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Na­vi­ga­ti­on

Än­de­rung des Wohn­geld­ge­set­zes

Pres­se­mit­tei­lung vom 15.09.2000

15. Sep­tem­ber 2000

Än­de­rung des Wohn­geld­ge­set­zes

Die Wohn­geld­stel­le der Han­se­stadt Ros­tock teilt mit, dass auf der Ba­sis der Zu­stim­mung des Bun­des­ra­tes zur Än­de­rung des Wohn­geld­ge­set­zes und der Be­kannt­ma­chung der Neu­fas­sung des Wohn­geld­ge­set­zes vom 22.4.2000 ei­ni­ge we­sent­li­che Ver­än­de­run­gen ab 1.1.2001 in Kraft tre­ten.

Die Wer­te in den gel­ten­den Wohn­geld­ta­bel­len wer­den an­ge­ho­ben und es er­folgt im Er­geb­nis auch ei­ne An­he­bung der für das Wohn­geld ma­ß­geb­li­chen Ein­kom­mens­gren­zen.

Ge­gen­über dem bis­he­ri­gen Wohn­geld­ge­setz tre­ten ab dem 1. Ja­nu­ar 2001 fol­gen­de Än­de­run­gen in Kraft:

Jah­res­ein­kom­men

Ab­wei­chend von der bis­he­ri­gen Re­ge­lung, rech­nen neu al­le po­si­ti­ven Ein­künf­te im Sin­ne des Ein­kom­men­steu­er­ge­set­zes je­des zum Haus­halt rech­nen­de Fa­mi­li­en­mit­glie­des so­wie fol­gen­de steu­er­freie Ein­nah­men:

-    Ver­sor­gungs­be­zü­ge,
-    Zu­schlä­ge für Sonn­tags-, Fei­er­tags- oder Nacht­ar­beit,
-    Ar­beits­lohn,
-    Spa­rer-Frei­be­trag,
-    Leib­ren­ten,
-    Miet­wert ei­gen­ge­nutz­ten Wohn­raums,
-    An­spar­ab­schrei­bun­gen, er­höh­te Ab­set­zun­gen und Son­der­ab­schrei­bun­gen,
-    Ren­ten­leis­tun­gen,
-    Lohn- und Ein­kom­men­s­er­satz­leis­tun­gen, aus­län­di­sche Ein­künf­te,
-    Er­zie­hungs­kos­ten bei Ta­ges­pfle­ge,
-    Er­zie­hungs­kos­ten bei Voll­zeit­pfle­ge und Hil­fe für jun­ge Voll-jäh­ri­ge,
-    wei­ter­ge­lei­te­tes Pfle­ge­geld,
-    Be­rufs­aus­bil­dungs­bei­hil­fe und Leis­tun­gen der Be­gab­ten­för­de­rungs­ver­mer­ke, nach dem Bun­des­aus­bil­dungs­för­de­rungs­ge­setz, nach dem Auf­stiegs­fort­bil­dungs­för­de­rungs­ge­setz so­wie Gra­du­ier­ten­för­de­rung,
-    Zu­schüs­se zum Mut­ter­schafts­geld,
-    Un­ter­halts­lei­tun­gen,
-    Leis­tun­gen der lau­fen­den Hil­fe zum Le­bens­un­ter­halt.

Pau­scha­ler Ab­zug

Von der Sum­me der vor­ge­nann­ten Ein­nah­men wird min­des­tens ein Be­trag von 6 v.H. ab­ge­zo­gen. Die­ser Ab­zug er­höht sich um je­weils 10 v.H., wenn Steu­ern vom Ein­kom­men, Pflicht­bei­trä­ge zur ge­setz­li­chen Kran­ken- und Pfle­ge­ver­si­che­rung, Pflicht­bei­trä­ge zur ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung ge­zahlt wer­den.

Soll­ten kei­ne ge­setz­li­chen Pflicht­bei­trä­ge ge­zahlt wer­den, be­steht auch die Mög­lich­keit, lau­fen­de Bei­trä­ge zu öf­fent­li­chen oder pri­va­ten Ver­si­che­run­gen bis zu ei­nem Höchst­be­trag von je­weils 10 v. H. gel­tend zu ma­chen. Ge­gen­über der bis­he­ri­gen ge­setz­li­chen Re­ge­lung ent­fällt hier die Ge­ring­fü­gig­keits­gren­ze von 80,- DM.

Frei- und Ab­zugs­be­trä­ge

-   Der Frei­be­trag für Schwer­be­hin­de­rung wird zu­künf­tig nur noch für Per­so­nen, die ei­ne häus­li­che Pfle­ge­be­dürf­tig­keit nach­wei­sen, ge­währt. Bei ei­nem Grad der Be­hin­de­rung von 100 wird der Frei­be­trag un­ab­hän­gig von der häus­li­chen Pfle­ge­be­dürf­tig­keit zur An­wen­dung ge­bracht.
-   Auf­wen­dun­gen zur Er­fül­lung ge­setz­li­cher Un­ter­halts­ver­pflich­tun­gen wer­den bis zu dem in ei­ner no­ta­ri­ell be­ur­kun­de­ten Un­ter­halts­ver­ein­ba­rung fest­ge­leg­ten oder in ei­nem Un­ter­halts­ti­tel oder Be­scheid fest­ge­stell­ten Be­trag ab­ge­setzt. Lie­gen ei­ne no­ta­ri­ell be­ur­kun­de­te Un­ter­halts­ver­ein­ba­rung, ein Un­ter­halts­ti­tel oder ein Be­scheid nicht vor, kön­nen Auf­wen­dun­gen zur Er­fül­lung ge­setz­li­cher Un­ter­halts­ver­pflich­tun­gen nur bis zu ei­nem ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­nen Höchst­be­trag ab­ge­setzt wer­den.
Die­se Ab­set­zungs­be­trä­ge ori­en­tie­ren sich stär­ker als bis­her an der tat­säch­li­chen Hö­he der Zah­lungs­ver­pflich­tung.
-    Die bis­he­ri­ge Frei­be­trags­re­ge­lung für Al­lein­er­zie­hen­de mit Kin­dern un­ter 12 Jah­ren so­wie für Fa­mi­li­en­mit­glie­der über 62 Jah­re, die mit ei­nem min­des­tens 25-jäh­ri­gen Ver­wand­ten ei­nen Haus­halt füh­ren, ent­fällt.

Mie­te in Hei­men

Zu­künf­tig wird für Be­woh­ner ei­nes Hei­mes im Sin­ne des Heim­ge­set­zes als Mie­te der Höchst­be­trag der nach wie vor gel­ten­den Miet­höchst­be­trags­ta­bel­le be­rück­sich­tigt. Für die­sen Per­so­nen­kreis ist so­mit die Vor­la­ge ei­ner Miet­be­schei­ni­gung künf­tig nicht mehr er­for­der­lich.

Här­te­aus­gleichs­re­ge­lung

Mit der Neu­fas­sung des Wohn­geld­ge­set­zes wird in den neu­en Bun­des­län­dern ei­ne so­ge­nann­te Här­te­aus­gleichs­re­ge­lung, be­grenzt bis zum 31.12.2002, ge­trof­fen.

Dies be­sagt, dass für An­trag­stel­ler, die bis zum 31.12.2000 im Leis­tungs­be­zug stan­den und de­ren Wohn­geld sich ab dem 1.1.2001 ver­rin­gert, ein Aus­gleichs­be­trag zu zah­len ist.

Die Wei­ter­ge­wäh­rungs­an­trä­ge, für die bis zum 31.12.2000 im Leis­tungs­be­zug ste­hen­den Bür­ger, wer­den be­reits ab Ok­to­ber 2000 mit ei­ner ent­spre­chen­den In­for­ma­ti­on zu­ge­schickt. Die­se An­trä­ge sind wie bis­her an die Wohn­geld­stel­le, J.-Brinck­man-Stra­ße 7, zu rich­ten. In Ab­hän­gig­keit von dem An­trags­be­geh­ren wird zum ge­ge­be­nen Zeit­punkt in der Pres­se in­for­miert, in wel­chem Um­fang ei­ne Er­wei­te­rung der Sprech­ta­ge in der Wohn­geld­stel­le vor­ge­nom­men wird.