Bürgersolaranlagen sind gut für Umwelt und Geldbeutel
Pressemitteilung vom
Angesichts der durch die Bundesregierung angekündigten Absenkung der Einspeisevergütung werden immer wieder Zweifel laut, die Projekte wie Bürgersolaranlagen infrage stellen.
Argumentiert wird häufig, dass es kostengünstigere Möglichkeiten der Kohlendioxid-Emissionsreduzierung gibt als die Errichtung von Photovoltaikanlagen (PVA), zum Beispiel Wärmedämmung von Gebäuden. Diese Aussage muss im Gesamtzusammenhang jedoch relativiert werden, teilt der Senator für Bau und Umwelt, Holger Matthäus, mit.
Es gilt ein sowohl als auch. Die sehr zu begrüßende Reduzierung des Heizwärmebedarfes durch Dämmmaßnahmen trägt selbstverständlich zur Minderung des Kohlendioxid-Ausstoßes bei und ist insbesondere Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern anzuraten. Aber auch der verbleibende Bedarf ist durch Energieträger zu decken, die zurzeit noch überwiegend aus fossiler Natur sind. Auch die Stromerzeugung basiert zum größten Teil noch darauf.
Mit der Errichtung von PVA verringert sich die Abhängigkeit von Kohle, Erdgas und Öl zur Stromerzeugung - ein Schritt in Richtung Energiewende, zu der die Ressourcenverknappung und der unaufhaltsame Preisanstieg für fossile Energieträger ebenso zwingen wie die Notwendigkeit der Kohlendioxid-Emissionsreduzierung hinsichtlich des Klimaschutzes.
Bürgersolaranlagen, in die viele Mitglieder vergleichsweise geringe Summen investieren, sind nicht das Mittel, schnell viel Geld zu machen. Die Beteiligung daran ist eine langfristige Geldanlage, die in der Endabrechnung trotz der geringeren Einspeisevergütung eine höhere Verzinsung aufweist als Geldanlagen bei Banken.
Es können große Dächer dafür genutzt werden, die bei den Wohnungsgesellschaften reichlich zur Verfügung stehen. Dadurch erhöht sich auch die Effizienz der Anlagen. Beispielsweise ist eine 200 Quadratmeter Kollektorfläche umfassende Anlage effektiver als zehn Anlagen zu je 20 Quadratmetern, da alle technischen Einrichtungen, die außer den Solarkollektoren noch zu einer PVA gehören, bei jeder kleinen Anlage genauso erforderlich sind wie bei einer großen.
Selten hat jedoch der Einzelne ausreichend Finanzkraft, eine 200 Quadratmeter-Anlage zu errichten. In diesem Fall ist die Finanzierung durch den Zusammenschluss vieler Kleininvestoren in einer Bürgersolarinitiative eine gute Möglichkeit, das Potenzial an großen geeigneten Dachflächen zu nutzen. Nicht zuletzt gibt es inzwischen bundesweit gut funktionierende Beispiele, die dem Modell der Bürgersolaranlage entsprechen, zum Beispiel in Steinhagen, Bützower Land. Die Initiative zur ersten Bürgersolaranlage lädt am 17. März 2010 um 18 Uhr zu einer weiteren Veranstaltung in das Rostocker Rathaus ein.