Home
Na­vi­ga­ti­on

Amt zur Re­ge­lung of­fe­ner Ver­mö­gens­fra­gen zieht Quar­tals­bi­lanz

Pres­se­mit­tei­lung vom 16.07.2004

Das Amt zur Re­ge­lung of­fe­ner Ver­mö­gens­fra­gen als Un­te­re Lan­des­be­hör­de ist der­zeit über­wie­gend mit der Be­ar­bei­tung und Er­le­di­gung von An­trä­gen auf Ent­schä­di­gung und Aus­gleichs­leis­tung be­schäf­tigt. Konn­ten Ver­mö­gens­wer­te an be­rech­tig­te An­trag­stel­ler we­gen vor­lie­gen­der Aus­schluss­grün­de nicht zu­rück über­tra­gen wer­den, so er­hal­ten die­se Ent­schä­di­gung aus dem Ent­schä­di­gungs­fonds. Aus­gleichs­leis­tung aus dem Ent­schä­di­gungs­fonds kön­nen na­tür­li­che Per­so­nen oder de­ren Er­ben bei ei­ner ent­schä­di­gungs­lo­sen Ent­eig­nung wäh­rend der Be­sat­zungs­zeit im Zeit­raum von 1945 bis 1949 er­hal­ten. Bei die­sen meist auf­wän­di­gen Ver­wal­tungs­ver­fah­ren über die Hö­he der Leis­tun­gen wur­de im ver­gan­ge­nen Quar­tal ein Zu­wachs um 1,34 % er­zielt und da­mit ein Ab­ar­bei­tungs­stand von über 85 % der vor­lie­gen­den An­trä­ge er­reicht.

Auch Rest­ar­bei­ten zu An­sprü­chen auf Rück­über­tra­gung be­schäf­ti­gen die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter. Die fast 40.000 An­sprü­che um­fas­sen­den An­trä­ge sind in­zwi­schen zu 99,5 % ab­ge­ar­bei­tet. Für die­se ver­mö­gens­recht­li­chen Ver­fah­ren kann das Amt auf ei­ne deut­lich sicht­ba­re Ab­ar­bei­tung zu­rück­bli­cken, da die Fris­ten für die An­trag­stel­lung be­reits in den Jah­ren 1992 und 1995 en­de­ten. Das Amt zur Re­ge­lung of­fe­ner Ver­mö­gens­fra­gen ist zu­dem mit der Er­tei­lung von An­mel­deaus­künf­ten be­fasst. Im ver­gan­ge­nen Quar­tal wur­den An­fra­gen zu fast 4000 Ein­zel­an­sprü­chen be­ant­wor­tet.

Mit­te Ju­ni en­de­te die An­trags­frist für An­sprü­che nach dem DDR- Ent­schä­di­gungs­er­fül­lungs­ge­setz. Die­ses erst im De­zem­ber des ver­gan­ge­nen Jah­res in Kraft ge­tre­te­ne Ge­setz war not­wen­dig ge­wor­den, weil in der Ver­gan­gen­heit meh­re­re An­trag­stel­ler ver­trös­tet wer­den muss­ten, für die ein Ent­schä­di­gungs­an­spruch vor 1990 zwar fest­ge­stellt wur­de, aber schä­di­gungs­frei nicht zur Aus­zah­lung ge­lang­te, so­mit die Ent­schä­di­gung nicht voll­zo­gen wer­den konn­te. Un­ter den über 300 Neu­an­trä­gen nach die­sem Ge­setz sind je­doch nur we­ni­ge mit ei­nem sol­chen noch nicht voll­zo­ge­nen Ent­schä­di­gungs­an­spruch. Lei­der hat­ten ei­ni­ge Me­di­en­be­rich­te Er­war­tun­gen ge­weckt, die weit über den Re­ge­lungs­ge­halt die­ses Ge­set­zes hin­aus­gin­gen.

Ähn­lich ver­hält es sich mit der in der Öf­fent­lich­keit teil­wei­se hef­tig ge­führ­ten Dis­kus­si­on zu ei­nem Ur­teil des Eu­ro­päi­schen Ge­richts­ho­fes für Men­schen­rech­te vom 22. Ja­nu­ar 2004 zu Bo­den­re­form­land. Ab­ge­se­hen da­von, dass die Bun­des­re­gie­rung Rechts­mit­tel ein­ge­legt hat, führt die­ses Ur­teil nicht zur Än­de­rung der Rechts­la­ge, die für die Be­ur­tei­lung von auf Neu­bau­ern­ei­gen­tum ge­rich­te­ten ver­mö­gens­recht­li­chen An­trä­gen ma­ß­ge­bend ist. Sol­che zum Zwe­cke des Wi­der­auf­grei­fens oder in an­de­rer Wei­se an die Äm­ter zur Re­ge­lung of­fe­ner Ver­mö­gens­fra­gen ge­rich­te­ten An­trä­ge kön­nen so­mit kei­nen Er­folg ha­ben.

Das Ros­to­cker Amt zur Re­ge­lung of­fe­ner Ver­mö­gens­fra­gen als Un­te­re Lan­des­be­hör­de nimmt seit ei­ni­gen Jah­ren auch die ent­spre­chen­den Auf­ga­ben der Land­krei­se Bad Do­be­r­an und Güs­trow wahr. In der Dienst­stel­le mit Sitz in der Werft­stra­ße 6 sind ins­ge­samt 19 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter be­schäf­tigt, da­von 11 Ab­ord­nun­gen aus den Nach­bar­krei­sen.