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Ausstellung und Broschüre zu 25 Jahren Stadterneuerung

Pressemitteilung vom 13.10.2015

Ergebnisse der Stadtentwicklung unter finanzieller Mithilfe der Städtebauförderung sind vom 13. bis 23. Oktober 2015 in einer Ausstellung in der Rathaushalle zu sehen. Die Exposition zeigt an Rostocker Beispielen aus dem Sanierungsgebiet „Stadtzentrum Rostock“ und den fünf Fördergebieten Evershagen, Schmarl, Groß Klein, Dierkow und Toitenwinkel, welche außerordentliche Entwicklung in den letzten 25 Jahren erreicht wurde. Darüber hinaus sind landesweite Projekte der Städtebauförderung „Die Soziale Stadt“ zu sehen. Begleitend zur Ausstellung gibt die Hansestadt Rostock eine umfassende Broschüre mit Hintergründen, Zielen und Ergebnissen der Stadterneuerung der vergangenen 25 Jahre heraus. Sie lädt auf über 80 Seiten zu einem text- und bildlichen Stadtsanierungs-Rundgang ein. Die Broschüre liegt während der Ausstellungszeit in der Rathaushalle aus und ist auch bei der Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH (RGS) erhältlich.

Die Ausstellung wurde heute von Oberbürgermeister Roland Methling im Rahmen der Programmtage „Ein schönes Stück Rostock“ eröffnet. Die Programmtage laden in diesem Jahr bereits zum achten Mal dazu ein, sich über die Entwicklung von Groß Klein, Schmarl, Dierkow und Toitenwinkel zu informieren. Seit dem 5. bis einschließlich 18. Oktober gibt es eine Vielzahl an Informations-, Kultur- und Sportveranstaltungen, die zeigen, dass aus den einstigen Problemvierteln moderne Stadtteile geworden sind.

Die Entwicklung der Hansestadt Rostock wird seit 1991 mit Städtebaufördermitteln unterstützt. In dem Zeitraum bis 2014 wurden insgesamt rund 383 Millionen Euro Programmmittel (einschließlich rund einem Drittel Eigenanteil aus dem städtischen Haushalt) aus der Städtebauförderung für das Sanierungsgebiet „Stadtzentrum Rostock“ und die fünf Fördergebiete gewährt.

Anfang der 1990er-Jahre stand Rostock vor der Aufgabe, das historische Stadtzentrum den Ansprüchen einer modernen Großstadt gerecht werden zu lassen. Für die Bewohnerinnen und Bewohner galt es, die Lebensqualität zu erhöhen, für die Besucherinnen und Besucher den Aufenthalt attraktiver zu gestalten. Die Rostocker Innenstadt sollte als Handels-, Dienstleistungs-, Bildungs- und Kulturzentrum und nicht zuletzt als ein politisches Zentrum des Landes ein markantes städtebauliches Profil erhalten – selbstverständlich unter Wahrung des reichen historischen Erbes. „Nach 25 Jahren Stadterneuerung können wir mit Stolz sagen, Rostock hat sich zu einer der attraktivsten Städte Norddeutschlands entwickelt“, blickt Oberbürgermeister Roland Methling auf die Hansestadt. Nur rund sechs Prozent der innerstädtischen Gebäude waren 1990 in einem baulich guten Zustand. Nach 25 Jahren intensiver Sanierungs- und Neubautätigkeit gibt es heute nur noch sehr wenige Häuser, die nicht über eine solide Bausubstanz, eine ansprechende Gestaltung und eine zeitgemäße Ausstattung verfügen. Zwischen 1990 und 2015 stieg die Zahl der innerstädtischen Wohnungen um rund 1.500 auf etwa 8.000. Mittelfristig wird weiterer urbaner Wohnraum hinzukommen, denn auch auf den in der Entwicklung befindlichen Flächen Glatter Aal, Nordseite Neuer Markt und Südseite des Rosengartens ist eine Wohnbebauung denkbar.

Sanierte Straßen, intakte Geh- und neu angelegte Radwege sind im Sanierungsgebiet „Stadtzentrum Rostock“ inzwischen selbstverständlich. Seit 1990 wurden auf bewirtschafteten Parkplätzen und in Parkhäusern auch rund 3.800 Stellplätze neu geschaffen, sodass es in der Innenstadt heute etwa 7.000 Parkmöglichkeiten gibt. Auch der Aspekt des Stadtgrüns wurde weiter entwickelt. So wurden an den neuen Verkehrsverbindungen Arnold-Bernhard- und August-Bebel-Straße mehrere Hundert Bäume gepflanzt. Hinzu kommt die Sanierung und Pflege vorhandener Freizeit- und Grünanlagen, wie der Spielplätze am Gerberbruch oder in der Zochstraße, aber auch der Zugänge zu den Wallanlagen am Kröpeliner Tor oder in der Hermannstraße.

Für die Fördergebietsstadtteile war nach 1990 wichtig, der Abkoppelung der Stadtteile im Rostocker Nordosten und Nordwesten von der gesamtstädtischen Entwicklung entgegenzutreten. Ziel der Förderprogramme war und ist die Verbesserung der städtebaulichen Infrastruktur, wie zum Beispiel die Sanierung bzw. das erstmalige Anlegung von Bürgersteigen, Straßen, Parkplätzen, Grün- und Spielanlagen sowie Straßenbeleuchtung. Es ging und geht aber auch um die Entwicklung der sozialen und kulturellen Infrastruktur, um die Förderung der lokalen Wirtschaft, um Kommunikation und Vernetzung sowie um Verkehr und Umwelt. So wurde in den Stadtteilen zunächst einmal ein intaktes Wohnumfeld geschaffen. Es entstanden Stadtteil- und Begegnungszentren, wie das Haus 12 in Schmarl, das „Börgerhus“ in Groß Klein oder aktuell des „Twinkelhus“ in Toitenwinkel. Ein sich verstetigendes Quartiermanagement hilft, die Ergebnisse auch langfristig zu sichern. Bürgerprojekte und Verfügungsfond laden die Bewohner ein, aktiv die Stadtteile mit zu gestalten.

Fakten Fördergebietsstadtteile:
Investitionen 1991 bis 2014: rund 76,5 Mio. Euro
zum Beispiel für
151 Straßen/Wege/Stellplätze, darunter 21 Spielplätze
22 öffentliche Bauten, davon fünf Sporthallen, zwei Schulen, zwei Stadtteil- und Begegnungszentrum
20 Abbrüche von ungenutzten öffentlichen Gebäuden
58 Maßnahmen im Rahmen der 50.000 Euro-Bürgerprojekte

Fakten Sanierungsgebiet:
Investitionen 1991 bis 2014: rund 307 Mio. Euro
zum Beispiel für
100 Straßen/Wege/Plätze, darunter
fünf Spielplätze (Zochstraße, Gerberbruch, Wallanlagen, Beim Grünen Tor, Skateranlage A.-Bebel-Straße),
sechs (Markt-)Plätze (Saarplatz, Stadthafen, Neuer Markt, Alter Markt, Doberaner Platz, Uniplatz),
sieben separate Grünanlagen (Jakobikirchplatz, Freifläche Petrikirche, Grünes Tor, Fischbastion, Unterwall, FFG Alter Warnowarm, FFG Petrischanze),
drei Schulen (Lindenstraße, ISG, Große Stadtschule) und eine Sporthalle Petrischanze,
13 öffentliche Bauten (u. a. Mönchentor, Petrikirche, Kloster zum Heiligen Kreuz, Rathaus, Kuhtor, Kröpeliner Tor, Frieda 23, WC-Anlage Petrischanze),
360 private Moderinisierungen und Instandhaltungen,
33 Baulückenschließungen,
Herstellung des inneren Tangentenringes.