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Aktion gegen häusliche Gewalt gestartet

Pressemitteilung vom 19.11.2003

Eine Plakataktion gegen häusliche Gewalt wurde jetzt auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten in Zusammenarbeit mit dem Verein "Frauen helfen Frauen" und mit Unterstützung der Dräger & Hanse BKK, dem Citroen-Autohaus Meyer und dem Verein Blumenfreunde Gartenstadt ins Leben gerufen. Vom 24. November bis 4. Dezember 2003 werden in Rostock auf allen Kultursäulen, in öffentlichen Einrichtungen, Begegnungszentren und an zahlreichen weiteren öffentlichen Stellen Plakate mit den Fotos von Mathias Schober, Kapitän des FC Hansa Rostock e.V., und Frank Martin, Kapitän des Rostocker Eishockey-Clubs e.V., zu sehen sein. Unter den Slogans "Ich fauste nur gegen Bälle!" und "Mein Gegner steht nicht zuhause!" sprechen sie sich gegen häusliche Gewalt aus. "Wir hoffen gerade mit diesen Sportlern, die eine Männerdomäne des harten Sports vertreten, Vorbildfunktion zu erreichen. Landesweit wird durch die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten eine Verteilung von Einkaufsbeuteln mit der Aufschrift `Gewalt kommt nicht in die Tüte` erfolgen. Daher ist es mein Anliegen, gemeinsam mit dem Verein `Frauen helfen Frauen` die Öffentlichkeit mit dem Ziel der gesellschaftlichen Ächtung zu sensibilisieren", informiert Brigitte Thielk, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Rostock.

Auch in Rostock ist häusliche Gewalt gegen Frauen und deren Kinder ein allgegenwärtiges Problem. "Zusammen mit dem Verein `Frauen helfen Frauen` konnten wir in unserer Stadt ein breitgefächertes Hilfs- und Beratungsangebot für Betroffene unserer Region schaffen. Beispiele sind das Frauenhaus, das Mädchenhaus, ein Mädchenprojekt, der Notruf für Frauen und Mädchen, das Projekt Zeuginnenbegleitung, die Interventionsstelle und die Landeskoordinierungsstelle CORA", so Brigitte Thielk. Die Hansestadt Rostock beteiligt sich mit nicht geringen finanziellen Mitteln, um Schutz zu gewähren und die Gewaltspirale zu stoppen. Ebenso gab es in dieser Zeit einige bundesgesetzliche Änderungen zu Gunsten der Betroffenen. Trotz der vielen Fälle in unserer Stadt - die Statistiken von Polizei und Staatsanwaltschaft belegen dies ganz konkret nach Stadtteilen - ist das Thema für viele Rostockerinnen und Rostocker ein Tabuthema und wird als Privatsache abgetan.

Alljährlich wird der 25. November bundesweit als Antigewalttag "Gegen Gewalt gegen Frauen und Kinder" öffentlichwirksam deklariert. Auch in Rostock wird an diesem Tag die sogenannte Antigewaltflagge sichtbar sein. Noch bis zum 28. November ist im Foyer des Rostocker Rathauses die Ausstellung "Viele sein - anders leben - Einblicke in multiple Lebenswelten" zu sehen. Ursache der Aufspaltungen in mehrere Identitäten bzw. "Personen" sind fast immer schwerste körperliche, emotionale und sexuelle Gewalterfahrungen. Am 24. November 2003 wird in Schwerin eine Fachtagung zum Thema "Zwei Jahre Landesaktionsplan in Mecklenburg-Vorpommern" stattfinden.