Home
Navigation

Ausstellung zur Seehafen-Geschichte mit Zuspruch

Pressemitteilung vom 26.06.2000

26. Juni 2000

Ausstellung zur Seehafen-Geschichte mit Zuspruch
Noch bis Oktober lockt die Sonderschau ins Schifffahrtsmuseum


Großen Zuspruch findet derzeit die Sonderausstellung „40 Jahre Überseehafen Rostock“ mit ihren einzigartigen Exponaten vom Bau und Betrieb des Großhafens an der Warnow. Tausende Besucher informierten sich in den vergangenen Wochen über die Geschichte des Seehafens, die mitunter auch Teil des eigenen Berufslebens war.

Lob für die interessante Exposition - sie entstand mit Unterstützung der Seehafen Verwal-tungsgesellschaft mbH sowie zahlreicher Zeitzeugen aus allen Teilen des Landes - erhielt die Rostocker Kultureinrichtung auch von den beiden ehemaligen Direktoren des Überseehafens Siegfried Silberbach (im Bild Mitte) und Dieter Noll (im Bild rechts), die unlängst im Schifffahrtsmuseum zu Gast waren.

Die Bevölkerung des Landes nahm einst aktiv Anteil am Bau des Rostocker Überseehafens. Es wurden mit Begeisterung eine halbe Million freiwillige Arbeitsstunden geleistet, 4,2 Millionen Mark Spenden eingezahlt und rund 65.000 Tonnen Steine zum Bau der 530 Meter langen Neuen Ostmole gesammelt. Gemeinsam mit der Zeitung „Neues Deutschland“ veranstaltete man im September 1958 ein großes Preisausschreiben „Rund um den Überseehafen“ bei dem attraktive Preise zur Teilnahme lockten. Die eingespielten Finanzen kamen dem Hafen zugute.

Als erstes Schiff machte das FDGB-Urlauberschiff VÖLKERFREUNDSCHAFT am 15. Januar 1960 im fertiggestellten Hafenbecken B des Überseehafens in Rostock - Petersdorf fest, nachdem es auf seiner Überführungsfahrt von Göteborg gekommen war.

Der Probebetrieb der Hafenanlagen und Umschlagseinrichtungen begann jedoch erst Anfang April, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Am 30. April 1960 konnte der erste Bauabschbnitt des Rostocker Überseehafens schließlich eingeweiht werden, sieben Monate früher als geplant. Über 20.000 Zuschauer erlebten die Einweihung im Beisein des damaligen Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht, begleitet von Feuerwerk und Schiffssirenen. Das erste Schiff, das in Petersdorf entladen wurde, war der 10.000-Tonnen-Frachter SCHWERIN. Nach Inbetriebnahme des Überseehafens stellte man im September 1960 den bis dahin noch notwendigen Umschlagsbetrieb in Warnemünde ein. Der Rostocker Stadthafen jedoch blieb weiterhin Bestandteil des volkseigenen Betriebes. Der Rostocker Hafen wurde vor allem Heimathafen für die fast 200 Schiffe der Deutschen Seereederei Rostock. Zum ersten Hafendirektor wurde Max Drese berufen, einst Bauleiter bei der Deutschen Reichsbahn. Wer sich umfassend über die Geschichte des Rostocker Überseehafens informieren möchte, kann dieses noch bis zum 15. Oktober 2000 in der Sonderausstellung im Schifffahrtsmuseum Rostock, August-Bebel-Straße 1, tun.

Geöffnet ist täglich, außer montags, von 10 bis 18 Uhr. Ronald Piechulek