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Na­vi­ga­ti­on

„Zu Fuß über die Ost­see“

Pres­se­mit­tei­lung vom 07.04.2011

Ab 1. Mai 2011 wird ei­ne durch­ge­hen­de Fu­ß­gän­ger­ver­kehrs­ver­bin­dung zwi­schen Ros­tock und Nykøbing/Fals­ter in Dä­ne­mark Rea­li­tät. Die Ver­bin­dung auf der Ach­se Ros­tock – Ged­ser – Nykøbing/Ko­pen­ha­gen und in der Ge­gen­rich­tung ist nun auch für Fu­ß­gän­ger so kom­for­ta­bel und ein­fach wie mög­lich zu nut­zen – eben „ea­sy“.

Künf­tig gibt es ge­nau ab­ge­stimm­te Zu­brin­ger­bus­se zu und von al­len Fähr­ab­fahrts- und An­kunfts­zei­ten der Ree­de­rei Scand­li­nes in der Zeit von 6 bis 22.45 Uhr. Da­zu wird in Ros­tock ei­ne neue Schnell­buss­hut­tle-Li­nie 40 der Ros­to­cker Stra­ßen­bahn AG vom Haupt­bahn­hof und der In­nen­stadt di­rekt zum An­le­ger der Fäh­re ver­keh­ren. Auch der Fahr­plan der Bus­li­nie 740 zwi­schen Ged­ser und Nykøbing/Fals­ter wird dem Fähr­ver­kehr an­ge­passt.

Dar­über hin­aus ist ein neu­es in­ter­na­tio­na­les Kom­bi­Ti­cket für die ge­sam­te Rei­se­stre­cke ent­wi­ckelt wor­den. Das um­fasst das Ge­samt­netz Ros­tock des VVW, die Fähr­über­fahrt und die Ta­rif­zo­ne 30 in Nykøbing/Fals­ter. Zum at­trak­ti­ven Preis von 19 Eu­ro für Ein­zel­ti­ckets, 29 Eu­ro für Ta­ges­ti­ckets und 89 Eu­ro für Grup­pen­ti­ckets ist es über das In­ter­net un­ter und in den Kun­den­cen­tern der Ree­de­rei Scand­li­nes und der RSAG oh­ne Wäh­rungs­pro­ble­me buch­bar.

Für die Ein­füh­rung die­ses An­ge­bo­tes war die Schaf­fung der not­wen­di­gen In­fra­struk­tur, Ver­triebs- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge Vor­aus­set­zung. So wur­den in Ros­tock die ent­spre­chen­den Hal­te­stel­len Haupt­bahn­hof Süd, Krö­pe­li­ner Tor und An­le­ger Fäh­re ein­ge­rich­tet und in Ged­ser die Hal­te­stel­le zum Fähr­an­le­ger ver­legt. Dar­über hin­aus sind die
er­for­der­li­chen Fahr­gast­in­for­ma­tio­nen, ein ge­mein­sa­mes Ver­triebs­sys­tem und die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge zwi­schen den Ver­kehrs­un­ter­neh­men Be­stand­teil des Pro­jekts.

Dar­über hin­aus wa­ren und sind un­zäh­li­ge De­tail­pro­ble­me zwi­schen und mit den Part­nern zu klä­ren. Part­ner sind da­bei die Han­se­stadt Ros­tock mit dem Ver­kehrs­ver­bund War­now und der Ros­to­cker Stra­ßen­bahn AG, der Re­gio­na­le Pla­nungs­ver­band Mitt­le­res Meck­len­burg/Ros­tock, die Ha­fen-Ent­wick­lungs­ge­sell­schaft Ros­tock mbH, die Ree­de­rei Scand­li­nes, Mo­via und die Re­gi­on Guld­borgs­und.

Das neue An­ge­bot ist die Um­set­zung des­sen, was in den letz­ten zwei Jah­ren durch Po­li­tik, Ver­wal­tung, Wis­sen­schaft und Ver­kehrs­be­trie­be vor­be­rei­tet wur­de. Die Han­se­stadt Ros­tock und der Re­gio­nal­ver­band Guld­borgs­und ge­win­nen da­durch wei­ter an At­trak­ti­vi­tät und rü­cken zu­sam­men; die Nach­bar­schaft kann wie­der ein­fa­cher ge­lebt wer­den.

Die Be­stän­dig­keit die­ses neu­en Ge­samt­an­ge­bo­tes hängt jetzt von der Ak­zep­tanz und da­mit der Nut­zung des An­ge­bo­tes ab. Aus die­sem Grund wird ei­ne Mar­ke­ting­kam­pa­gne die Markt­ein­füh­rung des „“ be­glei­ten, um so die er­for­der­li­che Nach­hal­tig­keit zu be­för­dern.

Dies ist der ers­te Schritt, Ros­tock wie­der für Fu­ß­gän­ger zum Tor nach Skan­di­na­vi­en zu ent­wi­ckeln und Skan­di­na­vi­ern die Rei­se nach Ros­tock ein­fa­cher zu ma­chen.
Das Be­för­de­rungs­auf­kom­men von Fu­ß­gän­ger­pas­sa­gie­ren auf Ost­see­fäh­ren hat in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten deut­lich ab­ge­nom­men – nicht zu­letzt auf­grund der fast aus­schlie­ß­lich auf Fracht und Kraft­fahr­zeu­ge aus­ge­rich­te­ten Stra­te­gi­en der Fähr­ree­de­rei­en. Be­dürf­nis­se von Fu­ß­gän­gern, ei­ner bis­her re­la­tiv klei­nen Ziel­grup­pe, wur­den stark ver­nach­läs­sigt. Dies hat un­ter an­de­rem zur Fol­ge, dass auch Per­so­nen oh­ne PKW oder gar mit ein­ge­schränk­ter Mo­bi­li­tät nur we­nig an grenz­über­schrei­ten­den Fähr­ver­keh­ren par­ti­zi­pie­ren kön­nen bzw. da­von ganz aus­ge­schlos­sen sind.

Nach­dem der Fähr­be­trieb 1995 ab War­ne­mün­de nach Ged­ser in den See­ha­fen Ros­tock ver­legt wur­de und da­nach noch die Ein­stel­lung des di­rek­ten Zug­ver­kehrs von Ged­ser über Nykøbing/Fals­ter nach Ko­pen­ha­gen er­folg­te, gin­gen die Fu­ß­gän­ger­ver­keh­re fak­tisch ge­gen Null.

Soll die An­zahl der Fu­ß­gän­ger auf den Fäh­ren wie­der stei­gen, kann dies nur ge­mein­sam mit al­len Part­nern ei­ner Rei­se­ket­te über ent­spre­chen­de Ver­bes­se­run­gen im An­ge­bot, in der Ser­vice­qua­li­tät so­wie der Ver­kehrs­in­fra­struk­tur ge­sche­hen.

Hier setzt das Pro­jekt IN­TER­FACE an, das im April 2009 im Rah­men des South Bal­tic Cross-Bor­der Pro­gramms 2007-2013, In­ter­reg IV-A, ge­neh­migt wur­de. Ko­or­di­na­to­rin des Pro­jek­tes ist die Han­se­stadt Ros­tock. Das Ge­samt­bud­get um­fasst rund 1,6 Mio. Eu­ro, von de­nen 1,2. Mio. Eu­ro durch die Eu­ro­päi­sche Uni­on ge­för­dert wer­den. Mitt­ler­wei­le wur­de noch ein Fol­ge­pro­jekt, „In­ter­face+“ be­wil­ligt, wel­ches im We­sent­li­chen die Ver­bes­se­rung der Fahr­gast­in­for­ma­tio­nen zum Ge­gen­stand hat. Da­bei ko­or­di­niert der Ver­kehrs­ver­bund War­now die Vor­be­rei­tun­gen für ein dy­na­mi­sches Fahr­gast­in­for­ma­ti­ons­sys­tem.

Ins­ge­samt 21 Part­ner aus Deutsch­land, Schwe­den, Dä­ne­mark, Po­len und Russ­land, dar­un­ter Ge­biets­kör­per­schaf­ten, Ver­kehrs­un­ter­neh­men und Hä­fen, bil­den in Ko­ope­ra­ti­on mit den Fähr­ge­sell­schaf­ten Scand­li­nes, TT-Li­ne und Ste­na Li­ne ei­ne star­ke Part­ner­schaft.

Ge­mein­sam hat man sich zum Ziel ge­setzt, den au­to­lo­sen Pas­sa­gier­ver­kehr in der süd­li­chen Ost­see wie­der zu ei­ner kom­for­ta­blen, preis­wer­ten und um­welt­freund­li­chen Rei­seal­ter­na­ti­ve zu ent­wi­ckeln und so­mit das Zu­sam­men­wach­sen der Re­gio­nen in der süd­li­chen Ost­see zu för­dern. At­trak­ti­ve Ver­kehrs­ver­bin­dun­gen, die für je­den zu­gäng­lich und ein­fach zu nut­zen sind, stel­len da­bei ei­ne we­sent­li­che Vor­aus­set­zung dar. Da­bei müs­sen auch die Ser­vice­qua­li­tät in den Hä­fen und Ter­mi­nals für Pas­sa­gie­re ver­bes­sert so­wie Lü­cken zwi­schen land- und see­sei­ti­ger Er­reich­bar­keit ge­ra­de für Fu­ß­gän­ger und Rad­fah­rer ge­schlos­sen wer­den.

Das In­ter­face-Pro­jekt ist auf ei­ne Dau­er von drei Jah­ren an­ge­legt und läuft von April 2009 bis März 2012.

De­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zum Pro­jekt IN­TER­FACE sind un­ter www.​int​erfa​cepr​ojec​t.​eu zu fin­den.