mül­ler un­ter­strich, dass si­che­re Schul­we­ge der Stadt­ver­wal­tung be­son­ders am Her­zen lie­gen. „Die bes­se­re Sicht­bar­keit der Schü­le­rin­nen und Schü­ler durch die Wes­ten, be­son­ders in der nun be­gin­nen­den dunk­len Jah­res­zeit, ist da­bei ein wich­ti­ger Bau­stein un­ter vie­len an­de­ren Maß­nah­men. Mit der Ak­ti­on „Zeig dich!“ wol­len wir in den kom­men­den Wo­chen auch die äl­te­ren Ver­kehrs­teil­neh­mer er­rei­chen.“

Und da gibt es wei­ter­hin viel zu tun: Im Jahr 2013 ver­un­glück­ten bun­des­weit 28.143 Kin­der un­ter 15 Jah­ren im Stra­ßen­ver­kehr, 58 von ih­nen star­ben. Bei den Grund­schü­lern zwi­schen sechs und zehn Jah­ren sind die Zah­len ähn­lich alar­mie­rend. 7.555 Kin­der wa­ren im ver­gan­ge­nen Jahr in Un­fäl­le ver­wi­ckelt, 13 Kin­der ka­men ums Le­ben.
Al­lein in Meck­len­burg-Vor­pom­mern wur­den im letz­ten Jahr 321 Kin­der un­ter 15 Jah­ren im Stra­ßen­ver­kehr ver­letzt, ei­nes da­von töd­lich.

„Ge­ra­de in der dunk­len Jah­res­zeit steigt die Ge­fahr für Kin­der, von an­de­ren Ver­kehrs­teil­neh­mern über­se­hen zu wer­den. Die Wes­ten ver­bes­sern die Si­cher­heit der Kin­der. Wir ap­pel­lie­ren da­her an die El­tern, dar­auf zu ach­ten, dass die Klei­nen die Wes­ten auch tra­gen“, er­läu­ter­te ADAC Han­sa Vor­stand Adi Schlaak.

Der ADAC und sei­ne Part­ner ver­tei­len an 286 Schu­len in ganz Meck­len­burg-Vor­pom­mern Wes­ten, um für die Sicht­bar­keit und da­mit für die Si­cher­heit der Schul­an­fän­ger im Stra­ßen­ver­kehr ei­nen wich­ti­gen Bei­trag zu leis­ten.

Leuch­ten­de Klei­dung ver­rin­gert das Un­fall­ri­si­ko

Wie wich­tig die auf­fäl­li­gen und re­flek­tie­ren­den Wes­ten sind, zei­gen fol­gen­de Fak­ten: Au­to­fah­rer er­ken­nen ein dun­kel ge­klei­de­tes Kind bei Däm­me­rung im Ab­blend­licht erst in 25 Me­ter Ent­fer­nung. Ist das Kind hell ge­klei­det, sind es 40 Me­ter. Ein Kind in re­flek­tie­ren­der Si­cher­heits­wes­te hin­ge­gen ist be­reits aus ei­ner Di­stanz von 140 Me­tern sicht­bar.

Noch in­ter­es­san­ter wer­den die­se Zah­len, wenn man sie ins Ver­hält­nis zum An­hal­te­weg setzt. So be­trägt der An­hal­te­weg ei­nes Au­tos mit 50 km/h laut Faust­for­mel knapp 28 Me­ter – zu lang für ein dun­kel ge­klei­de­tes Kind. Bei 65 km/h er­höht sich der An­hal­te­weg be­reits auf über 40 Me­ter: Ein Au­to wür­de ein hell ge­klei­de­tes Kind al­so auf den letz­ten Me­tern er­fas­sen. Erst ei­ne re­flek­tie­ren­de Si­cher­heits­wes­te er­höht die Si­cher­heit si­gni­fi­kant: Selbst bei 100 km/h kommt der Fah­rer bei ei­ner Ge­fahr­brem­sung nach 80 Me­tern – al­so 60 Me­ter vor dem Kind – noch zum Ste­hen.

Au­to­fah­rer, El­tern und Kom­mu­nen: Schul­weg­si­che­rung geht je­den an

Um die Ver­kehrs­si­cher­heit von Schul­an­fän­gern dar­über hin­aus zu ver­bes­sern, soll­ten El­tern den Schul­weg mit ih­rem Nach­wuchs üben. Ge­for­dert sind aber auch die Kom­mu­nen, die Vor­aus­set­zun­gen für ei­nen ge­fahr­lo­sen Schul­weg zu schaf­fen, und nicht zu­letzt die Au­to­fah­rer. Sie soll­ten stets ein wa­ches Au­ge auf Kin­der am Fahr­bahn­rand ha­ben und in der Nä­he von Schu­len be­son­ders vor­sich­tig fah­ren.

Die zehn wich­tigs­ten ADAC Tipps zur Schul­weg­si­cher­heit

1. El­tern soll­ten den Weg zur Schu­le mit ih­ren Kin­dern im­mer wie­der prak­tisch üben und ge­le­gent­lich nach­kon­trol­lie­ren. Ge­fah­ren­stel­len auf dem Weg soll­ten aus­führ­lich be­spro­chen wer­den.
2. Auch län­ge­re Zeit nach dem Schul­an­fang dür­fen die El­tern ih­re Kin­der noch be­glei­ten. Um Ge­fah­ren auf dem Weg früh­zei­tig zu er­ken­nen, hilft au­ßer­dem ein Rol­len­tausch: Kin­der brin­gen die El­tern zur Schu­le und er­klä­ren selbst die ge­fähr­li­chen Stel­len.
3. Um­we­ge müs­sen in Kauf ge­nom­men wer­den, wenn es der Si­cher­heit dient. Nicht im­mer ist der kür­zes­te Schul­weg auch der si­chers­te.
4. El­tern soll­ten ih­ren Kin­dern bei­brin­gen, auch an ge­si­cher­ten und ver­meint­lich si­che­ren Über­gän­gen wie Ze­bra­strei­fen und Am­peln vor­sich­tig zu sein.
5. Mor­gens im­mer recht­zei­tig los­ge­hen, um Feh­ler un­ter Zeit­druck zu ver­mei­den.
6. El­tern kön­nen ih­ren Kin­dern da­bei hel­fen, Weg­ge­mein­schaf­ten zu fin­den.
7. Bei schlech­ter Sicht ist es rat­sam, dass sich El­tern und Kin­der im­mer hell klei­den, um ei­nen Kon­trast zur dunk­len Um­ge­bung zu er­zeu­gen.
8. El­tern soll­ten ih­rer Vor­bild­rol­le im­mer ge­recht wer­den und sich an die Ver­kehrs­re­geln hal­ten.
9. Den Schul­weg trai­nie­ren, auch wenn Kin­der mit Bus oder Stra­ßen­bahn fah­ren müs­sen. Ge­mein­sa­me Pro­be­fahr­ten ma­chen!
10. Die Kin­der soll­ten nur in Aus­nah­me­si­tua­tio­nen zur Schu­le ge­fah­ren wer­den, um ih­re Selbst­stän­dig­keit zu för­dern. Wäh­rend der Fahrt müs­sen die Kin­der grund­sätz­lich mit dem vor­ge­schrie­be­nen Rück­hal­te­sys­tem ge­si­chert sein, auch bei kur­zen Fahr­ten.