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Na­vi­ga­ti­on

Be­richt von Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling

Pres­se­mit­tei­lung vom 07.09.2006



Be­richt von Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling wäh­rend der Sit­zung der Bür­ger­schaft am 6. Sep­tem­ber 2006

Sehr ge­ehr­te Frau Prä­si­den­ten,
mei­ne Da­men und Her­ren,
ver­ehr­te Gäs­te,

nun ist der Som­mer 2006 fast vor­bei - mit ei­nem fast tro­pi­schen Ju­li und ei­nem ver­reg­ne­ten Au­gust. Der Herbst kün­digt sich mit dem ers­ten bun­ten Laub an. An­ge­sichts der vor uns ste­hen­den Auf­ga­ben wird er si­cher ziem­lich stür­misch wer­den.

Sie al­le ken­nen den Ent­wurf des Prüf­be­rich­tes des Lan­des­rech­nungs­ho­fes zur Über­ört­li­chen Prü­fung in der Han­se­stadt Ros­tock. Ich ha­be den Ein­druck, dass die deut­li­che Mehr­heit der Bür­ger­schaft auch den Hand­lungs­druck spürt, mit dem uns die Kom­mu­nal­auf­sicht be­rech­tigt zu un­po­pu­lä­ren Ent­schei­dun­gen zwin­gen wird. Wei­te­re 30 Mio. Eu­ro müs­sen wir pro Jahr spa­ren, ins­ge­samt al­so 70 Mio. Eu­ro pro Jahr. Das be­deu­tet, dass sich die Eck­wer­te zur Haus­halts­auf­stel­lung für das Jahr 2007 und die Fol­ge­jah­re kom­plett än­dern müs­sen. Wir wer­den das Haus­halts­auf­stel­lungs­ver­fah­ren neu struk­tu­rie­ren und die Bud­ge­t­an­sät­ze deut­lich kür­zen. Sie wis­sen, mei­ne Da­men und Her­ren, dass dies auch deut­lich in un­se­rer Stadt zu spü­ren sein wird. Wir wer­den ver­su­chen, all die­se Ent­schei­dun­gen so trans­pa­rent wie mög­lich vor­zu­be­rei­ten und die Men­schen un­se­rer Stadt auf dem schwe­ren Weg der Haus­halts­kon­so­li­die­rung mit­zu­neh­men. Da­bei ge­hen wir da­von aus, dass die Be­ra­tun­gen des Haus­hal­tes und des Haus­halts­si­che­rungs­kon­zep­tes erst im März 2007 er­fol­gen kön­nen.

Über die Stel­lung­nah­me zum Be­richts­ent­wurf wer­den wir in der kom­men­den Wo­che im Kreis der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den ab­schlie­ßend be­ra­ten. Da­nach folgt dann wahr­schein­lich noch ein­mal ei­ne An­hö­rung beim Lan­des­rech­nungs­hof. Nach Über­ga­be des Be­richts in sei­ner end­gül­ti­gen Fas­sung rech­nen wir mit ent­spre­chen­den Auf­la­gen der Kom­mu­nal­auf­sicht zum Haus­halts­plan 2006 und für die Fol­ge­jah­re.

Wie weit die Ein­schnit­te, die wir zwangs­läu­fig auf vie­len Ge­bie­ten be­schlie­ßen müs­sen, in den kom­men­den Wo­chen und Mo­na­ten den Frie­den in un­se­rer Stadt ge­fähr­den könn­ten, liegt in al­ler ers­ter Li­nie an uns und wie es uns ge­lingt, Zwän­ge, Grün­de und mög­li­che Al­ter­na­ti­ven zu ver­mit­teln. Uns al­len muss klar sein: Die Zeit des Ver­schie­bens von schmerz­haf­ten Ent­schei­dun­gen ist vor­bei! Wir tra­gen die Ver­ant­wor­tung da­für, dass wir auch in den kom­men­den Jah­ren die Ent­wick­lung un­se­rer Han­se­stadt hier in Ros­tock be­stim­men und nicht letzt­lich nur Schreib­ti­schent­schei­dun­gen aus Schwe­rin um­set­zen müs­sen.

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

wir ha­ben den Be­richts­ent­wurf in­ner­halb des Rat­hau­ses sehr of­fen dis­ku­tiert, al­len Mit­glie­dern der Bür­ger­schaft über die Frak­ti­ons­bü­ros zu­ge­schickt und auch im In­tra­net zum Stu­di­um an­ge­bo­ten. Dies al­les pas­sier­te un­ter der Ma­ß­ga­be der Nicht­öf­fent­lich­keit, zum ei­nen, weil es sich nur um ei­nen Ent­wurf han­delt, zum an­de­ren, weil sen­si­ble Da­ten von städ­ti­schen Ge­sell­schaf­ten in die­sem Do­ku­ment ent­hal­ten sind.

Lei­der er­folg­te dann die Ver­öf­fent­li­chung des Do­ku­men­tes in ei­nem On­line-Por­tal. Es ist nicht das ers­te Mal, dass in un­se­rer Stadt Do­ku­men­te breit kur­sie­ren, die nach den Maß­stä­ben der Kom­mu­nal­ver­fas­sung nur ei­nem ein­ge­schränk­ten Per­so­nen­kreis zu­gäng­lich sein dürf­ten. Ich den­ke mit Ih­nen über­ein zu­stim­men, dass dies nicht in un­se­rem ge­mein­sa­men In­ter­es­se sein kann. Zum Schutz un­se­rer kom­mu­na­len Un­ter­neh­men muss­ten wir da­her we­gen der Ver­brei­tung An­zei­ge ge­gen Un­be­kannt stel­len.

Doch las­sen Sie uns noch ein kur­zes Re­sü­mee des Som­mers 2006 zie­hen:

Zu der Bi­lanz ge­hö­ren fast 2.000 Star­ter aus 23 Na­tio­nen, die an den Wett­be­wer­ben der 69. War­ne­mün­der Wo­che teil­nah­men, aber auch über 2.300 Sport­le­rin­nen und Sport­ler, die bei der 4. Ros­to­cker Ma­ra­thon­nacht an den Start gin­gen.

Die nun be­reits 16. Han­se Sail führ­te nicht nur weit über ei­ne Mil­li­on Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher an die Ros­to­cker Kai­kan­ten, son­dern auch über 300 teil­neh­men­de Schif­fe, dar­un­ter erst­mals so­gar fünf Kog­gen. Es war ein phan­tas­ti­sches ma­ri­ti­mes Fest. Vier Ta­ge lang strahl­te die Sail auf das Le­ben in un­se­rer Stadt aus. Es war vor al­lem die bun­te Viel­falt der teil­neh­men­den Schif­fe, die weit über ei­ne Mil­li­on Men­schen aus al­len Tei­len Deutsch­lands und vie­len Re­gio­nen des Ost­see­raums, ja ganz Eu­ro­pas an­zog. Die Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker zeig­ten sich als welt­of­fe­ne und freund­li­che Gast­ge­ber. Ich möch­te al­len Or­ga­ni­sa­to­ren, den vie­len Hel­fern, Part­nern und Spon­so­ren, oh­ne die auch die 16. Han­se Sail nicht mög­lich ge­we­sen wä­re, herz­lich für ih­ren Ein­satz dan­ken

Un­se­re Sport­le­rin des Jah­res 2006 ist bis­her zwei­fel­los Ul­ri­ke Ma­isch vom 1. LAV Ros­tock. Über die Ma­ra­thon­di­stanz hol­te sie bei der Eu­ro­pa­meis­ter­schaft in Gö­te­borg völ­lig über­ra­schend die Gold­me­dail­le und wur­de zu­dem mit per­sön­li­cher Best­zeit von 2:30:01 Stun­den ers­te deut­sche Ma­ra­thon-Eu­ro­pa­meis­te­rin.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

das Bei­spiel be­weist: Ros­tock ist ei­ne Stadt des Sports. Er ge­nie­ßt ei­nen ho­hen Stel­len­wert im Le­ben un­se­rer Stadt. Wir wer­den da­her al­les dar­an set­zen, Ros­tock auch in Zu­kunft als Aus­tra­gungs­ort für olym­pi­sches Se­geln zu be­wer­ben. Das ist nicht nur für un­ser Land, son­dern für den Stand­ort Ost­deutsch­land von gro­ßer Be­deu­tung. Au­ßer­dem wird Ros­tock im wei­te­ren Be­wer­bungs­ver­fah­ren an Be­deu­tung ge­win­nen. Ros­tock ist als Uni­ver­si­täts­stadt, als Wirt­schafts­zen­trum, als Ur­laubs­re­gi­on und na­tür­lich als Hoch­burg für den Was­ser­sport ein her­vor­ra­gen­des Aus­hän­ge­schild für olym­pi­sche Wett­kämp­fe.

Die Lan­des­re­gie­rung un­ter­stützt die­se Ent­schei­dung aus­drück­lich. Wir ste­hen da­mit auch wie­der ein Stück weit in der Ver­ant­wor­tung für ganz Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Um die­ser Ver­ant­wor­tung ge­recht zu wer­den, steht die Fort­schrei­bung des Mas­ter­pla­nes Olym­pia auf der Agen­da. Da­zu wer­den wir das Land um fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung bit­ten. Und na­tür­lich wer­den wir al­le ein­bin­den, die die­sen Pro­zess be­reits bis­her er­folg­reich be­glei­tet ha­ben. Bei­spiel­haft sei­en hier Lan­des­sport­bund, Stadt­s­port­bund, Lan­des­seg­ler­ver­band und Olymp-Club ge­nannt.

Der­zeit ist noch völ­lig of­fen, ob bzw. für wel­che Olym­pi­schen Spie­le es ei­ne deut­sche Be­wer­bung ge­ben wird. Die­se Ent­schei­dung fällt der Deut­sche Olym­pi­sche Sport­bund, der sich dann auch auf Re­gu­la­ri­en zur Fin­dung der Be­wer­ber­stand­or­te ei­ni­gen muss. Wir wer­fen al­so jetzt le­dig­lich un­se­ren Hut in den Ring und müs­sen un­se­re dies­be­züg­li­chen Haus­auf­ga­ben er­le­di­gen. Soll­te sich ab­zeich­nen, dass Ent­schei­dun­gen ge­trof­fen wer­den müs­sen, wer­den Sie selbst­ver­ständ­lich recht­zei­tig und um­fas­send ein­be­zo­gen, so­fern Sie nicht be­reits an die­sem Pro­zess di­rekt mit­wir­ken. Aus ei­ner In­for­ma­ti­ons­vor­la­ge, die Ih­nen im De­zem­ber zu­ge­lei­tet wer­den soll, wird sich dann ab­lei­ten, ob Be­schlüs­se der Bür­ger­schaft er­for­der­lich sind.

Die Vi­si­on von Olym­pia ist für die Ent­wick­lung un­se­rer Stadt wich­tig. Wir kön­nen auf un­se­ren Er­fah­run­gen auf­bau­en und die zwei­fel­los vor­han­de­nen Stär­ken nut­zen.

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

der Som­mer hat auch er­freu­li­che Zah­len im Be­reich der Wirt­schaft ge­bracht. So re­sü­miert die Bun­des­agen­tur für Ar­beit, dass die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung in un­se­rer Stadt und im Um­land zahl­rei­che Ein­stel­lun­gen be­güns­tig­te, ins­be­son­de­re im Call-Cen­ter-Be­reich und in Me­tall­bau­be­trie­ben. Die Ar­beits­lo­sen­quo­te im Au­gust lag bei 16,1 Pro­zent und da­mit 1,4 Pro­zent­punk­te un­ter der Vor­jah­res­zahl. Das stimmt op­ti­mis­tisch, soll aber kei­nes­wegs ver­schlei­ern, dass En­de Au­gust in un­se­rer Stadt 33.407 Men­schen oh­ne Ar­beit wa­ren. Wir sind auf dem rich­ti­gen Kurs, auch wei­ter­hin al­les für die Schaf­fung und den Er­halt von Ar­beits­plät­zen in Ros­tock zu tun und un­se­re zur Ver­fü­gung ste­hen­den fi­nan­zi­el­len Mit­tel da­bei so ef­fek­tiv wie mög­lich ein­zu­set­zen.

Wie Sie wis­sen, wur­de mit der Er­öff­nung des Ser­vice-Cen­ters in Schutow das ers­te Ka­pi­tel in der Er­folgs­ge­schich­te von IKEA in Ros­tock be­reits ge­schrie­ben. Aber nicht nur im Tou­ris­mus, im Be­reich der Call-Cen­ter und bei der Her­stel­lung von Wind­kraft­an­la­gen ent­ste­hen der­zeit po­si­ti­ve Nach­rich­ten. Ich freue mich au­ßer­or­dent­lich, Sie dar­über in­for­mie­ren zu kön­nen, dass sich die Fa. Vat­ten­fall zu ei­ner In­ves­ti­ti­on im Um­fang von et­wa 90 Mio. Eu­ro in Ros­tock ent­schlos­sen hat. Auf dem Ge­län­de der EVG im See­ha­fen wird ein Se­kun­där-Brenn­stoff-Heiz­kraft­werk er­rich­tet. Es han­delt sich da­bei um ei­ne was­ser­ge­kühl­te Rost­feue­rung mit ei­ner jähr­li­chen Ka­pa­zi­tät von 165.000 Ton­nen. Mit der Fer­tig­stel­lung der An­la­ge wird En­de 2008 zu rech­nen sein. In ei­ner In­for­ma­ti­ons­vor­la­ge, die Ih­nen noch in die­sem Jahr vor­ge­legt wird, wer­den wir die ak­tu­el­le ab­fall­wirt­schaft­li­che Si­tua­ti­on dar­stel­len und in die­sem Zu­sam­men­hang auch die künf­ti­ge Ga­ran­tie der Ent­sor­gungs­si­cher­heit für die der Ent­sor­gungs­pflicht der Han­se­stadt Ros­tock un­ter­lie­gen­den Ab­fäl­le.

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

der ver­reg­ne­te Au­gust hat Ros­tock auch ein paar teils sehr kräf­ti­ge Ge­wit­ter be­schert. Das Mo­nats­mit­tel der Nie­der­schlä­ge wur­de bei­spiels­wei­se in War­ne­mün­de mit 188 mm fast ver­drei­facht und lag bei 265 % der sonst üb­li­chen Nie­der­schlags­sum­me. Wenn dann in­ner­halb von we­ni­gen Stun­den auf Ros­tock Nie­der­schlä­ge her­un­ter­pras­seln wie sonst im gan­zen Mo­nat, dann ist klar, dass die Ka­na­li­sa­ti­on die­se ge­wal­ti­gen Was­ser­mas­sen nicht über­all fas­sen kann.

Pau­sen­los klin­gel­ten am ver­gan­ge­nen Diens­tag­abend in der Leit­stel­le der Feu­er­wehr die Te­le­fo­ne, um Hil­fe zur Be­sei­ti­gung der Was­ser­mas­sen an­zu­for­dern. Voll­ge­lau­fe­ne Wohn­häu­ser und Kel­ler, Tief­ga­ra­gen, Ge­wer­be­flä­chen und Stra­ßen, die un­ter Was­ser stan­den, wa­ren Schwer­punk­te der et­wa 200 Feu­er­wehr­ein­sät­ze in un­se­rer Stadt. Pau­sen­los wa­ren Be­rufs- und Frei­wil­li­ge Feu­er­weh­ren un­er­müt­lich im Ein­satz, um den Men­schen un­se­rer Stadt zu hel­fen und Schä­den zu be­gren­zen. Die Feu­er­wehr­leu­te, aber auch Fach­leu­te des Tech­ni­schen Hilfs­wer­kes, ha­ben gro­ß­ar­ti­gen Ein­satz ge­zeigt und die schwie­ri­ge Si­tua­ti­on her­vor­ra­gend ge­meis­tert. Die Men­schen konn­ten sich auf die Hil­fe ver­las­sen. Da­für möch­te ich mich im Na­men al­ler Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker bei den Hel­fe­rin­nen und Hel­fern herz­lich be­dan­ken.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

ins­ge­samt 145.000 Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher zähl­te das Volks­thea­ter Ros­tock in der zu­rück­lie­gen­den Spiel­zeit, dass sind 12.000 mehr als in der Spiel­zeit 2004/2005. Die Aus­las­tung der 740 Vor­stel­lun­gen in den tra­di­tio­nel­len Spiel­stät­ten des Thea­ters wur­de auf 68 Pro­zent ge­stei­gert. Zu­wäch­se wur­den durch die Aus­wei­tung der An­ge­bo­te auf der Open-Air-Büh­ne im Ros­to­cker Stadt­ha­fen er­reicht. So ka­men in die­sem Som­mer knapp 6.000 Open-Air-Freun­de mehr in den Stadt­ha­fen. Durch die In­ten­si­vie­rung der Kon­zert­tä­tig­keit der Nord­deut­schen Phil­har­mo­nie und die ver­stärk­te Kin­der- und Ju­gend­ar­beit konn­ten neue Be­su­cher­grup­pen ge­won­nen wer­den. So trat das Or­ches­ter erst­ma­lig in der Scand­li­nes Are­na so­wie in der Yacht­ha­fen­re­si­denz Ho­he Dü­ne auf.

An den 64 Ros­to­cker Schu­len hat das neue Schul­jahr be­gon­nen. Ins­ge­samt 16.928 Schü­le­rin­nen und Schü­ler, da­von 14.469 an 53 kom­mu­nal ge­tra­ge­nen und 2.459 an elf frei ge­tra­ge­nen all­ge­mein­bil­den­den Schu­len, sind am 21. Au­gust in Ros­tock in das neue Schul­jahr 2006/2007 ge­star­tet. Für et­wa 11.180 Schü­ler und Aus­zu­bil­den­de an be­ruf­li­chen Schu­len der Han­se­stadt Ros­tock be­gann das Lehr- und Aus­bil­dungs­jahr am 1. Sep­tem­ber.

Auch beim dies­jäh­ri­gen Schul­jah­res­wech­sel er­folg­te ei­ne wei­te­re An­pas­sung der Schul­net­ze an den tat­säch­li­chen Schü­ler­um­fang. Die Ge­samt­an­zahl von Schü­le­rin­nen und Schü­lern an all­ge­mein bil­den­den Schu­len in der Han­se­stadt Ros­tock re­du­zier­te sich zum Schul­jah­res­be­ginn wie in vor­an­ge­gan­ge­nen Schul­jah­ren noch­mals von 17.836 auf nun­mehr 16.928. Im Ver­gleich da­zu wächst der An­teil der Schul­an­fän­ger je­doch ganz all­mäh­lich be­reits seit dem Schul­jah­res­be­ginn 2003/04 wie­der an.

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

in die­sen Ta­gen wird die Au­to­ma­ti­sier­te Lie­gen­schafts­kar­te für das ge­sam­te Stadt­ge­biet vor­lie­gen. Da­mit kom­men die et­wa sechs Jah­re dau­ern­den Ar­bei­ten zum Auf­bau die­ses um­fas­sen­den Do­ku­ments zum Ab­schluss. Die geo­gra­fi­sche und geo­me­tri­sche Ge­nau­ig­keit un­se­rer Lie­gen­schafts­kar­te ist da­mit ganz er­heb­lich ge­stie­gen. Mit ei­nem Maß­stab von 1:1000 kön­nen De­tails bis zu zehn Zen­ti­me­ter ge­nau in die Kar­te ein­ge­tra­gen und aus ihr ab­ge­le­sen wer­den. Da­mit sind Aus­zü­ge aus der Lie­gen­schafts­kar­te nun für ganz Ros­tock „blatt­schnitt­frei“ zu ha­ben, das hei­ßt oh­ne Rück­sicht auf For­ma­te oder in meh­re­ren Teil­blät­tern.

Auf un­se­re An­re­gung hin hat der Mi­nis­ter für Ar­beit, Bau und Lan­des­ent­wick­lung ent­schie­den, dass Ver­kaufs­er­lö­se von kom­mu­na­len Im­mo­bi­li­en im Sa­nie­rungs­ge­biet künf­tig auf den kom­mu­na­len Ei­gen­an­teil bei städ­te­bau­li­chen Sa­nie­rungs­maß­nah­men an­ge­rech­net wer­den kön­nen. Die­se aus Sicht der Han­se­stadt Ros­tock sehr ent­ge­gen­kom­men­de Lö­sung wird je­doch da­durch ein­ge­schränkt, dass dies nur bis zur Hö­he des Wer­tes zum Zeit­punkt ih­rer Ein­brin­gung in das Son­der­ver­mö­gen an­er­ken­nungs­fä­hig ist. Die­se Re­ge­lung wird die Fi­nan­zie­run­gen auf die­sem Ge­biet künf­tig er­heb­lich ver­ein­fa­chen.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

erst­ma­lig für Meck­len­burg-Vor­pom­men wur­de im Rah­men ei­nes Pi­lot­pro­jek­tes am Bei­spiel des FFH-Ge­bie­tes „Wäl­der und Moo­re der Ros­to­cker Hei­de“ ein Ma­nage­ment­plan aus­ge­ar­bei­tet. Die­ses Ge­biet um­fasst mit rund 3.500 Hekt­ar mehr als die Hälf­te der städ­ti­schen Wald­fla­che.

Zu­sam­men mit dem Staat­li­chen Amt für Um­welt und Na­tur, dem Um­welt­mi­nis­te­ri­um, dem Mi­nis­te­ri­um für Er­näh­rung, Land­wirt­schaft, Fors­ten und Fi­sche­rei und pri­va­ten Pla­nungs­bü­ros hat das Stadt­forst­amt Da­ten und Er­fah­run­gen für In­halt und Um­set­zung ei­nes sol­chen Pla­nes ent­wi­ckelt. Ba­sie­rend auf die­sen Grund­la­gen und ge­kop­pelt mit den für die Ros­to­cker Hei­de bin­den­den Stan­dards der FSC-Zer­ti­fi­zie­rung konn­te ein qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ger Ma­nage­ment­plan ent­ste­hen, aus wel­chem sich die Min­dest­stan­dards und Ab­läu­fe für wei­te­re Plä­ne in Ge­bie­ten mit ge­rin­ge­rer Da­ten­dich­te ab­lei­ten las­sen.

We­sent­lichs­te Fak­to­ren für den jetzt be­schei­nig­ten her­vor­ra­gen­den bzw. gu­ten Er­hal­tungs­zu­stand des FFH-Ge­bie­tes sind ei­ne bis­her gut funk­tio­nie­ren­de Ab­wä­gung ver­schie­dens­ter Nut­zungs­in­ter­es­sen, die fach­ge­rech­te Be­wirt­schaf­tung und ei­ne an­ge­mes­se­ne Kon­trol­le und Über­wa­chung der Ein­hal­tung von Ge­set­zen und Ver­ord­nun­gen im Wald. Die Über­nah­me kon­kre­ter forst­fach­li­cher Da­ten in den Ma­nage­ment­plan soll auf­grund un­se­res Bei­spiels auch für an­de­re Wäl­der in FFH-Ge­bie­ten im Land er­fol­gen.

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

im Vor­feld des G 8-Gip­fels im kom­men­den Jahr kön­nen wir nun drei wich­ti­ge Pro­jek­te im Ge­samt­um­fang von knapp drei Mio. Eu­ro rea­li­sie­ren, näm­lich den Er­satz­neu­bau der Brü­cke im Ver­lauf der Nord­west­ram­pe des Kreu­zungs­bau­wer­kes Lüt­ten Klein, die Sa­nie­rung der Stadt­au­to­bahn im Ab­schnitt zwi­schen Lich­ten­ha­gen und War­ne­mün­de und die Sa­nie­rung der War­ne­mün­der Ri­chard-Wag­ner-Stra­ße. Al­le drei Pro­jek­te sind auch oh­ne den Gip­fel zwei­fel­los drin­gend er­for­der­lich und wer­den An­fang 2007 fer­tig ge­stellt sein. Die Fi­nan­zie­rung er­folgt zu gro­ßen tei­len durch För­der­mit­tel und durch Son­der­be­darfs­zu­wei­sun­gen.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

als Ver­tre­ter der Han­se­stadt Ros­tock un­ter­stüt­zen wir, die Prä­si­den­tin der Bür­ger­schaft und mei­ne Per­son, die Kam­pa­gne der Land­tags­prä­si­den­tin zu ei­ner brei­ten Wahl­teil­nah­me.

Am 17. Sep­tem­ber wird der fünf­te Land­tag Meck­len­burg-Vor­pom­mern ge­wählt. Ar­beits­lo­sig­keit, so­zia­le und fi­nanz­po­li­ti­sche The­men stel­len al­le De­mo­kra­ten vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen. Ein­fa­che Lö­sun­gen gibt es aber lei­der nicht. Durch De­mo­kra­tie­feind­lich­keit und Ex­tre­mis­mus wer­den kei­ne Pro­ble­me ge­löst, kein ein­zi­ger­Ar­beits­platz und kei­ne ein­zi­ge Lehr­stel­le ge­schaf­fen - das Ge­gen­teil ist der Fall: Rechts­ex­tre­mis­ten im Land­tag wür­den dem An­se­hen Meck­len­burg-Vor­pom­merns im In- und Aus­land schwe­ren Scha­den zu­fü­gen. Auch bei uns in Ros­tock hän­gen vie­le Ar­beits­plät­ze vom Tou­ris­mus ab.

„Die Welt zu Gast bei Freun­den“ und Rechts­ex­tre­mis­mus - das passt nicht zu­sam­men. Un­ser Land - und da­mit auch Ros­tock als grö­ß­te Stadt Meck­len­burg-Vor­pom­merns - kann sich nur po­si­tiv wei­ter­ent­wi­ckeln, wenn Gäs­te aus nah und fern gern zu uns kom­men. Er­eig­nis­se wie die Han­se Sail, die War­ne­mün­der Wo­che, so­wie die all­jähr­li­chen Os­ter- und Weih­nachts­märk­te ver­brei­ten ein in­ter­na­tio­na­les Flair und tra­gen den men­schen­freund­li­chen, of­fe­nen Ruf der Han­se­stadt Ros­tock in al­le Welt.

Sehr ge­ehr­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger,

bit­te kom­men Sie zur Wahl, denn Ih­re Stim­me zählt und ist wich­tig. Sie tref­fen ei­ne Ent­schei­dung, de­ren Aus­wir­kun­gen weit über den Wahl­tag hin­aus­ge­hen, denn Sie ent­schei­den für fünf Jah­re über die Zu­sam­men­set­zung des Land­ta­ges Meck­len­burg-Vor­pom­mern.

Vie­len Dank für Ih­re Auf­merk­sam­keit.