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Ausstellungen 2005 im Kulturhistorischen Museum Rostock

Pressemitteilung vom 09.03.2005



ZwischenZeit. Rostock 1945 - 1953
22. April bis 28. August 2005

Die Ausstellung thematisiert mit den Jahren 1945 bis 1953 erstmals einen
bisher in der Stadtgeschichtsdarstellung bisher nur am Rande
einbezogenen Zeitraum der Entwicklung Rostocks, der in seinen Wirkungen
jedoch bis zur politischen Wende in der DDR zu verfolgen ist. Im Mittelpunkt
der Ausstellung steht neben dem Kriegsende mit seinen Auswirkungen in
politischer und sozialer Hinsicht auch die Entwicklung, welche sich aus der
Lage der Stadt Rostock in der sowjetischen Besatzungszone Deutschland
ergab.

Thematisiert werden sollen die Auswirkungen der überdurchschnittlichen
Zerstörungen in der Stadt auf das Leben der Menschen in der von Ruinen
und Brachflächen gekennzeichneten Stadtlandschaft. Weiterhin stehen die
kulturellen und demokratischen Ansätze der Zeit nach dem Krieg im
Mittelpunkt der Ausstellung in ihrem Widerstreit mit den bereits kurz nach
dem Kriegsende auftretenden ersten Erscheinungen der Zuspitzung der
politischen und kulturellen Verhältnisse auf das durch die Gruppe Ulbricht
propagierten sowjetischen Gesellschaftsmodells, die letztendlich bis 1949
zum erneuten Aufbau einer Parteiendiktatur und den Erscheinungen des
Stalinismus in der DDR führte.

Stadtbilder.
Rostock in Stadtansichten und karten aus der Sammlung Frank Mohr
18. August bis 13. November 2005

Gezeigt werden kostbare und seltene Ansichten Rostock in einer
außergewöhnlichen Breite. Die Ausstellung spannt einen Bogen von der
Ansicht Hans Weigel 1560 bis zu Arbeiten von Felix Büttner aus dem Jahr
2004. Im Mittelpunkt steht das Stadtbild der größten Stadt Mecklenburgs in
der ganzen Vielfalt künstlerischer Arbeiten. Ergänzt wird die Präsentation
mit Ansichten einzelner Gebäude und Plätze aus vier Jahrhunderten sowie
einer einzigartigen Kollektion von Stadt- und Landkarten Rostocks und
seiner Umgebung.

Kolumbus, Einstein, Kant und andere.
Autografen weltberühmter Personen in der Universitätsbibliothek Rostock
und im Kulturhistorischen Museum Rostock
1. September bis 11. Dezember 2005

Ein Brief von Christoph Kolumbus, geschrieben auf dem Schiff nach
Amerika, ein Schreiben von Albert Einstein oder ein kostbares Manuskript
von Immanuel Kant. Keiner vermutet dies in Rostock. Dennoch besitzt die
Universitätsbibliothek Rostock eine große Sammlung an originalen
Schriftstücken weltberühmter Personen. In der gemeinsamen Ausstellung
des Kulturhistorischen Museums Rostock mit der Universitätsbibliothek
werden erstmals diese Schreiben großer Persönlichkeiten der Geschichte,
Wissenschaft, Kunst und Kultur in einer bereiten Ausstellung gezeigt. Damit
setzt das Museum seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Universität
Rostock fort und präsentiert große Rostocker Kostbarkeiten. Die
Ausstellung ist damit einen einmalige Gelegenheit Kolumbus, Einstein,
Goethe, Kant und anderen gemeinsam in einem Raum zu begegnen.

Fahnen, Lanzen und Kanonen
Die Rostocker Stadtverteidigung durch die Jahrhunderte
16. September 2005 bis 8. Januar 2006

Die Ausstellung thematisiert die lange Tradition der Rostocker
Stadtverteidigung: angefangen von der Entstehung der Stadtmauer und der
Tore im 13. Jahrhundert, über die Bürgerpflicht zur Verteidigung ihrerStadt
in Mittelalter und Neuzeit bis hin zu den Stadtsoldaten des 18. Jahrhunderts
und der Entstehung der Bürgergarde in der Revolution 1848. Das Museum
zeigt erstmals seine kostbare Waffensammlung mit den Originalen aus dem
städtischen Zeughaus, die Rüstung der Rostocker Handwerker, die
originalen Rostocker Kanonen, darunter eine der ältesten Kanonen
Norddeutschlands, und die fragilen und selten gezeigten Uniformen und
Fahnen der Rostocker Truppen. Hinzu kommen kostbare Gewehre und
Säbel und Degen. Die Ausstellung lohnt nicht nur für Militärhistoriker und
interessierte sondern bietet zugleich einen Einblick in die
Verfassungsgeschichte einer selbstbewussten norddeutschen Kommune.

125 Milliarden Mark.
Papiergeld aus der Numismatischen Sammlung des Kulturhistorischen
Museums Rostock
2. Dezember 2005 bis März 2006

Das Kulturhistorische Museum Rostock besitzt eine der größten und
wertvollsten Numismatischen Sammlungen in Mecklenburg-Vorpommern.
Neben den Beständen an Münzen, Medaillen oder Orden zählt dazu auch
eine umfangreiche Sammlung an Papiergeld aus zwei Jahrhunderten.
Erstmals werden Teile dieser Sammlung in der Ausstellung nach Abschluss
der Erfassung und Inventarisierung dieser Stücke der Öffentlichkeit
vorgestellt.

Nach der Dauerausstellung Rostocker Münzen , die seit Anfang 2003 zu
sehen ist, macht das Museum damit einen weiteren Teil seiner
Numismatischen Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich. Der Bogen
spannt sich von frühen Rostocker Banknoten über die Währung des
Deutschen Reiches und einzelner europäischer Staaten über das
Inflationsgeld der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts bis zu
Geldscheinen der frühen DDR. Zu sehen sein wird neben dem bekannten
mecklenburgischen Reutergeld auch das Notgeld zahlreicher deutscher
Städte und Gemeinden.

Meermenschen
Grafik und Zeichnungen von Armin Münch
24. November 2005 bis 26. Februar 2006

Anlässlich des 75. Geburtstages des bedeutenden Rostocker Zeichners
und Grafikers Professor Armin Münch stellt das Kulturhistorische Museum
eine Auswahl seiner von Lebenslust getragenen Arbeiten zum Thema
Meermenschen in Verbindung mit seiner ganz persönlichen Sicht auf
seine Rostocker und auf seine Stadt am Meer aus. Das Museum ehrt
damit einen Künstler, der der Stadt und ihren Bewohnern stets ein
besonderes Interesse entgegengebracht hat. Zu sehen sind Arbeiten aus
dem Besitz des Künstlers, die noch nie gezeigt wurden, und Werke aus den
Beständen des Kulturhistorischen Museums und der Universität Rostock.

Glanz des Himmels. Ikonen aus dem Nationalmuseum Belgrad
Sonderausstellung im Kulturhistorischen Museum Rostock
27. Mai bis 7. August 2005

Der Begriff Ikone wird für Schlüsselwerke bzw. entscheidende
Persönlichkeiten heute im allgemeinen Sprachgebrauch zweckentfremdet
verwendet. Das aus dem griechischen stammende Wort bedeutet Bild und
bezeichnet Tafelbilder im Kultus der Ostkirche. Die Ikone entstand in
Anlehnung an die spätantike Tradition des Gedächtnisbildes für
Verstorbene.

Im fünften Jahrhundert vollzog sich der Übergang vom Gedenkbild zum
Kultbild, die Ikone wurde Gegenstand der Anbetung. Im sechsten
Jahrhundert wurde die Ikonenverehrung kirchlich sanktioniert. Sie wurde
Hilfsmittel des Gebetes und damit Bestandteil des Gottesdienstes. Die
Priester spendeten den Ikonen Weihrauch, die Gläubigen erwiesen ihnen
Ehrerbietung. In der Ostkirche wurde der Ikone die Dimension des Heiligen
und Göttlichen zuteil. Die Ikone eröffnet in der orthodoxen Kirche eine Sicht
auf Gott, sie stellt eine Vision des Unsichtbaren dar. Das religiöse Bild im
Westen hatte eine andere didaktische Aufgabe, es erzählte z. B. die
Geschichte von Heiligen, ohne in der kultischen Handlung im Gottesdienst
an ihre Stelle zu treten.

Die Künstler, die Ikonen herstellten, waren aufgerufen, Heiligkeit und
Göttlichkeit durch das Gemälde und in Worten auszudrücken. Sie hatten
sich ausgearbeiteten Regeln zu unterwerfen, die streng vorgeschrieben
waren. Trotz dieser Vorschriften entstanden individuelle Stile und
Handschriften von großer Ausdruckskraft. Tiefe Religiosität vermittelt sich in
den erhabenen Bildern der Heiligen, die in kostbarer
Farbenzusammenstellung, manchmal durch Goldgründe zum Leuchten
gebracht, ein Abglanz des Himmels sind. Sie vermitteln noch heute die
Ehrfurcht und Verehrung

Im Rahmen der Serbischen Kulturtage 2005 leiht das Nationalmuseum
Belgrad die bedeutendsten Stücke seiner Ikonensammlung nach
Deutschland aus. An drei ausgewählten Orten erste Station Rostock,
Kulturhistorisches Museum im Kloster zum Heiligen Kreuz, zweite Station
Kloster Himmerod in Hessen, dritte Station Kloster Schussenried in Bayern
-wird die Sammlung gezeigt. Die Kollektion von 52 herausragenden Stücke
der Ikonensammlung des Belgrader Nationalmuseums umfasst Ikonen des
15. bis 18. Jahrhunderts.

Im Refektorium des Klosters zum Heiligen Kreuz werden die Ikonen vom
28. Mai bis 7. August gezeigt werden. Die Werke mediterraner sakraler
Kultur werden im räumlichen Zusammenhang mit den vorrangig
mittelalterlichen Kunstwerken aus dem mecklenburgischen Raum aus dem
Bestand des Kulturhistorischen Museums gezeigt, so dass für den
Besucher ein interessanter Kontext entsteht. Das Projekt steht unter
Schirmherrschaft des Serbischen Präsidenten und wird vom Auswärtigen
Amt der Bundesrepublik unterstützt.