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Ausstellung "Rote Kapelle" in der Rathaushalle

Pressemitteilung vom 22.04.2005

Aus Anlass des 60. Jahrestags der Befreiung vom NS-Regime wird vom Freitag, den 29. April 2005, bis Dienstag, den 17. Mai 2005, in der Rostocker Rathaushalle die Ausstellung "Rote Kapelle. Ein Portrait der Widerstandsgruppe um Arvid Harnack und Harro Schulze-Boysen in Fotografien und Selbstzeugnissen" der Gedenkstätte Deutscher Widerstand präsentiert.

Die Ausstellung vermittelt eine neue Sicht auf die lange Zeit umstrittene Widerstandsorganisation. Mit rund 160 beteiligten Frauen und Männer gehörten die Kreise um Dr. Arvid Harnack und Oberleutnant Harro Schulze-Boysen zu den größten Widerstandsgruppen in Deutschland. Im Herbst 1942 verhaftete die Geheime Staatspolizei (Gestapo) die meisten von ihnen und ordnete sie der "Roten Kapelle" zu. Unter dieser Bezeichnung fasste die Geheime Staatspolizei mehrere Widerstandsgruppen zusammen. 92 Verhaftete wurden vor dem Reichskriegsgericht und dem "Volksgerichtshof" angeklagt, 49 von ihnen hingerichtet, darunter 19 Frauen. Zu den Hingerichteten gehörten auch die Eltern von Dr. Hans Coppi, einem der maßgeblichen Schöpfer der Ausstellung.

Erzählt werden die Biographien der Frauen und Männer dieser weitverzweigten, auch weltanschaulich und politisch unterschiedlich zusammengesetzten Widerstandsgruppierung auf 51 Tafeln mit über dreihundert meist erstmals gezeigten Fotografien und Dokumenten aus Privatbesitz und aus bisher unzugänglichen Archiven. Ergänzend werden erstmals drei von Prof. Dr. Karl Heinz Jahnke und Dr. Ingo Koch erarbeitete Tafeln über das Leben und Wirken von Personen des Rostocker Widerstands gezeigt.

Die Präsentation der Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Verband ehemaliger Teilnehmer am antifaschistischen Widerstand, Verfolgter des Naziregimes und Hinterbliebener - Bund der Antifaschisten, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und des Vereins Soziale Bildung e.V. Interessierten steht die Rathaushalle montags bis freitags in der Zeit von 6.30 bis 18.15 Uhr offen. Für Schulklassen gibt es thematische Führungen, die von Jugendlichen durchgeführt werden, Anmeldungen bitte bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung unter Tel. 0381 4900-450. Der Eintritt ist frei.