Ausstellung zu Müther-Architektur im Haus des Bauwesens
Pressemitteilung vom
Unter dem Titel "Kühne Solitäre" ist noch bis Jahresende eine Ausstellung über Arbeiten des Architekten Ulrich Müther im Haus des Bauwesens zu sehen. Insgesamt zwölf Modelle, Pläne, viele Fotos und eine Einführung in die Arbeit des in Binz auf Rügen lebenden Baumeisters werden gezeigt. In Rostock hat Ulrich Müther u.a. seine Spuren durch die eigenwillige Dachkonstruktion des Warnemünder Teepotts hinterlassen. Ulrich Müther, der 1968 die nur sieben Zentimeter dicke Dachschale des Teepotts entworfen hatte, begleitete auch den Umbau bis zur Wiedereröffnung im vergangenen Jahr. Aber auch der "Kosmos", die Katholische Kirche im Borenweg, ein Autohaus in Schutow und die Mehrzweckhalle in Lütten Klein, die gegenwärtig von der Treuhand Liegenschaftsgesellschaft wieder "zum Leben erweckt" wird, gehören dazu.
Die Betonschalenbauten, die Müther zusammen mit verschiedenen Architekten entworfen und realisiert hat, bestechen durch ihre filigrane Leichtigkeit und durch die kühne Geste, mit der die geschwungenen Formen sich von der Rechtwinkligkeit der gebauten Umwelt abheben. Mit seiner Spezialfirma für Betonbau entwickelte er Techniken, um große Dachweiten mit einer minimalen Deckenstärke zu überwölben. Seine Spezialität ist die Hyparschale, die trotz ihrer bewegten Kurven aus lauter "Geraden" konstruiert ist und deshalb Konstruktion und Herstellung erleichtert.
Müther hat in den letzten 40 Jahren über 50 Betonschalen gebaut, meist für Großgaststätten, Schwimmbäder, Planetarien oder Moscheen. Nach der Wende wurden viele der Bauten ein Opfer der Vereinigung, etliche stehen leer, einige wurden bereits abgerissen. Spektakulärster Fall war das "Ahornblatt", ein fünffach gefächerter Kantinenbau am Berliner Spittelmarkt, der vor drei Jahren abgerissen wurde.
Die Ausstellung ist noch bis zum 14. Januar 2004 montags bis donnerstags von 7.30 bis 15 Uhr, dienstags bis 18 Uhr zu sehen, freitags ist von 7.30 bis 13 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.