Home
Navigation

Alle Personalcomputer im Rathaus schon auf Herz und Nieren geprüft

Pressemitteilung vom 23.09.1999

23. September 1999

Alle Personalcomputer im Rathaus schon auf Herz und Nieren geprüft
Stadtverwaltung arbeitet an der Umstellung der Informationstechnik für das Jahr 2000

Das Jahr 2000 ist so etwas wie eine Schallmauer für alle technischen Geräte, sagen die Fachleute. Zur Stunde Null in der Silvesternacht kann es für den einen oder anderen durchaus Überraschungen geben. Was sich im heimischen Haushalt noch leicht überschauen läßt, ist in der Rostocker Stadtverwaltung nicht von heute auf morgen getan. Hier sind nicht nur Fernseher, Videorecorder oder vielleicht der Computer auf die Tauglichkeit nach Jahresfrist zu testen, sondern ganze Rechnersysteme, Datennetze oder Telefon-anlagen. Kritisch wird‘s dann, wenn der Rechner oder das dazugehörige Programm das Datum mit den drei Nullen nicht akzeptiert. Da kann der Computer seinen Dienst gänzlich versagen oder aber Zahlensalat produzieren. Die vollautomatische Feuerwehrleiter oder der Parkscheinautomat gehören da schon eher zu den gar nicht unwichtigen Kleinigkeiten. Wenn aber in der gesamten Stadt die Ampelsteuerung zusammenbricht oder das Rettungsamt den Alarm nicht von der Fehlmeldung unterscheiden kann, sind Katastrophen vorprogrammiert.

In der Stadtverwaltung wird gegenwärtig an allen Fehlerquellen gearbeitet, um Eventualitäten auszuschließen. Buchstäblich in jedem städtischen Amt sind andere Besonderheiten zu beachten. Im Hauptamt laufen alle Fäden für die Informations- und Kommunikationstechnik zusammen. 18 Mitarbeiter der Abteilung Informations- und Kommunikationstechnik sind an den Vorbereitungen beteiligt, die mit den Datenverarbeitungs-Verantwortlichen der Ämter Hand in Hand arbeiten. Vom Computer bis zum umfangreichen Anwendungsprogramm wird jegliche Datenverarbeitungstechnik auf ihre Tauglichkeit geprüft.

Erste Ergebnisse einer umfangreichen Bestandsaufnahme liegen vor, erläutert Abteilungsleiter Dr. Ulrich Säverin. So wurden die insgesamt 1.500 Personalcomputer auf Herz und Nieren geprüft. Nur ein Bruchteil wird das Jahr 2000 nicht erleben. Auch im kommenden Jahr wird etwa jeder zweite Rathausmitarbeiter über einen PC verfügen. Unter die Lupe genommen wurde die gesamte Hard- und Software, darunter 40 größere und kleinere Rechenanlagen, Datennetze und Telefonanlagen sowie die entsprechenden Anwendungsverfahren. Die aufwendige Prüfung ergab: Die Geräte werden kaum Probleme bereiten. Es sind die vielfältigen und ganz spezifischen Programme, die uns Kopfschmerzen bereiten, unterstreicht Säverin. So braucht die Führerscheinstelle des Stadtamtes andere Programme als zur Bearbeitung von Steuern, Gebühren oder Sozialhilfeleistungen nötig sind.

Mit gut 120 speziellen und völlig unterschiedlichen Anwendungsverfahren wird in der Stadtverwaltung gearbeitet, die nahezu ausnahmslos auch im kommenden Jahr noch funktionstüchtig sind. Das haben die Hersteller bereits bestätigt. Völlig neue oder überarbeitete Software wird lediglich in zwei Fällen zum Einsatz kommen, damit auch die Wohnungsverwaltung und das Friedhofswesen arbeitsfähig bleiben.

Trotz gewissenhafter und umfangreicher Vorarbeit, sind auch im Rathaus Überraschungen nicht gänzlich ausgeschlossen. Bei der ungeheuren Datenmenge ist eine hundertprozentige Gewähr schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Unterschiedliche, jetzt auch im Zusammenspiel funktionierende Programme lassen sich nur einzeln, aber nicht im Komplex prüfen. Rechner werden im Probelauf nicht jede einzelne Programmvariante durchspielen können. Da wird bis zur Silvesternacht und gewiß auch danach noch manch harte Nuß zu knacken sein. sw