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Aktionsplan soll Straßenverkehrslärm reduzieren

Pressemitteilung vom 06.05.2008

Mit einem Aktionsplan will die Hansestadt Rostock jetzt offensiv gegen Straßenverkehrslärm vorgehen. Bereits im Jahr 2007 waren Rostocks Hauptverkehrsstraßen mit über 16.400 Fahrzeugen am Tag kartiert worden, informiert das Amt für Umweltschutz. Auf der Basis der Daten hat die Stadtverwaltung in einer Arbeitsgruppe mit Unterstützung des Dresdner Planungsbüros Dr.-Ing. Ditmar Hunger, Stadt-Verkehr-Umwelt SVU nun einen Entwurf des Lärmaktionsplans vorgelegt.

Vorgeschlagen wird beispielsweise, den Kfz-Verkehr zugunsten von öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) sowie von Rad- und Fußverkehr zu verlagern. Diskutiert wird ein stadtverträglicher Umbau von Straßen durch mehr Straßenrandgrün und großzügigere Seiteräume mit Anlagen für Radfahrer und Fußgänger. Lkw-Verkehr könnte alternativ in Gebiete mit wenig Wohnbebauung verlagert werden. Auch der Warnow-Tunnel sollte durch den Kfz-Verkehr noch stärker genutzt werden. Darüber hinaus wird empfohlen, zulässige Höchstgeschwindigkeiten von 60 Kilometern pro Stunde auf 50 Kilometer pro Stunde zu senken. Hiermit könnte der Verkehr flüssiger werden und auch Raser beeinflusst werden. Aktuelle Geschwindigkeitsmessungen belegen, dass auf Abschnitten der L22 nachts Durchschnittsgeschwindigkeiten von rund 75 Kilometern pro Stunde gefahren werden. Hier wird zukünftig stärker kontrolliert. Alle Maßnahmen sollten schnell umsetzbar und kostengünstig sein, um auch die Unfallzahlen, gerade auf der L22, zu reduzieren.

Langfristig wird vorgeschlagen, durch eine Zusammenarbeit der Hansestadt mit den Umlandgemeinden einer weiteren Zersiedelung entgegenzuwirken. Damit sollen anwachsende Kfz-Pendlerverkehrsströme verhindert werden. Empfohlen werden neue Angebote des gut ausgebauten ÖPNV sowie weitere Park-&-Ride-Plätze.

Viele der im Lärmaktionsplan vorgeschlagenen Maßnahmen stimmen mit Zielen des 1998 beschlossenen Rostocker Generalverkehrsplans und des Lärmminderungsprogramms überein.

Fast alle Maßnahmen sind auch im Luftreinhalteplan verankert, der parallel unter Leitung des Wirtschaftsministeriums Mecklenburg-Vorpommern sowie des Rostocker Umweltamtes bearbeitet wird. Die zeitgleiche Bearbeitung und das Mitwirken des gleichen Kreises von Ämtern, Institutionen, Mitarbeitern sowie des gleichen Planungsbüros erhöhen die Effektivität der Bearbeitung, decken Synergien auf und werden zu Kosteneinsparungen führen.

Neben den zwei öffentlichen Lärmforen wird die Planung im Juni für vier Wochen für die interessierte Öffentlichkeit ausgelegt, im Herbst in den Bürgerschaftsausschüssen vorgestellt und letztlich in der Bürgerschaft zur Beschlussfassung vorgelegt.

Mit der Lärmaktionsplanung ist ein Prozess begonnen worden, der Maßnahmen zur Lärmminderung und damit auch zur Erhöhung der Lebensqualität künftig auch in anderen Planungen integrieren wird.