Agenda 21-Rat informierte sich über Barrierefreiheit
Pressemitteilung vom
Der Agenda 21-Rat der Hansestadt Rostock hat sich auf seiner Sitzung am 25.Juni 2014 über den aktuellen Stand der Barrierefreiheit in der Stadt informiert. Rostock im öffentlichen Raum und in den Wohnungen so barrierefrei wie möglich zu machen ist eine der zahlreichen Zielsetzungen in den Leitlinien zur Stadtentwicklung.
Der Bericht der Behindertenbeauftragten Petra Kröger und von Johannes Schinke, Mitglied des Behindertenbeirates (AG Planen, Bauen und Wohnen), zeigte eindrücklich auf, dass Rostock in der Umsetzung dieser Ziele weiter vorangeschritten ist als viele vergleichbare Großstädte in Deutschland. Das heißt aber nicht, dass es nicht in einigen Bereichen noch besser werden könnte. Das Ziel einer durchgängigen Barrierefreiheit durch die Möglichkeit der Umgehung von Stufen und Absätzen für mobilitätseingeschränkte, blinde und sehbehinderte Menschen sowie Orientierungshilfen für Gehörlose werden in einer insgesamt älter werdenden Bevölkerung immer wichtiger, und die entsprechenden Erleichterungen werden grundsätzlich von der gesamten Bevölkerung genutzt: Vorübergehende Einschränkungen der Mobilität sind eine durchgängige Erfahrung auch der Jüngeren, wenn sie sich verletzt haben oder nach einer Routineoperation kurze Zeit auf Gehhilfen angewiesen sind.
Die Diskussion zeigte auf, dass es noch einige ungelöste Fragen gibt, die nur im Ausgleich widerstreitender Interessen gelöst werden können. So fragt das Gremium, wie barrierefreie Wohnungen für behinderte und chronisch kranke Menschen in ausreichender Zahl und ohne Wartezeiten zur Verfügung gestellt werden können, und konstatiert Engpässe und Fehlbelegungen.
Ein weiteres Thema sind die in diesem Zusammenhang anfallenden Baukosten etwa bei Kindertageseinrichtungen und ihre Finanzierungsmöglichkeiten. Diskussionswürdig ist auch die Beschaffenheit von Bordsteinerhöhungen an Kreuzungen für Fahrrad Fahrende, die zur Orientierung für Blinde mit Hilfe ihres Blindenlangstockes erforderlich sind. Der Beirat befasste sich außerdem mit der Frage, wie das seit 2012 vom Bundesforschungsministerium auch in Rostock geförderte Modellprojekt „Access“ für die Innenstadt und Warnemünde nach Auslaufen der Projektförderung auf einen barrierefreien Stadtplan für die gesamte Stadt ausgedehnt und weiterfinanziert werden kann.