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Artenvielfalt in der Unterwarnow hat zugenommen

Pressemitteilung vom 05.09.2005

Nach einer wissenschaftlichen Bestandsaufnahme zu den Fischen der Unterwarnow und des Breitling aus dem Jahr 2000 kann in einer erneuten Zwischenbilanz bis dato eine aktuelle Bestätigung vieler älterer Vorkommensnachweise und sogar eine Zunahme der Artenvielfalt von 58 auf 65 bei Fischen konstatiert werden. Damit ist das kleine Warnowästuar neben dem um ein Vielfaches größere Stettiner Haff das artenreichste innere Küstengewässer Mecklenburg-Vorpommerns. Außer wenigen Exoten (z.B. Blauhai und Schwertfisch) konnten innerhalb der letzten zehn Jahre alle Arten in ihrem Vorkommen bestätigt werden, die Ende des 19. Jahrhunderts im Rostocker Stadtgebiet gefunden wurden. Das konstatierten Biologen der Rostocker Universität nach einer Studie im Auftrage des Hafen- und Seemannsamtes der Hansestadt Rostock.

Unter den aktuellen Funden, die mit tatkräftiger Unterstützung der Stadtfischer und speziellen Befischungen der Biologen zusammengetragen wurden, sind seltene und streng geschützte Arten wie Meer- und Flussneunauge, die wissenschaftlich gesehen keine Fische sondern kieferlose Rundmäuler sind. Weitere geschützte Fischarten kommen aus der Oberwarnow, wie etwa die nur zehn bis zwanzig Zentimeter langen Steinbeißer und Schlammpeitzger. Ansonsten tummelt sich so ziemlich alles in der Unterwarnow, was in anderen Boddengewässern und der Ostsee Rang und Namen hat. Zwar entsprechen die Mengen nicht immer denen, die sich Fischer und Angler wünschen, aber immerhin weckt die Palette der Namen von Aal über Hering, Lachs, Meerforelle, Wels bis Zander zumindest Assoziationen und Angler-Träume.

Besonders zugenommen haben in den letzten Jahren Fischarten, die eigentlich im Meer zu Hause sind. Weder in der alten Literatur noch in der Zoologischen Sammlung der Rostocker Universität waren in der Vergangenheit Steinpicker, Vierbärtelige Seequappe, Grauer und Roter Knurrhahn, Butterfisch, Seezunge u.a. erwähnt. Das sind ausgesprochene Erstfunde aus der Unterwarnow, die auf offensichtliche Veränderungen im Salzgehalt des Wassers schließen lassen. Das zunehmende Interesse mariner und Wanderfischarten am Warnowwasser spricht im gewissen Sinne auch für seine Qualität.