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Na­vi­ga­ti­on

Alt­las­ten­sa­nie­rung in der Neu­bran­den­bur­ger Str. 2 ab­ge­schlos­sen

Pres­se­mit­tei­lung vom 23.07.2008

Die Alt­las­ten­sa­nie­rung auf dem Be­triebs­ge­län­de der ehe­ma­li­gen IKS GmbH, Neu­bran­den­bur­ger Stra­ße 2, ist nach rund ei­nem Mo­nat jetzt er­folg­reich ab­ge­schlos­sen, teilt das Amt für Um­welt­schutz mit. Auf dem rund ei­nen hal­ben Hekt­ar gro­ßen Are­al hat­ten seit 1870 die Fir­ma Scheel Roh­öle zu Schmier- und Ma­schi­nen­fet­ten so­wie spä­ter das In­ge­nieur­kom­bi­nat Schiff­bau vor al­lem Sta­pel­lauf­fet­te ver­ar­bei­tet. Der Be­trieb schloss 1990. Die ober­ir­di­schen Ge­bäu­de wa­ren 2003 zu­rück­ge­baut wor­den, un­ter­ir­di­sche Ge­bäu­de­tei­le und Be­triebs­an­la­gen ver­blie­ben je­doch.

Seit 1991 sind auf die­sem Ge­län­de und in sei­nem Um­feld um­fang­rei­che Bo­den- und Grund­was­ser­un­ter­su­chun­gen durch­ge­führt wor­den. Die Er­geb­nis­se be­stä­tig­ten den Ver­dacht auf Ver­un­rei­ni­gung mit bran­chen­ty­pi­schen Schad­stof­fen wie Mi­ne­ral­öl­koh­len­was­ser­stof­fen, po­ly­zy­kli­schen aro­ma­ti­schen Koh­len­was­ser­stof­fen so­wie Schwer­me­tal­len wie Blei, Chrom und Phe­no­len. Da­bei wie­sen so­wohl Bo­den als auch Grund­was­ser im Un­ter­su­chungs­zeit­raum gleich blei­bend ho­he Be­las­tun­gen auf. Das schad­stoff­be­las­te­te Ge­län­de grenzt un­mit­tel­bar an ei­ne Trink­was­ser­schutz­zo­ne und stell­te so­mit ei­ne po­ten­ti­el­le Ge­fahr dar. Es wird von Wohn­be­bau­ung, ge­werb­li­chen Flä­chen und Klein­gär­ten um­ge­ben. Das Staat­li­che Amt für Um­welt und Na­tur (StAUN) ord­ne­te dar­auf­hin als zu­stän­di­ge Bo­den­schutz­be­hör­de die Sa­nie­rung an. Es wur­den zwei 1.400 bzw. 600 Qua­drat­me­ter gro­ße Scha­dens­her­de fest­ge­stellt mit Be­las­tun­gen weit über den zu­läs­si­gen Prüf- und Schwel­len­wer­ten.

Im Zu­ge der Sa­nie­rung wur­den aus der klei­ne­ren Teil­flä­che rund 1.300 Ku­bik­me­ter stark ver­un­rei­nig­te Bö­den bis ma­xi­mal vier Me­ter Tie­fe aus­ge­ho­ben und in ei­ner Bo­den­be­hand­lungs­an­la­ge ent­sorgt. Die ge­rin­ger kon­ta­mi­nier­te Teil­flä­che wur­de mit Sub­stra­ten ab­ge­deckt. Fünf un­ter­ir­di­sche Tanks und drei Leicht­flüs­sig­keits­ab­schei­der wur­den frei ge­legt, ent­leert, ab­ge­bro­chen und ent­sorgt. Die Tanks wa­ren teil­wei­se stark kor­ro­diert und un­dicht. Das beim Bo­den­aus­hub un­ter­halb des Was­ser­spie­gels an­fal­len­de kon­ta­mi­nier­te Was­ser wur­de in Sam­mel­be­häl­tern auf­ge­fan­gen und ent­sorgt. Da­bei fie­len 17,5 Ton­nen öli­ges Was­ser, 1,7 Ton­nen Schläm­me und Öle, 1,1 Ton­nen Teer so­wie 13,5 Ton­nen kon­ta­mi­nier­te Me­tall­ab­fäl­le an.

Für die Alt­las­ten­sa­nie­rung an die­sem Stand­ort wur­den mit Zu­wen­dungs­be­scheid des StAUN Ros­tock vom 17.12.2007 För­der­mit­tel des Mi­nis­te­ri­ums für Land­wirt­schaft, Um­welt und Ver­brau­cher­schutz Meck­len­burg-Vor­pom­mern in Hö­he von 118.000 Eu­ro zur Ver­fü­gung ge­stellt. Dar­an ist die Eu­ro­päi­sche Uni­on mit 75 Pro­zent För­de­rung be­tei­ligt. Die vor­aus­sicht­li­chen Ge­samt­kos­ten für die Sa­nie­rung be­tra­gen 301.584 Eu­ro. Die Han­se­stadt Ros­tock war Zu­wen­dungs­emp­fän­ger für die För­der­mit­tel und be­auf­trag­te die WIRO mit der Sa­nie­rung im Hin­blick auf ei­ne teil­ge­werb­li­che Nach­nut­zung des Grund­stü­ckes. Zu­sam­men­ar­beit und fi­nan­zi­el­le Ab­wick­lung zwi­schen der Han­se­stadt Ros­tock und der WIRO sind in ei­ner Ver­ein­ba­rung ge­re­gelt. Die öf­fent­li­che Aus­schrei­bung, die Sub­mis­si­on und die Er­tei­lung des Zu­schla­ges für den Auf­trag er­folg­ten durch die WIRO als Ei­gen­tü­mer des Grund­stü­ckes in en­ger Ab­stim­mung mit dem Amt für Um­welt­schutz und dem StAUN Ros­tock.