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„Kindergesundheitsziele in Rostock“ - Kommunale Konferenz im

Pressemitteilung vom 15.06.2004



Eigentlich müsste das Thema unserer morgigen Konferenz heißen
„Kindergesundheitsziele auch in Rostock“, denn bereits auf der 72.
Konferenz der Gesundheitsminister der Länder wurde vor Jahren
angeregt, Gesundheitsziele im Konsens der beteiligten Akteure zu
entwickeln, und das auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene.
Auf Landesebene ist dies anlässlich der Landesgesundheitskon-ferenz
im Mai des vergangenen Jahres geschehen. Es wurden insgesamt
zehn Gesundheitsziele für Kinder und Jugendliche verabschiedet,
davon vier mit höchster Priorität - nämlich zu den Themenfeldern
Bewegung, Ernährung und Stressbewälti-gung sowie zur Verbesserung
der Rahmenbedingungen für die Gesundheitsförderung.

Warum aber Gesundheitsziele in Rostock?
Die Hansestadt Rostock seit 1992 Mitglied im Netzwerk der Gesunden
Städte in der Bundes-republik Deutschland. Erst kürzlich haben sich die
mehr als 60 Mitgliedskommunen auf ein gemeinsames
Aktionsprogramm zu kommunalen Kompetenzen für Gesundheit für die
kommenden Jahre verständigt. Darin ist die Vereinbarung kommunaler
Gesundheitsziele ein Meilenstein zur Qualitätsentwicklung der Städte.
Rostock wird zu den ersten Kommunen gehören, die Gesundheitsziele
verabschieden.

Einen wesentlich brisanterer Grund, sich innerhalb einer kommunalen
Konferenz dieser Problematik zu zuwenden, ist der Gesundheitszustand
der Kinder und Jugendlichen in Rostock. Er unterscheidet sich im
Grunde nicht von der Situation auf Landes- oder Bundesebene. Dazu
wird im Beitrag der Leiterin des Gesundheitsamtes ausführlich
eingegangen werden.

Natürlich ist das Formulieren von Zielen noch kein Garant dafür, dass
sich Gesundheitsverhalten, Gesundheitsbewusstsein,
Gesundheitszustand und auch die Gesundheitskompetenzen der Kinder
und Jugendlichen ohne weiteres verbessern. Es ist auch nicht so, dass
es bislang keine gesundheitsfördernden Interven-tionen in unserer
Hansestadt gegeben hätte. In Kitas, Schulen, Freizeiteinrichtungen gibt
es seit Jahren Projekte, Initiativen, Gesundheitsaufklärung und -
erziehung.

Was uns fehlt, ist ein ganzheitliches, alle Akteure einbindendes
Konzept für die Umsetzung von messbaren Kindergesundheits-zielen in
den Settingansätzen, eben im sozialen Umfeld, in denen Kinder leben -
Kita, Schule und Familie.

Die morgige Konferenz soll den Grundstein für ein solches Konzept
legen. Ziel ist es, rostockspezifische, messbare Gesundheitsziele zu
verabschieden - in Anlehnung an die Ziele für Kinder und Jugendliche
des Landes - und für deren Umset-zung je fünf prioritäre Maßnah-men
zu formulieren. Deshalb wendet sich die Konferenz vorrangig an
Fachleute, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, aber auch
interessierte Rostocker Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, an der
Entwicklung von Gesundheits-zielen mitzuarbeiten.

Aus den Konferenzergebnissen werden wir innerhalb der Arbeits-
gruppe „Kommunale Gesund-heitsförderung“ der Hansestadt Rostock
eine Konzeption erarbeiten, die mit allen Partnerinnen und Partnern
abgestimmt und als Beschluss für eine politische Willensbildung in die
Bürger-schaft der Hansestadt Rostock eingebracht wird.

Dr. Wolfgang Nitzsche
Senator für Umwelt, Soziales, Jugend und Gesundheit

Kommunale Konferenz „Kindergesundheitsziele in Rostock“ am 17. Juni
im Bürgerschaftssaal des Rathauses

PROGRAMM

17. Juni 2004
Moderation: Dr. Angelika Baumann, Gesundheitsamt der Hansestadt
Rostock

9.30 Uhr     Eröffnung
Dr. Wolfgang Nitzsche, Senator für Umwelt, Jugend, Soziales und
Gesundheit der Hansestadt Rostock
9.45 Uhr    
Gesundheitsziele - eine Bewe-gung in Deutschland
Thomas Altgeld, Geschäftsführer der Landesvereinigung für
Gesundheit e.V. Niedersachsen und Mitglied des Deutschen Forums für
Prävention und Gesundheitsförderung

10.15 Uhr
Zur gesundheitlichen Lage der Rostocker Kinder und Jugend-lichen
Dr. med. Christiane Haufe, Leiterin des Gesundheitsamtes der
Hansestadt Rostock

10.35 Uhr
Das Gesundheitsförderungs-potenzial der Jugendhilfe in den
Settingansätzen Kita und Familie
Georg Horcher, Leiter des Jugendamtes der Hansestadt Rostock

10.55 Uhr
Das Gesundheitsförderungs-potenzial im Settingansatz Schule
Dieter Albrecht, Schulrat im Staatlichen Schulamt Rostock

11.15 Uhr
Bewegung, Ernährung, Stress-bewältigung - Gesundheitsziele aus der
Sicht von Rostocker Jugendlichen
Schüler/innen der Beruflichen Schule für Ernährung und Haus-
wirtschaft

Diskussion

12.00 Uhr
Mittagspause mit Büffet „Gesunde Ernährung“

13.00 Uhr
Fortsetzung der Konferenz in Arbeitsgruppen
Formulierung von rostockspezifischen Kindergesundheitszielen und
Erarbeitung von Handlungs-prioritäten zur Umsetzung in den
Settingansätzen auf der Basis der Landesgesundheitsziele M-V

AG1
Gesundheitsziel „Bewegung“
Entwicklung und Anregung wirkungsvoller Bewegungsange-bote,
Ausprägung eines aktiven Bewegungsverhaltens, Reduzie-rung des
Bewegungsmangels
Moderation: Wolfgang Fiedler
Beratungsraum 2 des Rathauses

Impulsreferate:

·     Wissenschaftliche Erkennt-nisse zu Auswirkungen von
Bewegungsmangel bei Kindern auf ihre physische und psychische
Leistungs-fähigkeit PD Dr. Marga Vogt, Institut für Sportwissenschaft
der Universität Rostock

·    Rahmenbedingungen in der Hansestadt Rostock für ein aktives
Bewegungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen
    Brigitte Grüner, Leiterin des Schul- und Sportamtes der
Hansestadt Rostock

AG 2
Gesundheitsziel „Ernährung“
Ein gesundes Ernährungsver- halten in Verbindung mit der
Reduzierung von Fehl-, Über- und Unterernährung wird innerhalb von
Settingansätzen gefördert.
Moderation: Frau Uta Nehls, Verbraucherzentrale M-V
Bürgerschaftssaal

Impulsreferate:

·     Ernährungsvoraussetzungen für eine gesunde Entwicklung der
Kinder und Jugendlichen
    Simone Gladasch, Deutsche Gesellschaft für Ernährung M-V

·    Die Ernährungssituation Rostocker Schülerinnen und Schüler -
Erfahrungen aus dem Projekt „Gesunde Ernäh-rung in der Schule“
    Sabine Rasch, Daniela Hundt, Projektmitarbeiterinnen

AG 3   
Gesundheitsziel „Stressbewäl-tigung“
Fähigkeiten und Motivation zur Stressbewältigung sind gestärkt,
stressreduzierte bzw. protektive Verhältnisse sind gegeben
Moderation: Bettina Bestier, Büro für nachhaltige Stadtent-wicklung und
Lokale Agenda 21 der Hansestadt Rostock
Beratungsraum des Personalrates im Stadthaus, 4. Etage

Impulsreferate:

·     Stressbewältigung bei Kin-dern und Jugendlichen
    Stressoren - Stressreaktionen -förderliche Bedingungen
    Dr. Antje Wrociszewski, Gesundheitsamt der Hanse-stadt
Rostock

·    Die Erfahrungen des Jugend-amtes zu den Auswirkungen
mangelnder Bewältigungs-strategien auf das Verhalten von Kindern und
Jugend-lichen
    Sybille Nitsche, Jugendamt der Hansestadt Rostock

15.00 Uhr
Zusammenfassung der Ergeb-nisse der Arbeitsgruppen
Formulierung und Verabschie-dung der Rostocker Kinder-
gesundheitsziele

15.30 Uhr
Ende der Konferenz