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Na­vi­ga­ti­on

„Kunst, die noch nie je­mand in Ros­tock ge­se­hen hat“

Pres­se­mit­tei­lung vom 12.09.2014

„Wenn Kunst im Stadt­raum kei­ne Her­aus­for­de­rung ist, kei­ne Rei­bungs­flä­che bie­tet, wird sie schnell lang­wei­lig“. Die­ser Satz von Tho­mas Ka­est­le, Au­tor des Gut­ach­tens der Kom­mis­si­on für Kunst im öf­fent­li­chen Raum der Stadt Han­no­ver, zog sich als ro­ter Fa­den durch das Bür­ger­fo­rum zur „Kunst im Petri­vier­tel“. Am 9. Sep­tem­ber 2014 wa­ren Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner der Han­se­stadt ein­ge­la­den, mit den Teil­neh­men­den des lau­fen­den Wett­be­werbs „Kunst im Petri­vier­tel“ ins Ge­spräch zu kom­men. Ne­ben den zwölf aus­ge­wähl­ten Künst­le­rin­nen und Künst­lern stan­den Ju­dith Sieg­mund, Vor­sit­zen­de des Preis­ge­rich­tes, Dr. Mi­chae­la Sel­ling, Lei­te­rin des Am­tes für Kul­tur, Denk­mal­pfle­ge und Mu­se­en und Gun­tram Po­rath, Wohn­ei­gen­tü­mer im Petri­vier­tel, für Fra­gen zur Ver­fü­gung.

Nach ei­nem Im­p­lus­re­fe­rat von Tho­mas Ka­estl hat­ten die Künst­le­rin­nen und Künst­ler die Ge­le­gen­heit, sich der Öf­fent­lich­keit an­hand von Wett­be­werbs­ar­bei­ten vor­zu­stel­len, die sie in an­de­ren deut­schen Städ­ten be­reits rea­li­siert ha­ben. Da­bei reich­te die Band­brei­te von Licht­in­stal­la­tio­nen und Skulp­tu­ren un­ter­schied­lichs­ter Ma­te­ria­li­tät bis hin zu in­ter­ak­ti­ven Ob­jek­ten und Wer­ken, die die Na­tur und ih­re Ver­än­de­run­gen ein­be­zie­hen. Das Pu­bli­kum re­agier­te be­geis­tert auf die­se Viel­falt des künst­le­ri­schen Um­gangs mit dem Stadt­raum. Sehr deut­lich äu­ßer­ten et­wa Su­sann Schulz, Mit­glied des Kul­tur­aus­schus­ses, und Mat­thi­as Witz­man vom Kunst­ver­ein den Wunsch nach zeit­ge­nös­si­scher Kunst, „die noch nie je­mand in Ros­tock ge­se­hen hat“. Auch kri­ti­sche Bei­trä­ge wur­den in­ten­siv dis­ku­tiert. Auf die Fra­ge, war­um kaum Künst­le­rin­nen und Künst­ler aus der Re­gi­on aus­ge­wählt wor­den sind, ant­wor­te­te Ju­dith Sieg­mund: „Lei­der la­gen uns we­ni­ge qua­li­ta­tiv her­aus­ra­gen­de Be­wer­bun­gen aus Meck­len­burg-Vor­pom­mern vor. Das Preis­ge­richt hat lan­ge dar­über dis­ku­tiert, schlie­ß­lich ist die Ent­schei­dung auf Be­wer­bun­gen ge­fal­len, die in­halt­lich am bes­ten zum Petri­vier­tel pas­sen. Mit Fa­med ha­ben wir je­doch ein Künst­ler­duo ein­ge­la­den, das ei­nen en­gen Be­zug hat zur Stadt. Jan Tho­maneck hat vie­le Jah­re lang im Petri­vier­tel ge­lebt.“

Ei­ne gro­ße Be­rei­che­rung wa­ren auch die zahl­rei­chen An­ek­do­ten aus dem ge­schichts­träch­ti­gen Petri­vier­tel, die An­woh­ne­rin­nen und An­woh­ner zum Ge­spräch bei­tru­gen. Zum Ab­schluss des Ge­sprächs be­ton­te Mi­chae­la Sel­ling: „Die Stadt wird sich be­mü­hen, die ver­schie­de­nen Auf­fas­sun­gen von Kunst im öf­fent­li­chen Raum zu er­läu­tern und durch Ver­mitt­lungs­an­ge­bo­te wei­ter auf die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger zu­ge­hen.“
Die Künst­le­rin­nen und Künst­ler er­ar­bei­ten bis An­fang Ok­to­ber Vor­schlä­ge für je ei­nen frei ge­wähl­ten Stand­ort im Petri­vier­tel. Über die Rea­li­sie­rung von drei die­ser Ent­wür­fe ent­schei­det das Preis­ge­richt am 13. No­vem­ber 2014. Al­le zwölf Ent­wür­fe wer­den noch in die­sem Jahr der Öf­fent­lich­keit vor­ge­stellt.

Zu den aus­ge­wähl­ten Künst­le­rin­nen und Künst­lern ge­hö­ren Vol­ker Andre­sen, Ber­lin; Fritz Balt­haus, Ber­lin; Fa­med (Jan Tho­maneck, Se­bas­ti­an Kretz­schmar) Leip­zig; Gun­da Förs­ter, Lipp­stadt; Rei­ner Ma­ria Ma­ty­sik, Duis­burg; An­ke Mi­la Menck, Ko­blenz; Fran­zis­ka Mö­bi­us, Leip­zig; Chris­tia­ne Mö­bus, Il­men­au; Mut­ter & Gen­th, Duis­burg; Pa­tri­cia Pi­sa­ni, Ber­lin, Olaf We­ge­witz, Ron­ne­burg und Bar­ba­ra Wil­le, Trier.

Sa­rah Lin­ke