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Na­vi­ga­ti­on

Be­richt des Ober­bür­ger­meis­ters

Pres­se­mit­tei­lung vom 06.07.2006

Be­richt des Ober­bür­ger­meis­ters der Han­se­stadt Ros­tock über wich­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten der Stadt an die Bür­ger­schaft der Han­se­stadt Ros­tock am 5. Ju­li 2006

Sehr ge­ehr­te Frau Prä­si­den­tin, Mei­ne Da­men und Her­ren,

in der letz­ten Sit­zung ha­be ich Sie über den Ent­wurf des Haus­halts­er­las­ses der Rechts­auf­sichts­be­hör­de in Schwe­rin in­for­miert und Ih­nen die Eck­punk­te des Pa­piers skiz­ziert. Vor et­was mehr als zwei Wo­chen, am 22. Ju­ni, ha­ben wir dann im Rah­men ei­ner An­hö­rung im Schwe­ri­ner In­nen­mi­nis­te­ri­um un­se­re Auf­fas­sung zu den be­ab­sich­tig­ten An­ord­nun­gen der Rechts­auf­sichts­be­hör­de mit­ge­teilt.

Ich ha­be deut­lich ge­macht, dass zu­nächst der Be­richt des Lan­des­rech­nungs­ho­fes zu sei­ner in den ver­gan­ge­nen zehn Mo­na­ten durch­ge­führ­ten über­ört­li­chen Prü­fung ab­ge­war­tet wer­den soll­te, be­vor wir zum Haus-halts­er­lass sub­stan­zi­ell Stel­lung neh­men kön­nen. So war die ur­sprüng­li­che Ver­ein­ba­rung und die soll­te auch so ein­ge­hal­ten wer­den. Die Ver­tre­ter der Rechts­auf­sichts­be­hör­de ha­ben mei­nen Ein­wand ak­zep­tiert, al­ler­dings gleich­zei­tig deut­lich ge­macht, dass sie die zu­sätz­li­che Ver­rin­ge­rung des ge­plan­ten Fehl­be­dar­fes für 2006 in Hö­he von 162 Mio. Eu­ro um 30 Mio. Eu­ro nach wie vor für rea­lis­tisch hal­ten.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

ich - und da weiß ich mich mit den Vor­sit­zen­den der hier ver­tre­te­nen Frak­tio­nen ei­nig - kann aus heu­ti­ger Sicht kei­ne Spiel­räu­me in die­ser Grö­ßen­ord­nung in un­se­rem städ­ti­schen Haus­halt er­ken­nen.

Was wirk­lich um­setz­bar ist, kön­nen wir, wie ge­sagt, erst ab­schlie­ßend be­ur­tei­len, wenn der Be­richt des Lan­des­rech­nungs­ho­fes vor­liegt. Wir wer­den den Be­richt sorg­fäl­tig dar­auf­hin prü­fen, ob hier tat­säch­lich neue und auch um­set­zungs­fä­hi­ge Ein­spar­vor­schlä­ge ge­macht wer­den.

Der Ent­wurf des Be­rich­tes des Lan­des­rech­nungs­ho­fes ist uns für An­fang Ju­li avi­siert, ist al­so in Kür­ze zu er­war­ten. Da­nach wer­den wir un­se­re Stel­lung­nah­me ab­ge­ben, so dass, zeit­lich ge­se­hen, der end­gül­ti­ge Be­richt Mit­te /En­de Au­gust 2006 vor­lie­gen müss­te. Der Haus­halts­er­lass 2006 wird da­nach vor­aus­sicht­lich im Sep­tem­ber der Han­se­stadt Ros­tock zu­ge­hen. Wir wur­den in un­se­rem Ge­spräch von Schwe­ri­ner Sei­te nach­drück­lich auf­ge­for­dert, mit wei­te­ren Ein­spar­über­le­gun­gen für 2006 nicht den Be­richt des Lan­des­rech­nungs­ho­fes ab­zu­war­ten, son­dern die mit der haus­halts­lo­sen Zeit ver­bun­de­nen Aus­ga­ben­be­schrän­kun­gen voll aus­zu­schöp­fen und hier­durch wei­te­re Ein­spa­run­gen zu er­rei­chen. Hier­nach wer­den wir auch han­deln. Ich ha­be des­halb fest­ge­legt, dass je­de Aus­ga­be un­ter dem Vor­be­halt der vor­läu­fi­gen Haus­halts­füh­rung und der zu­sätz­li­chen Ein­spar­for­de­rung des In­nen­mi­nis­te­ri­ums steht. So­bald der Be­richt des Lan­des­rech­nungs­ho­fes vor­liegt, wer­de ich Sie, mei­ne Da­men und Her­ren, zü­gig in­for­mie­ren.

Sehr ge­ehr­te Frau Prä­si­den­tin, Mei­ne Da­men und Her­ren,

in den letz­ten Ta­gen und Wo­chen ist der Flug­ha­fen Ros­tock-Laa­ge-Güs­trow GmbH, kurz: RLG, we­gen ver­meint­lich dro­hen­der In­sol­venz in die Schlag­zei­len ge­ra­ten. Weil durch die Be­richt­erstat­tung mög­li­cher­wei­se ein fal­sches Bild ge­zeich­net wird, will ich Sie in Kür­ze über die Fak­ten in­for­mie­ren.

Rich­tig ist, dass das Bau­vor­ha­ben *Pas­sa­gier­ter­mi­nal" in der Tat er­heb­li­che Mehr­kos­ten ver­ur­sacht hat, als zu­nächst ver­an­schlagt wa­ren. Ins­be­son­de­re ha­ben da­zu ei­ne markt­be­ding­te Stahl­preis­er­hö­hung, In­sol­ven­zen der mit dem Bau be­auf­trag­ten Fir­men und neue si­cher­heits­tech­ni­sche Auf­la­gen bei­ge­tra­gen.

Zur Fi­nan­zie­rung der Mehr­kos­ten hat die Han­se­stadt Ros­tock be­reits im Fe­bru­ar 2006 ei­ne Er­hö­hung der För­der­mit­tel für das Pro­jekt be­an­tragt. Das För­der­mit­tel­in­sti­tut wird den An­trag aber erst an­hand von ge­prüf­ten Ab­schluss­rech­nun­gen be­wer­ten und die Hö­he der mög­li­chen För­der­mit­tel­nach­zah­lung be­stim­men. Der­zeit wird ein­ge­schätzt, dass ein Er­geb­nis da­zu bis En­de Au­gust/An­fang Sep­tem­ber 2006 vor­lie­gen kann.

Nach jet­zi­gem Kennt­nis­stand wird trotz die­ser Be­mü­hun­gen ein zu fi­nan­zie­ren­der Ei­gen­an­teil für das Bau­pro­jekt ver­blei­ben.

Soll­te sich her­aus­stel­len, dass die­ser von der RLG zu stel­len­de Ei­gen­an­teil durch an­de­re noch zu prü­fen­de Mög­lich­kei­ten nicht fi­nan­ziert wer­den kann, sind die Ge­sell­schaf­ter der RLG un­ter der Be­din­gung der Er­tei­lung not­wen­di­ger Ge­neh­mi­gun­gen durch die kom­mu­na­len Gre­mi­en so­wie den Rechts­auf­sichts­be­hör­den be­reit, die not­wen­di­gen Ei­gen­mit­tel durch ei­ne Ka­pi­tal­er­hö­hung bei der RLG zu fi­nan­zie­ren. Ich wei­se aber ger­ne dar­auf hin, dass die Li­qui­di­tät der RLG zur­zeit durch Bank­kre­di­te ge­si­chert ist. War­ten wir al­so zu­nächst die Ab­schluss­rech­nung und die Prü­fung des För­der­mit­tel­in­sti­tuts ab. So­bald uns de­ren Er­kennt­nis­se vor­lie­gen, wer­den wir das Er­geb­nis be­wer­ten und sie selbst­ver­ständ­lich so-bald als mög­lich in­for­mie­ren.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

der Stif­ter­ver­band für die Deut­sche Wis­sen­schaft sucht im Jahr 2008 zum vier­ten Mal Deutsch­lands *Stadt der Wis­sen­schaft". Mit sei­nem Wett­be­werb möch­te der Stif­ter­ver­band Städ­te da­zu er­mu­ti­gen, ih­re Po-ten­zia­le in Wis­sen­schaft, For­schung und Tech­no­lo­gie op­ti­mal aus­zu­schöp­fen, die re­gio­na­le Öf­fent­lich­keit für Wis­sen­schaft zu be­geis­tern und viel­fäl­ti­ge frucht­ba­re Kon­tak­te zwi­schen Wis­sen­schaft, Wirt­schaft, Kul­tur und Stadt­ver­wal­tung zu stär­ken oder neu zu schaf­fen. Erst die­se Netz­werk­bil­dung schafft für den aus­lo­ben­den Stif­ter­ver­band ei­nen Iden­ti­fi­ka-ti­ons­wert, der das Prä­di­kat *Stadt der Wis­sen­schaft" recht­fer­tigt. Wie Sie wis­sen, hat­te sich die Han­se­stadt Ros­tock für den Wett­be­werb zur Stadt der Wis­sen­schaf­ten 2005 schon ein­mal be­wor­ben. Auch wenn wir da­mals nicht er­folg­reich wa­ren, bin ich doch von dem Po­ten­ti­al der Han­se­stadt Ros­tock als Wis­sen­schafts­stand­ort über­zeugt. Wir sind schon lan­ge ei­ne *Stadt der Wis­sen­schaft" und wol­len uns die­ses Prä­di­kat auch ger­ne vom Stif­ter­ver­band für die Deut­sche Wis­sen­schaft be­schei­ni­gen las­sen.

Ich ha­be mich des­halb am ver­gan­ge­nen Frei­tag mit Ver­tre­tern der Uni­ver­si­tät und der wich­tigs­ten For­schungs­ein­rich­tun­gen der Stadt zu­sam­men­ge­setzt, um un­se­re Stra­te­gie für ei­ne er­neu­te Be­wer­bung zu be­ra­ten. Fakt ist, dass die Be­wer­bungs­un­ter­la­gen für das Jahr 2008 aber be­reits im Ok­to­ber vor­lie­gen müs­sen.

Nun sind über­has­te­te Ak­tio­nen sel­ten er­folg­reich. Des­halb sind wir in un­se­rer Be­ra­tung über­ein­ge­kom­men, un­se­ren Hut erst für das Jahr 2009 in den Ring zu wer­fen. Wir wol­len die Zeit nut­zen, um mit ei­ner sorg­fäl­tig aus­ge­ar­bei­te­ten und über­zeu­gen­den Be­wer­bung zu punk­ten und den Ti­tel für 2009 nach Ros­tock zu ho­len!

Mit der Aus­zeich­nung ist ei­ne För­de­rung in Hö­he von 125.000 Eu­ro ver-bun­den. Als An­reiz für wei­te­re För­de­rer kann ein Zu­schuss in Hö­he von 25 Pro­zent auf ein­ge­wor­be­ne Mit­tel pri­va­ter Spen­der und Spon­so­ren (max.125.000 Eu­ro) ge­währt wer­den. Der Stif­ter­ver­band strebt an, dass ei­ne Stadt als *Stadt der Wis­sen­schaft" ein Jahr lang ihr Po­ten­zi­al in Wis­sen­schaft, For­schung und Tech­no­lo­gie auf ori­gi­nel­le Wei­se in den Mit­tel­punkt stellt. An­ge­sichts der ex­zel­len­ten For­schungs- und Wis­sen­schafts­land­schaft in Ros­tock bin ich sehr zu­ver­sicht­lich, dass uns das ge­lin­gen kann. Mein Op­ti­mis­mus ist noch ge­wach­sen, als ich am Mon­tag die tol­len Er­geb­nis-se der Ros­to­cker Schü­le­rin­nen und Schü­ler be­stau­nen durf­te, die mit ih­ren Pro­jek­ten am 16. Lan­des- und 41. Bun­des­wett­be­wer­bes *Ju­gend forscht" er­folg­reich teil­ge­nom­men hat­ten. In den Be­rei­chen Ar­beits­welt, Bio­lo­gie, Che­mie, Geo- und Raum­wis­sen­schaft, Ma­the­ma­tik/In­for­ma­tik, Phy­sik, Tech­nik ha­ben die jun­gen Leu­te wirk­lich be­ein­dru­cken­de For-schungs­leis­tun­gen er­bracht, auf die sie mit Recht stolz sein kön­nen und die uns in Be­zug auf die Zu­kunft des Wis­sen­schafts­stand­or­tes Ros­tock noch ei­ni­ges er­war­ten las­sen.

Sehr ge­ehr­te Frau Prä­si­den­tin, Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

zum 69. Mal lockt in die­sem Jahr die War­ne­mün­der Wo­che Seg­le­rin­nen und Seg­ler auf ei­nes der welt­weit bes­ten Se­gel­re­vie­re. Über 2.000 Sport­le­rin­nen und Sport­ler aus 25 Na­tio­nen wer­den bei zahl­rei­chen Re-gat­ten ih­re Kräf­te­mes­sen. So ste­hen die Eu­ro­pa­meis­ter­schaft der Sport­boo­te, die In­ter­na­tio­na­len Deut­schen Meis­ter­schaf­ten der Folke-boo­te so­wie der La­ser Eu­ro­pa-Cup auf dem Pro­gramm. In al­len olym­pi­schen Klas­sen wer­den Welt­rang­lis­ten­punk­te ver­ge­ben. Die Lang­stre­cken­re­gat­ta Rund Born­holm run­det das ab­wechs­lungs­rei­che An­ge­bot ef­fekt­voll ab.

Die 69. War­ne­mün­der Wo­che wur­de am ver­gan­ge­nen Sonn­abend tra­di­tio­nell mit dem *Nie­gen Üm­gang" er­öff­net. Ne­ben dem span­nen­den Ge­sche­hen auf dem Was­ser wird auch land­sei­tig für Jung und Alt ei­ne Men­ge ge­bo­ten. Ich dan­ke auch an die­ser Stel­le den Or­ga­ni­sa­to­ren der War­ne­mün­der Wo­che um den War­ne­mün­der Se­gel­club e.V. und den Ge­mein­nüt­zi­gen Ver­ein für War­ne­mün­de e.V., die mit Ih­rem gro­ßen En-ga­ge­ment wie­der ein tol­les Pro­gramm auf die Bei­ne ge­stellt ha­ben. Al­len Sport­le­rin­nen und Sport­lern wün­sche ich viel Er­folg und den Zu­schau­ern und Gäs­ten bun­te und un­ter­halt­sa­me Stun­den.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

der Se­gel­sport, aber auch Sport im All­ge­mei­nen, tut der Ge­sund­heit gut. Aus­rei­chen­de Be­we­gung ge­hört zu den wich­tigs­ten ge­sund­heits­för­dern­den Maß­nah­men und wirkt prä­ven­tiv ge­gen vie­le Krank­hei­ten. Nicht zu­letzt vor dem Hin­ter­grund der Kos­ten­ex­plo­si­on im Ge­sund­heits­we­sen wird Prä­ven­ti­on in der Ge­sund­heits­po­li­tik zu­neh­men­de Be­deu­tung er­lan­gen.

Des­halb ist es nur fol­ge­rich­tig, dass Prä­ven­ti­on auch das Schwer­punkt­the­ma der 2. Bran­chen­kon­fe­renz Ge­sund­heits­wirt­schaft ist, bei der am Don­ners­tag und Frei­tag in der Yacht­ha­fen­re­si­denz Hö­he Dü­ne na­tio­na­le und in­ter­na­tio­na­le Ex­per­ten den wis­sen­schaft­li­chen und wirt­schaft­li­chen Po­ten­zia­len der Ge­sund­heits­prä­ven­ti­on auf den Grund ge­hen wol­len.

Neue Ko­ope­ra­ti­ons­for­men in der Prä­ven­ti­on oder im Ge­sund­heits­tou­ris-mus ste­hen eben­so auf dem Pro­gramm wie Ge­sund­heits­for­schung und Prä­ven­ti­on als Stand­ort­fak­to­ren für die Ge­sund­heits­wirt­schaft. Wie­der wer­den et­wa 30 Un­ter­neh­men und Ein­rich­tun­gen der Ge­sund­heits­wirt­schaft, vor­wie­gend aus un­se­rer Re­gi­on, in ei­ner re­prä­sen­ta­ti­ven Leis-tungs­schau das brei­te Spek­trum der Bran­che prä­sen­tie­ren.

Nach dem gro­ßen Er­folg der ers­ten Bran­chen­kon­fe­renz im De­zem­ber letz­ten Jah­res hat sich spä­tes­tens jetzt das The­ma Ge­sund­heits­wirt­schaft im Span­nungs­feld von in­no­va­ti­ve me­di­zi­ni­schen Tech­ni­ken und Ver­fah­ren und Well­ness in un­se­rer Re­gi­on eta­bliert und wird mit der Han­se­stadt Ros­tock ver­bun­den. Wir soll­ten uns der Po­ten­zia­le der Ge­sund­heits­wirt­schaft voll be­wusst sein und sie auch wei­ter nach bes­ten Kräf­ten zu nut­zen wis­sen.

Vie­len Dank!