Home
Na­vi­ga­ti­on

Be­richt von Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling wäh­rend der Sit­zung der Bür­ger­schaft

Pres­se­mit­tei­lung vom 14.06.2017

(Hin­wei­se: Der Be­richt wur­de nicht münd­lich vor­ge­tra­gen und am 16. Ju­ni 2017 ge­ring­fü­gig er­gänzt. Die Er­gän­zun­gen sind her­vor­ge­ho­ben.)

Sehr ge­ehr­ter Herr Prä­si­dent,

mei­ne Da­men und Her­ren,

ei­ni­ge von Ih­nen wa­ren vor­ges­tern da­bei, als wir ge­mäß Ih­res Be­schlus­ses vom 1. März 2017  Lan­des­rab­bi­ner Dr. Wil­liam Wolff vor et­wa 150 Gäs­ten der Eh­ren­bür­ger­brief fei­er­lich über­rei­chen konn­ten. Und Sie wer­den mir si­cher Recht ge­ben bei der Ein­schät­zung, dass dies ei­ne be­son­ders wür­de­vol­le und er­he­ben­de Fest­ver­an­stal­tung war. In der Lau­da­tio auf Dr. Wil­liam Wolff un­ter­strich un­ser Eh­ren­bür­ger Bun­des­prä­si­dent a.D. Joa­chim Gauck nach ei­nem Rück­blick auf jü­di­sche Ge­schich­te in Ros­tock: 

„Er war die rich­ti­ge Per­son zur rech­ten Zeit.“ 

Als Lau­da­tor skiz­zier­te er wich­ti­ge Sta­tio­nen im Le­ben des Rab­bi­ners:

„Wil­li Wolff hat sich noch im ho­hen Al­ter ei­ne Neu­gier er­hal­ten, die an­de­re Men­schen im Le­ben nie hat­ten.“  

Und an den Ge­ehr­ten ge­rich­tet un­ter­strich er: 

„Mit Ih­rer Of­fen­heit zei­gen Sie, dass uns das Un­be­kann­te nicht er­schre­cken muss.“

Dr. Wil­liam Wolff be­dank­te sich bei uns, und ge­stat­ten Sie mir, dass ich auch hier ei­ni­ge Wor­te zi­tie­re: 

„Das be­deu­tet mir sehr, sehr viel – viel­leicht mehr, als Man­che sich vor­stel­len kön­nen. … 

Ich bin auf die­se Stadt sehr stolz und dank­bar für die Eh­re, die Sie mir heu­te er­wei­sen.“

Mei­ne Da­men und Her­ren,

un­se­re heu­ti­gen Eh­ren­bür­ger sind zwei­fel­los wich­ti­ge Vor­bil­der für uns. Da­her wol­len wir auch noch in die­sem Jahr mit ei­ner klei­nen Ga­le­rie von Por­traits der Eh­ren­bür­ger im Rat­haus star­ten. 

Wür­de­voll war auch die 20. Un­ter­neh­mer­eh­rung der Han­se­stadt Ros­tock am 20. Mai 2017. Ge­ehrt wur­den als Ros­to­cker Un­ter­neh­me­rin des Jah­res 2016 - Iris Tschisch­ke, Ge­schäfts­füh­re­rin der Süd­hus GmbH so­wie der Pfle­ge­heim Süd­hus Nord GmbH; als Un­ter­neh­men, das sich be­son­ders für die Schaf­fung und Si­che­rung von Aus­bil­dungs- und Ar­beits­plät­zen en­ga­giert hat – Det­lef Wun­der­lich, In­ha­ber der Ver­kehrs­aus­bil­dungs­stät­te Fahr­schu­le Wun­der­lich GmbH; für das En­ga­ge­ment zur Image­för­de­rung der Han­se­stadt Ros­tock – Sa­bi­ne Mül­ler, Ge­schäfts­füh­re­rin der IN­NO­MAR Tech­no­lo­gie GmbH; als Un­ter­neh­men, das ein be­son­de­res Fir­men­kon­zept um­ge­setzt hat – An­dre­as Kie­fer, In­ha­ber der Maß­schnei­de­rei An­dre­as Kie­fer, und als Ros­to­cker Fa­mi­li­en­be­trieb des Jah­res – An­dre­as Stach, In­ha­ber der Flei­sche­rei Seibt. Auch von hier­aus noch ein­mal herz­li­che Glück­wün­sche an al­le Ge­ehr­ten und herz­li­chen Dank für ihr Bei­spiel ge­ben­des En­ga­ge­ment!

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

am 18. Mai 2017 wur­de das In­ter­reg-Pro­jekt „In­ter­con­nect“ von der Eu­ro­päi­schen Uni­on  be­wil­ligt. Dem Kon­sor­ti­um mit ins­ge­samt 19 Part­nern aus Schwe­den, Po­len, Li­tau­en Dä­ne­mark, Est­land und Deutsch­land wur­den Zu­schüs­se in Hö­he von 2,8 Mio. Eu­ro zu­ge­spro­chen, da­mit die grenz­über­schrei­ten­de In­te­gra­ti­on wei­ter vor­an­ge­bracht wer­den kann. Da­bei ent­fällt auf die Ver­bin­dun­gen zwi­schen Ros­tock und un­se­re dä­ni­sche Part­ner­kom­mu­ne Guld­borgs­und ein An­teil von 780.000 Eu­ro. Die Ros­to­cker Pro­jekt­part­ner vom HIE­RO-In­sti­tut, dem Re­gio­na­len Pla­nungs­ver­band Ros­tock, der Ros­to­cker Stra­ßen­bahn AG und der Stadt­ver­wal­tung wer­den den Ak­ti­ons­plan für die wei­te­re grenz­über­schrei­ten­de Ko­ope­ra­ti­on nun schritt­wei­se um­set­zen. 

Im Pro­jekt ste­hen ins­ge­samt drei Re­gio­nal­in­te­gra­ti­ons­fo­ren im Mit­tel­punkt. Zum Bei­spiel wer­den wir 2018 zu ei­nem In­te­gra­ti­ons­fo­rum zum The­men­kom­plex „Ver­wal­tungs­ko­ope­ra­ti­on, Ver­wal­tungs­mo­der­ni­sie­rung“ ein­la­den. Die be­reits im Zu­sam­men­hang mit der Städ­te­part­ner­schaft Ros­tock - Guld­borgs­und ver­ein­bar­ten Ent­wick­lungs­zie­le sol­len ak­tua­li­siert, schritt­wei­se um­ge­setzt und für die Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner wei­ter er­leb­bar ge­macht wer­den.  So ist es aus­drück­li­ches Ziel der Zu­wen­dungs­ge­ber, die Be­geg­nun­gen zwi­schen den Men­schen in Süd­dä­ne­mark und in der Re­gio­pol­re­gi­on Ros­tock zu be­le­ben und da­bei auch die au­to­frei­en Per­so­nen­ver­kehrs­an­ge­bo­te aus­zu­pro­bie­ren. So soll Schul­klas­sen von bei­den Küs­ten der Ost­see durch spe­zi­el­le Zu­schüs­se er­mög­licht wer­den, in die je­weils an­de­re Re­gi­on zu fah­ren und sie bes­ser ken­nen zu ler­nen. 

Mei­ne Da­men und Her­ren,

auch von ei­nem wei­te­ren In­ter­reg-Pro­jekt der Eu­ro­päi­schen Uni­on pro­fi­tie­ren wir in Ros­tock di­rekt. Ein in­ter­na­tio­nal be­setz­ter Ex­per­ten­work­shop im Rah­men des Pro­jek­tes „JO­HANN“ hat sich vom 14. bis 17. Mai 2017 in Ros­tock mit spe­zi­el­len Fra­gen der Stadt­ent­wick­lung be­fasst. Un­ter dem Mot­to „From a gro­wing to a gre­at ci­ty" ging es nicht nur um ei­nen all­ge­mei­nen Er­fah­rungs­aus­tausch. Sechs Work­sh­op­teams hat­ten neue Ent­wick­lungs­kon­zep­te für das Stadt­ha­fen-Are­al und die Be­zie­hun­gen zur In­nen­stadt dis­ku­tiert und Hand­lungs­emp­feh­lun­gen er­ar­bei­tet. 

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

we­sent­lich klei­ner sind die Di­men­sio­nen beim Um­bau der viel dis­ku­tier­ten Stein­tor-Kreu­zung. Ih­re Um­ge­stal­tung und die über­fäl­li­ge Sa­nie­rung der Ernst-Bar­lach-Stra­ße, wel­che für die­ses Früh­jahr an­ge­kün­digt wa­ren, müs­sen aus wirt­schaft­li­chen Grün­den lei­der nun in das kom­men­de Jahr ver­scho­ben wer­den. Auf die öf­fent­li­che Aus­schrei­bung der Bau­leis­tun­gen be­warb sich nur ein Bie­ter, ei­ne aus meh­re­ren Fir­men be­stehen­de Ar­beits­ge­mein­schaft. Nach Prü­fung und Aus­wer­tung des An­ge­bo­tes wur­de ei­ne we­sent­li­che Über­schrei­tung der zu­vor kal­ku­lier­ten Kos­ten fest­ge­stellt. Das Vor­ha­ben war auf Ba­sis die­ses über­teu­er­ten An­ge­bo­tes nicht um­zu­set­zen und die Aus­schrei­bung muss­te auf­ge­ho­ben wer­den. 

Das Aus­schrei­bungs­er­geb­nis füh­ren wir zum ei­nen auf die der­zeit ho­he Aus­las­tung der Stra­ßen­bau­fir­men zu­rück. Zu­dem er­ga­ben Re­cher­chen, dass ei­ne Aus­schrei­bung vor Jah­res­en­de und mit ei­ner län­ge­ren Be­ar­bei­tungs­frist für die Fir­men in­ter­es­san­ter ge­we­sen wä­re. Wir ge­hen da­von aus, dass ei­ne Wie­der­ho­lung der Aus­schrei­bung im Herbst 2017 bei ver­än­der­tem Leis­tungs­pro­gramm letzt­lich ein ak­zep­ta­bles Er­geb­nis er­zie­len wird und wir En­de die­ses Jah­res mit den vor­be­rei­ten­den Maß­nah­men be­gin­nen kön­nen.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

am 1. Ju­ni 2017 konn­ten die Me­di­en ver­mel­den, dass die Zahl der Ar­beits­lo­sen in Meck­len­burg-Vor­pom­mern im Mai erst­mals in der Ge­schich­te des Lan­des un­ter die Mar­ke von 70 000 ge­fal­len ist. In Ros­tock stand mit ei­ner Ar­beits­lo­sen­quo­te von 8,5 Pro­zent zum al­ler­ers­ten Mal ei­ne Acht vor dem Kom­ma. Das ist ein tol­les Er­geb­nis, das uns er­mu­ti­gen soll­te, wei­ter al­les da­für zu tun, um so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Be­schäf­ti­gungs­ver­hält­nis­se zu schaf­fen! An die­ser Stel­le möch­te ich auch un­se­ren Part­nern in die­sem Zu­sam­men­hang recht herz­lich dan­ken. Das sind in ers­ter Li­nie na­tür­li­che die Agen­tur für Ar­beit Ros­tock und das Han­se-Job­cen­ter. Das sind aber auch die vie­len klein- und mit­tel­stän­di­schen Un­ter­neh­men, das Hand­werk und die Wirt­schafts- und Be­schäf­ti­gungs­mo­to­ren in un­se­rer Re­gi­on. 

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

das Mi­nis­te­ri­um für En­er­gie, In­fra­struk­tur und Di­gi­ta­li­sie­rung hat nun un­ter Be­zug auf § 7 Ab­satz 6 des Denk­mal­schutz­ge­set­zes Meck­len­burg-Vor­pom­mern ei­ne Ent­schei­dung zur Hein­kel­wand auf dem Werft­drei­eck ge­trof­fen. In ei­nem Schrei­ben von An­fang Mai 2017 aus dem Mi­nis­te­ri­um hei­ßt es:

„Dem An­trag ... auf Er­tei­lung ei­ner Ab­bruch­ge­neh­mi­gung ste­hen denk­mal­schutz­recht­li­che Grün­de nicht ent­ge­gen.“ 

Und dies wird auch sehr aus­führ­lich be­grün­det. 

Das Amt für Kul­tur, Denk­mal­pfle­ge und Mu­se­en be­ab­sich­tigt nun, den Mau­er­block über dem Tor mit dem Ab­druck des Hein­kel­lo­gos ber­gen zu las­sen und ihn mu­se­al zu prä­sen­tie­ren.

Auf dem Ge­län­de des neu­en Wohn­stand­or­tes Werf­drei­eckes sol­len in ge­eig­ne­ter Form Ele­men­te der Er­in­ne­rung ent­ste­hen. Zum ei­nen soll ein mu­sea­ler Er­in­ne­rungs­ort die un­ter­schied­li­chen Sei­ten der Ge­schich­te von Hein­kel dif­fe­ren­ziert be­leuch­ten. Zum an­de­rem sol­len im Frei­raum Ob­jek­te oder In­stal­la­tio­nen die His­to­rie er­leb­bar ma­chen. Das mit der Pla­nung des Wohn­ge­bie­tes be­auf­trag­te Ar­chi­tek­tur­bü­ro Al­bert Wim­mer hat da­zu be­reits in­ter­es­san­te Vor­schlä­ge un­ter­brei­tet. So könn­te ei­ne Ste­len­rei­he die Form der Hein­kel­wand nach­zeich­nen.

Zur Dar­stel­lung der in­dus­tri­el­len Ge­schich­te Ros­tocks im 20. Jahr­hun­derts und der Dar­stel­lung der Ge­schich­te des Stand­or­tes Nep­t­un­werft/Hein­kel­werk plant das Kul­tur­his­to­ri­sche Mu­se­um Ros­tock ei­nen de­zen­tra­len Stand­ort In­dus­trie­ge­schich­te/ Ge­schich­te des 20. Jahr­hun­derts in Form ei­ner Do­ku­men­ta­ti­ons­stät­te am his­to­ri­schen Ort.

Die Dar­stel­lung von Stadt­ge­schich­te am his­to­ri­schen Ort trägt da­bei zur Prä­gung von Iden­ti­tät und Wah­rung von Er­in­ne­rung bei. In Hin­blick auf die Ge­schich­te der Luft­fahrt­in­dus­trie und der da­mit in Ver­bin­dung ste­hen­den Rüs­tung eig­net sich der Stadt­raum auf dem Ge­län­de des ehe­ma­li­gen Hein­kel-Stand­or­tes am Werft­drei­eck we­gen sei­ner be­son­de­ren Ge­schich­te in be­son­de­rer Wei­se.

Mit der Ein­rich­tung ei­ner Do­ku­men­ta­ti­ons­stät­te als Au­ßen­stel­le des Kul­tur­his­to­ri­schen Mu­se­ums Ros­tock be­steht die Mög­lich­keit, in der Ver­bin­dung von his­to­ri­schem Ort und do­ku­men­tie­ren­der Aus­stel­lung nicht nur ein stadt­ge­schicht­li­che Dar­stel­lung zu plat­zie­ren, son­dern die­se Aus­stel­lung zu­gleich für Bil­dungs­zwe­cke zu nut­zen.

Die Aus­stel­lung könn­te die Ent­wick­lung der Luft­fahrt­in­dus­trie in Ros­tock seit dem Ers­ten Welt­krieg, die tech­ni­schen Er­run­gen­schaf­ten und die Rüs­tungs­pro­duk­ti­on in den Jah­ren des Drit­ten Rei­ches um­fas­sen. Zu­gleich soll auch der Ein­satz von Fremd- und Zwangs­ar­bei­tern in der Rüs­tungs­pro­duk­ti­on in Ros­tock the­ma­ti­siert wer­den. Für die Ein­rich­tung ei­ner Aus­stel­lung als Do­ku­men­ta­ti­ons­zen­trum ist die Er­rich­tung ei­nes Ge­bäu­de mit rund 300 Qua­drat­me­tern Aus­stel­lungs­flä­che und rund 100 Qua­drat­me­ter Se­mi­nar­raum­flä­che für Bil­dungs­an­ge­bo­te not­wen­dig. In die Er­rich­tung ei­nes sol­chen Ge­bäu­des könn­ten Ori­gi­nal­tei­le der his­to­ri­schen Schau­wand des Hein­kel-Wer­kes ein­be­zo­gen wer­den.

Die­se Mi­ni­mal­va­ri­an­te ei­ner Er­in­ne­rungs­stät­te könn­te nach ers­ter Ein­schät­zung wei­test­ge­hend aus durch die WIRO be­zo­gen auf das Ge­samt­pro­jekt ent­ste­hen­den Auf­wen­dun­gen fi­nan­ziert wer­den. Aber na­tür­lich bie­tet die un­glaub­lich reich­hal­ti­ge Ge­schich­te der Luft- und Raum­fahrt in Ros­tock und Meck­len­burg-Vor­pom­mern auch das Po­ten­zi­al für ei­ne über­re­gio­nal an­zie­hen­de Aus­stel­lung. Wenn die­se auch noch mit dem ab­so­lut zeit­lo­sen The­ma "Tech­nik und Ver­ant­wor­tung" ver­knüpft wer­den könn­te, wür­de der Na­me Ros­tock in­ter­na­tio­na­les Re­nom­mee er­hal­ten. Die­se Grund­ge­dan­ken be­dürf­ten un­ter Ein­be­zie­hung von Ver­tre­tern der Uni­ver­si­tät Ros­tock, an­de­rer luft­fahrt­tech­ni­scher Mu­se­en, Tech­nik- und Ge­schichts­ver­ei­nen und auch heu­te ak­ti­ver Un­ter­neh­mer und Un­ter­neh­men aus die­sem Be­reich ei­ner wei­te­ren Ent­wick­lung und De­tail­lie­rung. Ers­te Vor­stel­lun­gen und Er­geb­nis­se soll­ten in den Ju­bi­lä­ums­jah­ren 2018/2019 prä­sen­tiert wer­den kön­nen.

Las­sen Sie mich an die­ser Stel­le auch heu­te noch ein­mal dar­auf hin­wei­sen: Auch zahl­rei­che an­de­re Ge­bäu­de und Or­te in un­se­rer Stadt er­in­nern noch heu­te an die­ses Ka­pi­tel un­se­rer Stadt­ge­schich­te. Be­trach­ten wir es da­her als un­se­re ge­mein­sa­me Auf­ga­be, es wei­ter auf­zu­ar­bei­ten und die Er­in­ne­rung an die­se zeit und ih­re Fol­gen wach zu hal­ten!

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

die Ver­mitt­lung von Ge­schich­te ist auch ein Kern­the­ma im 500. Jahr der Re­for­ma­ti­on. 

Ros­tock war nicht nur das geis­ti­ge Zen­trum der Re­for­ma­ti­on in Meck­len­burg, son­dern wur­de schon in den 1520er-Jah­ren zu ei­nem au­ßer­or­dent­li­chen Mul­ti­pli­ka­tor re­for­ma­to­ri­schen Ge­dan­ken­gu­tes. Dies ist ei­nem der ers­ten evan­ge­li­schen Pre­di­ger in Ros­tock zu ver­dan­ken – Joa­chim Slü­ter. Er gab be­reits 1525 ein evan­ge­li­sches Ge­sang­buch und 1526 ein Ge­bet­büch­lein her­aus, die, bei­de in nie­der­deut­scher Spra­che ab­ge­fasst, die äl­tes­ten Zeug­nis­se ih­rer Art über­haupt sind. Vor al­lem das Ge­sang­buch wur­de zu ei­nem Best­sel­ler und weit über die Gren­zen Meck­len­burgs ver­brei­tet. Kir­chen­lie­der aus Ros­tock präg­ten den evan­ge­li­schen Ge­mein­de­ge­sang in Schwe­den und Dä­ne­mark, aber auch in Eng­land und Lett­land. 

In Ko­ope­ra­ti­on von Stadt­ver­wal­tung, Evan­ge­lisch-Lu­the­ri­scher Kir­che und Uni­ver­si­tät ent­stand ein viel­fäl­ti­ges Ver­an­stal­tungs­an­ge­bot. So wird im Kul­tur­his­to­ri­schen Mu­se­um die Aus­stel­lung „Das Netz des neu­en Glau­bens. Ros­tock, Meck­len­burg und die Re­for­ma­ti­on im Ost­see­raum“ ge­zeigt. Be­son­de­rer An­zie­hungs­punkt der Ex­po­si­ti­on im Klos­ter zum Hei­li­gen Kreuz wird das Bild von Bern­hard Rein­hold „Slü­ters Re­for­ma­ti­ons­pre­digt in Ros­tock" aus dem Jahr 1858. Die Aus­stel­lung in dem Ge­mäu­er des erst Jahr­zehn­te spä­ter sä­ku­la­ri­sier­ten Klos­ters wird vom 7. Ju­li bis 5. No­vem­ber 2017 zu se­hen sein.  Am Abend der Er­öff­nung der Aus­stel­lung am 6. Ju­li 2017 wird das Schau­spiel „Le­ben und Ster­ben des Ka­plans Joa­chim Slü­ter zu Ros­tock“ von Hol­ger Teschke ur­auf­ge­führt. 

Mit et­wa 70 Ver­an­stal­tun­gen und zahl­rei­chen be­son­de­ren Füh­rungs­an­ge­bo­ten reiht sich die Han­se­stadt Ros­tock in die deutsch­land­weit statt­fin­den­den Fei­er­lich­kei­ten rund um das 500. Re­for­ma­ti­ons­ju­bi­lä­um ein. Ros­tock wur­de 1531 evan­ge­lisch und ent­wi­ckel­te sich schnell zum geis­ti­gen Zen­trum der Re­for­ma­ti­on in Meck­len­burg. Ma­ß­geb­li­cher Weg­be­rei­ter in der Han­se­stadt war der Pre­di­ger Joa­chim Slü­ter. Ros­tock war ein wich­ti­ger Ort für die Re­for­ma­ti­on im Nor­den. Wir wol­len auch in Ros­tock an die­se Zeit vor nun­mehr fünf Jahr­hun­der­ten er­in­nern. 

Mei­ne Da­men und Her­ren,

auch wenn das Wet­ter noch nicht durch­gän­gig auf „Som­mer“ um­ge­schal­tet hat: In die­sen ta­gen kön­nen wir wie­der Tau­sen­de Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher in un­se­rer Stadt will­kom­men hei­ßen. Da passt es wun­der­bar, dass seit dem 23. Mai in War­ne­mün­de, Ho­he Dü­ne und Mark­gra­fen­hei­de wie­der die „Blau­en Flag­gen“ we­hen. Sie sind das ers­te in­ter­na­tio­na­le Um­welt­sym­bol und wer­den in 50 Län­dern ver­ge­ben. Die Blaue Flag­ge ist ein wich­ti­ges Qua­li­täts­merk­mal. Die Ein­schät­zung der Was­ser­qua­li­tät er­folgt da­bei nach den an­spruchs­vol­len Re­geln der EU-Ba­de­was­ser­richt­li­ni­en. Um die Qua­li­tät wäh­rend der ge­sam­ten Som­mer­sai­son si­cher­zu­stel­len, wird die Was­ser­gü­te im Rah­men der Zer­ti­fi­zie­rung bis Sep­tem­ber re­gel­mä­ßi­gen Prü­fun­gen un­ter­zo­gen.

Die Han­se­stadt kann sich auf­grund der her­vor­ra­gen­den Be­din­gun­gen in ih­ren See­bä­dern mit drei Flag­gen schmü­cken. So wird je ei­ne Fah­ne am Haupt­ret­tungs­turm in War­ne­mün­de, am West­strand so­wie Mark­gra­fen­hei­de-Strand ge­hisst. Die Ab­si­che­rung des Ba­de­be­trie­bes, als ein wei­te­res wich­ti­ge­res Kri­te­ri­um, wird in die­sem Jahr er­neut durch den en­ga­gier­ten Ein­satz der Ret­tungs­schwim­mer von der DRK-Was­ser­wacht ge­währ­leis­tet.

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

in der kom­men­den Wo­che star­ten wir wie­der mit ei­nem von drei Ver­ei­nen ge­mein­sam or­ga­ni­sier­ten Stadt­rund­gang in das neue Jahr Ros­tocks. Es wird das 800. Jahr seit der Stadt­rechts­be­stä­ti­gung am 24. Ju­ni 1218 sein. Um auf un­ser ganz be­son­de­res Dop­pel­ju­bi­lä­um 2018/2019 hin­zu­wei­sen, or­ga­ni­siert das Team „Stadt­ju­bi­lä­um“ be­reits jetzt, zum 799. Ge­burts­tag, ein Som­mer­fest für al­le Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner, Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher auf dem Neu­en Markt. Am Mitt­woch, 21. Ju­ni 2017, in der Zeit von 14.30 bis et­wa 18.30 Uhr wird ei­ne Viel­zahl an At­trak­tio­nen ge­bo­ten, die die gan­ze Fa­mi­lie an­spre­chen sol­len. 

Drei Ros­to­cker Bands der „Fête de la mu­si­que“ wer­den die Büh­ne für ih­re Auf­trit­te nut­zen, be­vor ES­CO, die Ge­win­ner des Band­con­tests „Sing dei­nen Song für Ros­tock“, ih­ren Sie­ger­song „Mehr als nur ge­wöhn­lich“ zum ers­ten Mal der brei­ten Öf­fent­lich­keit prä­sen­tie­ren wer­den. Ei­nen Vor­ge­schmack auf das Ver­an­stal­tung­shigh­light zum 800-jäh­ri­gen Stadt­ju­bi­lä­um, das „Ka­rat-meets-Clas­sic“-Kon­zert, gibt es um 16 Uhr. Die Band-Mit­glie­der Bernd Rö­mer und Chris­ti­an Lie­big wer­den den of­fi­zi­el­len Kar­ten­vor­ver­kauf für das Kon­zer­thigh­light am 24. Ju­ni 2018 in der Stadt­Hal­le Ros­tock star­ten und da­bei für Au­to­gramm­wün­sche zur Ver­fü­gung ste­hen. 

Die zen­tra­le Ak­ti­on des Ta­ges, die al­le Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher der Ver­an­stal­tung mit ein­be­zieht, star­tet um 17 Uhr. Aus 799 Men­schen soll ei­ne „800“ ge­formt wer­den, die dann von oben aus mit ei­ner Droh­ne fo­to­gra­fiert wird. Die mit He­li­um be­füll­ten Bal­lons wer­den auf ein Zei­chen ge­star­tet und schwe­ben in den Ros­to­cker Abend­him­mel. Das Fo­to soll u.a. im bald er­schei­nen­den ME­RI­AN-Heft „Ros­tock“ zu se­hen sein. An die „800“ schlie­ßt sich ein wei­te­rer Hö­he­punkt an, der die Vor­freu­de auf 2018 stei­gern und ein sicht­ba­res Zei­chen für al­le set­zen soll: Ei­ne Count­down-Uhr am Rat­haus wird ge­star­tet und zählt die ver­blei­ben­den 368 Ta­ge bis zum of­fi­zi­el­len Stadt­ge­burts­tag am 24. Ju­ni 2018 her­un­ter.

Viel­leicht wer­den wir die­se Uhr auch noch mit ei­ner Ros­to­cker Schul­den­uhr ver­knüp­fen, die gleich­falls am 24. Ju­ni 2018 auf "0" ste­hen soll!

Das Fest rich­tet sich an al­le Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker und ap­pel­liert an die Zu­sam­men­ge­hö­rig­keit als Men­schen in un­se­rer Stadt. Da­her la­de ich Sie al­le recht herz­lich ein, am 21. und am 24. Ju­ni da­bei zu sein und die­se ganz be­son­de­ren Hö­he­punk­te im Vor­feld un­se­res Dop­pel­ju­bi­lä­ums ge­mein­sam mit uns zu ge­stal­ten!

Vie­len Dank für Ih­re Auf­merk­sam­keit!