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Adipositas: Wo finden Patienten qualifizierte Behandlungsmöglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern?

Pressemitteilung vom 26.07.2017

Übergewicht und Adipositas sind in den letzten Jahren mehr und mehr in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, da die Zahl der Betroffenen hoch ist und weiter steigt. In Deutschland überschreiten 50 % aller Frauen und 60 % aller erwachsenen Männer einen Body-Maß-Index (BMI) von 25 kg/m² und sind damit übergewichtig. Ab einem BMI von 30 spricht man von Adipositas. In Mecklenburg-Vorpommern wohnen laut Statistischem Bundesamt die dicksten Deutschen im Bundesvergleich. Hier wohnen 60 Prozent der Bevölkerung mit Übergewicht.

Ricarda Staun (Name geändert) hat einiges erlebt in 67 Jahren. Sie hat zwei Ehen hinter sich, lebt seit elf Jahren allein, hat vier Kinder großgezogen und inzwischen auch vier Enkel. Und sie hat inzwischen 10 kg abgenommen und wiegt jetzt 106 kg. Darauf ist sie sehr stolz - genauso wie auf ihr bewegtes Leben, was nicht immer einfach für sie war. Sie zählt zu den Menschen mit einem Übergewicht und einem BMI größer als 30. Adipositas ist eine chronische Erkrankung mit eingeschränkter Lebensqualität und hohem Risiko für Folgeerkrankungen. Warum kam sie nach Rostock? „Mir ist das Adipositaszentrum am Südstadtklinikum Rostock empfohlen worden. Und ich kann nur sagen, es hat hier alles für mich gestimmt, die Ärzte, das Pflege- und das Reinigungspersonal. Schwester Angela war immer erreichbar. Und meine Operation war top. Meine tiefe Verneigung“, so die lebensfrohe Rentnerin.

Jährlich kommen 150 bis 200 adipöse Patienten nach Rostock ins Adipositaszentrum, wovon rund 80 aufgrund ihrer Erkrankung operiert werden müssen. Rund 50 Patienten kommen danach ihr Leben lang zur Nachsorge. „In den letzten zehn Jahren haben wir rund 1.000 Patienten in der Nachsorge behandelt“, so Prof. Dr. Kaja Ludwig, Leiter der Chirurgischen Klinik am Klinikum Südstadt Rostock. Doch vor einer Operation stehen immer noch viele andere Möglichkeiten zur Verfügung. Dazu gehören zum Beispiel die einmal im Monat stattfindenden Informationsveranstaltungen zum Thema „Adipositas“, welche das Adipositaszentrum in Rostock Betroffenen und Interessierten anbietet. „Im Durchschnitt kommen hierher 30 Teilnehmer nicht nur aus Rostock, sondern auch von weiter her. Manchmal kommen sie auch zweimal zu uns. Hier lernen sie das interdisziplinäre Adipositas-Team kennen“, so Oberärztin Dr. Sylke Schneider-Koriath. Dazu gehören Ärzte, Physiotherapeuten, Diätassistenten und Psychotherapeuten. Und während der Veranstaltungen gibt es kleine Bewegungseinlagen. Eine Teilnahmebestätigung mit allen Telefonnummern für Terminvereinbarungen wird jedem Teilnehmer danach zusätzlich ausgestellt.

Grundsätzlich stellt die Prävention immer den Anfang zur Therapie des Übergewichtes dar. Danach können Ernährungsbehandlungen, Bewegungstherapie und die Betrachtung von Lebensumständen helfen. Die Operation ist der letzte Schritt in der Kette der Behandlungsmöglichkeiten. Sie stellt aber prinzipiell die Therapie mit dem größten Langzeiterfolg dar, erklärt Prof. Dr. Kaja Ludwig.

Das Adipositaszentrum am Südstadtklinikum in Rostock ist das größte und einzig zertifizierte Zentrum im Nordosten der Bundesrepublik. Alle drei Jahre wird das Zentrum von einer deutschen Fachgesellschaft geprüft. Dabei geht es um die Auswahl und die Anzahl operativer Behandlungen, die Diagnostik und die Nachbehandlungen. Die letzte Zertifizierung erfolgte Anfang Juli.

Ricarda Staun freut sich aber nun erst einmal auf ihr zu Hause. Sie kommt weiterhin zur Nachbetreuung nach Rostock. Sie hat viel erreicht und möchte Betroffenen Mut machen. „Egal was der Nachbar sagt, es lohnt sich immer, sich wieder neu auf den Weg zu machen“, so ihre Worte.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Kaja Ludwig
Leiter der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
am Klinikum Südstadt Rostock
Südring 81, 18059 Rostock
Tel. 0381 4401-4000
E-Mail: kaja.ludwig@kliniksued-rostock.de