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Na­vi­ga­ti­on

„Kar­te im Ge­spräch“: Der Meck­len­burg-At­las des Bertram Chris­ti­an von Ho­in­ck­hu­sen

Pres­se­mit­tei­lung vom 11.03.2015

Am Sonn­abend, 14. März 2015, lädt das Kul­tur­his­to­ri­sche Mu­se­um Ros­tock um 14 Uhr zu ei­ner wei­te­ren Ver­an­stal­tung „Kar­te im Ge­spräch“ im Rah­men der Aus­stel­lung „PRÄCH­TIG VER­MES­SEN. Meck­len­burg auf Kar­ten 1600 bis 1800“ ein. Die Rei­he stellt je­weils ei­ne be­son­de­re Kar­te, ih­re Ent­ste­hung und Ge­schich­te ge­nau­er vor, zeigt ih­re Be­son­der­hei­ten und Merk­ma­le und stellt sie als Zeug­nis der Lan­des­ge­schich­te und Kar­to­gra­fie Meck­len­burgs her­aus.

Die­ses Mal steht der Meck­len­burg-At­las des Bertram Chris­ti­an von Ho­in­ck­hu­sen von 1721 im Mit­tel­punkt. Der meck­len­bur­gi­sche Ju­rist schuf ei­nen hand­ge­zeich­ne­ten At­las. Er um­fass­te ne­ben zwei Ge­samt­kar­ten ins­ge­samt 22 Ein­zel­kar­ten der Do­ma­nial­äm­ter, das hei­ßt, des Grund­be­sit­zes des Her­zogs. Bei der Er­stel­lung der Kar­ten stand we­ni­ger die Ge­nau­ig­keit der Ver­mes­sung als der In­halt im Mit­tel­punkt. Ho­in­ck­hu­sen stütz­te er sich ne­ben ei­ge­nen Mes­sun­gen auf Be­rich­te oder kar­tier­te nach Au­gen­schein. Ob­wohl die Kar­ten aus ver­mes­sungs­tech­ni­scher Sicht sehr un­ge­nau sind, ist die Ar­beit Ho­in­ck­hu­sens ei­ne her­aus­ra­gen­de Quel­le für die Ge­schichts­for­schung in Meck­len­burg. Die Kar­ten ge­ben ei­ne au­ßer­or­dent­li­chen Fül­le an De­tails wie­der: We­ge und Was­ser­stra­ßen, Zoll­sta­tio­nen und wich­ti­ge Wirt­schafts­ge­bäu­de, An­ga­ben über die Bo­den­be­schaf­fen­heit oder die Ve­ge­ta­ti­on.

Ho­in­ck­hu­sen war seit 1707 Vi­ze­prä­si­dent des Land- und Hof­ge­richts. Sei­ne Tä­tig­keit fiel in Zeit der ers­ten Ver­su­che des Her­zogs, die fürst­li­che Herr­schaft in Meck­len­burg neu zu ord­nen. Sei­ne Kar­ten wa­ren kei­ne Auf­trags­ar­bei­ten, son­dern ent­stan­den aus pri­va­tem In­ter­es­se. Den­noch war sie von sei­ner Ar­beit als Be­am­ter be­ein­flusst. Sei­ne Her­an­ge­hens­wei­se macht deut­lich, dass Land­kar­ten nicht mehr nur präch­ti­ge Dar­stel­lun­gen ei­nes fürst­li­chen Ter­ri­to­ri­ums wa­ren, son­dern als In­stru­men­te ei­ner mo­der­nen Ver­wal­tung ver­stan­den wur­den.

Mit der Land­kar­ten-Aus­stel­lung wid­met sich das Mu­se­um an­hand ei­ner erst­mals in die­ser Brei­te ge­zeig­ten Aus­wahl his­to­ri­scher Meck­len­burg-Land­kar­ten aus dem 16., 17. und 18. Jahr­hun­dert ei­nem The­ma der Ge­schich­te des Lan­des Meck­len­burg und der Ge­schich­te der Kar­to­gra­fie in den ver­gan­ge­nen Jahr­hun­der­ten. An­hand her­aus­ra­gen­der und sel­ten ge­zeig­ter Ob­jek­te zeich­net sie die Ent­wick­lung der Dar­stel­lung Meck­len­burg auf ge­druck­ten und hand­ge­zeich­ne­ten Kar­ten von der Mit­te des 16. bis zum En­de des 18. Jahr­hun­derts nach.

Wei­te­re Ver­an­stal­tun­gen „Kar­te im Ge­spräch“:

Zwei Wa­re­ner Fl­ur­kar­ten, 1. Hälf­te 18. Jh. (28. März 2015)
Die Meck­len­burg-Kar­te der Ber­li­ner Aka­de­mie, 1764 (18. April 2015)
Die Schmet­tau-Kar­te von Meck­len­burg-Stre­litz, 1780-82 (2. Mai 2015)
Die Schmet­tau-Kar­te von Meck­len­burg-Schwe­rin, 1788-93 (16. Mai 2015)