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Bauamt stellt im Monat 300 Scheine aus

Pressemitteilung vom 13.09.1999



Der Weg zu einer neuen Wohnung führte noch vor ein paar Jahren nur über ein Schriftstück: den Wohnberechtigungsschein (WBS). Zumindest, wenn es sich bei der Wohnung um genossenschaftlichen oder kommunalen Bestand handelte, und der umfaßte immerhin 80 Prozent des gesamten Rostocker Wohnungsbestandes. Wartezeiten waren vorprogrammiert. Inzwischen hat sich ein freier Wohnungsmarkt in der Hansestadt entwickelt. Wohnungsangebot und Nachfrage halten sich nach Schätzungen des Bauamtes die Waage.

Den Wohnberechtigungsschein gibt es noch immer. Weit mehr als 3.000 Anträge sind seit Juni 1998 in der Abteilung Wohnungswesen eingegangen. Etwa 300 Berechtigungsscheine werden im Monat ausgestellt. Neben 70.000 Wohnungen auf dem freien Wohnungsmarkt stehen für Inhaber eines Wohnberechtigungsscheines in Rostock rund 30.000 Wohnungen zur Verfügung. Das ist die Hälfte aller kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungen in der Stadt. Damit haben auch sozial schwächere Haushalte, junge Menschen mit geringerem Einkommen oder Aussiedler eine Chance auf angemessenen Wohnraum. Die Statistik des Rostocker Bauamtes beweist, daß ein Wohnraumwechsel in den meisten Fällen aus sozialen Gründen beantragt wird. Fast genauso häufig ist der Grund die fehlende eigene Wohnung. Trotz der enormen Entwicklung des freien Wohnungsmarktes garantiert der WBS auch diesen Haushalten den Zugang zum Wohnungsmarkt. Ein WBS ermöglicht außerdem beim Abschluß von Mietverträgen oder bei Mieterhöhungen, daß hauseigene Subventionen des Wohnungsunternehmens in Anspruch genommen werden können.

Besonders junge Leute, Rentner und Familien mit behinderten Personen machen nach Angaben des Bauamtes davon Gebrauch. Gerade diese Personengruppen werden bei Bedarf vorrangig mit Wohnraum versorgt. Dabei wird die soziale Dringlichkeit für einen Wohnberechtigungsscheins anhand gesetzlich vorgeschriebener Kriterien ermittelt. Dies ermöglicht die enge Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, WIRO und allen Wohnungsgenossenschaften auf der Grundlage eines Kooperationsvertrages. Wartezeiten treten nur noch selten und bei speziellen Wohnungswünschen auf, dann nämlich, wenn bestimmte Stadtteile bevorzugt werden. So sind Wohnungen in Reutershagen, Warnemünde, Lütten Klein und der Südstadt laut Statistik besonders begehrt. Die meisten Wohnberechtigungscheine werden jedoch von Wohnungssuchenden aus dem Umland beantragt, die ihren Wohnsitz nach Rostock verlegen wollen. Der Informationsbedarf in Sachen WBS und Wohnungsfragen ist im Bauamt kaum zu übersehen. Nach Schätzungen nutzen monatlich 700 Bürger die Sprechzeiten der Abteilung Bauwesen dienstags von 9 bis 12 und 14 bis 17.30 Uhr sowie donnerstags von 9 bis 12 und 14 bis 16 Uhr.