Altlastensanierung in der Neubrandenburger Str. 2 abgeschlossen
Pressemitteilung vom
Die Altlastensanierung auf dem Betriebsgelände der ehemaligen IKS GmbH, Neubrandenburger Straße 2, ist nach rund einem Monat jetzt erfolgreich abgeschlossen, teilt das Amt für Umweltschutz mit. Auf dem rund einen halben Hektar großen Areal hatten seit 1870 die Firma Scheel Rohöle zu Schmier- und Maschinenfetten sowie später das Ingenieurkombinat Schiffbau vor allem Stapellauffette verarbeitet. Der Betrieb schloss 1990. Die oberirdischen Gebäude waren 2003 zurückgebaut worden, unterirdische Gebäudeteile und Betriebsanlagen verblieben jedoch.
Seit 1991 sind auf diesem Gelände und in seinem Umfeld umfangreiche Boden- und Grundwasseruntersuchungen durchgeführt worden. Die Ergebnisse bestätigten den Verdacht auf Verunreinigung mit branchentypischen Schadstoffen wie Mineralölkohlenwasserstoffen, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen sowie Schwermetallen wie Blei, Chrom und Phenolen. Dabei wiesen sowohl Boden als auch Grundwasser im Untersuchungszeitraum gleich bleibend hohe Belastungen auf. Das schadstoffbelastete Gelände grenzt unmittelbar an eine Trinkwasserschutzzone und stellte somit eine potentielle Gefahr dar. Es wird von Wohnbebauung, gewerblichen Flächen und Kleingärten umgeben. Das Staatliche Amt für Umwelt und Natur (StAUN) ordnete daraufhin als zuständige Bodenschutzbehörde die Sanierung an. Es wurden zwei 1.400 bzw. 600 Quadratmeter große Schadensherde festgestellt mit Belastungen weit über den zulässigen Prüf- und Schwellenwerten.
Im Zuge der Sanierung wurden aus der kleineren Teilfläche rund 1.300 Kubikmeter stark verunreinigte Böden bis maximal vier Meter Tiefe ausgehoben und in einer Bodenbehandlungsanlage entsorgt. Die geringer kontaminierte Teilfläche wurde mit Substraten abgedeckt. Fünf unterirdische Tanks und drei Leichtflüssigkeitsabscheider wurden frei gelegt, entleert, abgebrochen und entsorgt. Die Tanks waren teilweise stark korrodiert und undicht. Das beim Bodenaushub unterhalb des Wasserspiegels anfallende kontaminierte Wasser wurde in Sammelbehältern aufgefangen und entsorgt. Dabei fielen 17,5 Tonnen öliges Wasser, 1,7 Tonnen Schlämme und Öle, 1,1 Tonnen Teer sowie 13,5 Tonnen kontaminierte Metallabfälle an.
Für die Altlastensanierung an diesem Standort wurden mit Zuwendungsbescheid des StAUN Rostock vom 17.12.2007 Fördermittel des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern in Höhe von 118.000 Euro zur Verfügung gestellt. Daran ist die Europäische Union mit 75 Prozent Förderung beteiligt. Die voraussichtlichen Gesamtkosten für die Sanierung betragen 301.584 Euro. Die Hansestadt Rostock war Zuwendungsempfänger für die Fördermittel und beauftragte die WIRO mit der Sanierung im Hinblick auf eine teilgewerbliche Nachnutzung des Grundstückes. Zusammenarbeit und finanzielle Abwicklung zwischen der Hansestadt Rostock und der WIRO sind in einer Vereinbarung geregelt. Die öffentliche Ausschreibung, die Submission und die Erteilung des Zuschlages für den Auftrag erfolgten durch die WIRO als Eigentümer des Grundstückes in enger Abstimmung mit dem Amt für Umweltschutz und dem StAUN Rostock.