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Na­vi­ga­ti­on

Aus­stel­lung „Á la mo­de - Die Klei­dung des ele­gan­ten Frau­en­zim­mers 1780 -1830“

Pres­se­mit­tei­lung vom 27.01.2009

Das Kul­tur­his­to­ri­sche Mu­se­um Ros­tock prä­sen­tiert vom 30. Ja­nu­ar bis 3. Mai 2009 in der Aus­stel­lung „Á la mo­de - Die Klei­dung des ele­gan­ten Frau­en­zim­mers 1780 -1830“ Ein­bli­cke in die fast ver­ges­se­nen Mo­de-Es­ka­pa­den von vor 200 Jah­ren. In den Jah­ren um 1800 zei­tig­ten die po­li­ti­schen Um­wäl­zun­gen, die von Frank­reich aus­ge­hend ganz Eu­ro­pa er­fass­ten, ne­ben­her ei­ne wah­re Mo­de­re­vo­lu­ti­on, wie sie die Da­men­klei­dung in kei­nem an­de­ren Jahr­hun­dert je er­leb­te.

Die mo­de­be­wuss­te Da­me tausch­te fast über Nacht die seit über 400 Jah­ren stets eng ge­schnür­te Mo­de der har­ten Mie­dern und Reifrö­cke für ei­ne kur­ze Atem­pau­se von 40 Jah­ren ge­gen nun­mehr leich­te, hauch­zar­te Hemd­klei­der, die ei­nem ver­meint­lich an­ti­ken Vor­bild folg­ten. Un­ter ih­ren nun knapp un­ter der Brust ge­schnür­ten, dün­nen Klei­dern trug die Da­me nur ein zar­tes sei­de­nes Tri­kot und fla­che Kreuz­band­schu­he.

Es ent­brann­te ein Wett­streit dar­um, wer am we­nigs­ten trug. Im Jah­re 1800 soll­te das Ge­samt­ge­wicht des mo­di­schen An­zugs ei­ner Da­me ein­schlie­ß­lich Schu­hen und Schmuck nach Mög­lich­keit 250 Gramm nicht über­schrei­ten. Die­se so ge­nann­te „Nack­ten Mo­de“ gab den Zeit­ge­nos­sen zahl­rei­chen An­lass zu Spott und Ka­ri­ka­tur.

Bald gras­sier­ten Krank­hei­ten wie Lun­gen­ent­zün­dung und Schwind­sucht, die in An­leh­nung an den be­lieb­tes­ten Klei­der­stoff die­ser Zeit, das hauch­zar­te Mus­se­lin, dann auch „Mus­se­lin-Krank­hei­ten“ ge­nannt wur­den.

Die schöns­ten Stü­cke der Kos­tüm­samm­lung Metz­ler, Bad Hom­burg, schrei­ben ge­mein­sam mit Tei­len der hie­si­gen tex­ti­len Mu­se­ums­samm­lung ein Ka­pi­tel Zeit­ge­schich­te, das weit mehr als nur ei­ne Lau­ne der Mo­de war.

Die Aus­stel­lung kann Diens­tag bis Sonn­tag von 10 bis 18 Uhr bei frei­em Ein­tritt be­sich­tigt wer­den.