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Na­vi­ga­ti­on

Be­richt von Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling wäh­rend der Sit­zung der Bür­ger­schaft

Pres­se­mit­tei­lung vom 01.03.2017

Sehr ge­ehr­ter Herr Prä­si­dent,
mei­ne Da­men und Her­ren,

seit 2. Fe­bru­ar ist un­se­re Han­se­stadt Mo­dell-Kom­mu­ne für ei­ne neue In­itia­ti­ve der Ak­ti­on Mensch: Kom­mu­ne In­klu­siv. Mit die­sem auf fünf Jah­re aus­ge­leg­ten Pro­jekt en­ga­giert sich die Lot­te­rie für die Um­set­zung von In­klu­si­on in den Kom­mu­nen. Ziel da­bei ist, dass al­le Men­schen mit und oh­ne Be­hin­de­rung an den ge­sell­schaft­li­chen Pro­zes­sen teil­ha­ben kön­nen ge­mein­sam woh­nen, ar­bei­ten, die Schu­le be­su­chen oder ganz selbst­ver­ständ­lich die Frei­zeit ge­stal­ten. Für die­ses Vor­ha­ben hat die Ak­ti­on Mensch ins­ge­samt fünf Mo­dell-Kom­mu­nen ge­sucht und ge­fun­den, die auf ih­rem Weg zu ei­ner in­klu­si­ven Ge­sell­schaft von der So­zi­al­lot­te­rie be­glei­tet wer­den: Ne­ben zahl­rei­chen An­ge­bo­ten wie Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zung bei der Öf­fent­lich­keits­ar­beit sind auch Maß­nah­men für die Pro­fes­sio­na­li­sie­rung und Wis­sens­ma­nage­ment vor­ge­se­hen.

Fast 130 Städ­te und Ge­mein­den hat­ten sich für die In­itia­ti­ve Kom­mu­ne In­klu­siv be­wor­ben. Ne­ben Ros­tock wur­den dar­aus Schne­ver­din­gen (Nie­der­sach­sen), Schwä­bisch Gmünd (Ba­den-Würt­tem­berg), Er­lan­gen (Bay­ern) und Nie­der-Olm (Rhein­land-Pfalz) aus­ge­wählt. Kri­te­ri­en für die Aus­wahl wa­ren un­ter an­de­rem un­ter­schied­li­che Er­fah­run­gen mit In­klu­si­on so­wie ein er­kenn­ba­rer Wil­le, In­klu­si­on wei­ter vor­an­zu­trei­ben. Schwer­punkt der Un­ter­stüt­zung ist der Auf­bau lo­ka­ler In­klu­si­ons-Netz­wer­ke mit Han­deln­den aus Ver­wal­tung, Ver­ei­nen, Wohl­fahrts­ver­bän­den, Selbst­hil­fe und Un­ter­neh­men. Die Uni­ver­si­tät Frank­furt am Main be­glei­tet die Ent­wick­lun­gen und wer­tet die Er­fol­ge lau­fend aus.

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

am 14. Fe­bru­ar 2017 un­ter­zeich­ne­ten Se­na­tor Hol­ger Mat­thä­us und der Bür­ger­meis­ter von Bi­zer­te/Tu­ne­si­en Mo­ha­med Riadh Laz­zem in Ber­lin ei­ne Ver­ein­ba­rung zur wei­te­ren Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen bei­den Städ­ten. An­we­send da­bei wa­ren auch ei­ne tu­ne­si­sche Re­gie­rungs­de­le­ga­ti­on un­ter Lei­tung von Mi­nis­ter­prä­si­dent Yous­sef Cha­hed, Pe­ter Stein, Mit­glied des Deut­schen Bun­des­ta­ges, der Bot­schaf­ter Tu­ne­si­ens in Deutsch­land Elyes Kas­ri und Ver­tre­ter ei­nes Ros­to­cker Wirt­schafts-Kon­sor­ti­ums für Bi­zer­te.

In der Ver­ein­ba­rung hei­ßt es u.a.: „Bei­de Sei­ten kom­men über­ein, ge­mein­sam in den The­men Wirt­schaft, Tou­ris­mus und Mar­ke­ting, Sport, Kul­tur, Ver­kehr, Stadt­pla­nung, Um­welt­schutz, nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung und er­neu­er­ba­re En­er­gi­en, Kom­mu­nal­wirt­schaft, Ab­fall­ma­nage­ment, Um­welt­bil­dung, de­mo­kra­ti­scher und bür­ger­freund­li­cher Ver­wal­tungs­auf­bau so­wie auf an­de­ren Ge­bie­ten von bei­der­sei­ti­gem In­ter­es­se in Aus­tausch und Ko­ope­ra­ti­on zu tre­ten. Eben­so soll es bi­la­te­ra­le Be­geg­nun­gen von Kin­dern und Ju­gend­li­chen bei­der Städ­te so­wie Zu­sam­men­ar­beit auf be­stimm­ten Ge­bie­ten der be­ruf­li­chen Bil­dung ge­ben."

Die so ge­nann­te Jas­min­re­vo­lu­ti­on im De­zem­ber 2010 hat die Men­schen im nord­afri­ka­ni­schen Tu­ne­si­en auf­ge­rüt­telt und die Hoff­nung auf ein Le­ben un­ter de­mo­kra­ti­schen Ver­hält­nis­sen ge­weckt. Der Weg da­hin scheint län­ger, als es vie­le Re­vo­lu­tio­nä­re da­mals er­hofft hat­ten. Doch auch wir als Kom­mu­ne kön­nen ei­nen Be­trag auf dem Weg der Ver­bes­se­rung der Le­bens­ver­hält­nis­se dort leis­ten. Mit der Un­ter­zeich­nung ei­ner Ver­ein­ba­rung zur Auf­nah­me und Pfle­ge freund­schaft­li­cher Be­zie­hun­gen zwi­schen Bi­zer­te und Ros­tock set­zen wir den auch von MdB Pe­ter Stein in­iti­ier­ten Weg der Ko­ope­ra­ti­on mit der Ha­fen­stadt Bi­zer­te fort. Mö­ge die Freund­schafts­ver­ein­ba­rung da­zu bei­tra­gen, die Ko­ope­ra­ti­on er­folg­reich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln.

Mei­ne Da­men und Her­ren,

mit ei­ner ers­ten Pla­kat-Kam­pa­gne ha­ben wir ges­tern nun auch op­tisch den Count­down zum Dop­pel­ju­bi­lä­um 2018/2019 ge­star­tet. Im Ok­to­ber 2016 wähl­ten die Ros­to­cke­rin­nen und Ros­to­cker mit Hil­fe ei­ner Ju­ry ihr Lo­go zum Dop­pel­ju­bi­lä­um 800 Jah­re Stadt­rechts­be­stä­ti­gung 2018 und 600 Jah­re Uni­ver­si­tät Ros­tock 2019. Un­ter der In­ter­net­adres­se www.​rostock.​de/​800600 kön­nen ab so­fort so­wohl das Ju­bi­lä­ums­lo­go als auch das Hand­buch und di­ver­se Vor­la­gen für Druckerzeug­nis­se her­un­ter­ge­la­den und für ei­ge­ne Zwe­cke ver­wen­det wer­den, so­fern die Ver­wen­dung nicht kom­mer­zi­ell er­folgt.

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

im Fe­bru­ar be­schäf­ti­gen sich 70 Kin­der und Ju­gend­li­che der ECO­LEA-Schu­le in War­ne­mün­de mit der „Kin­der- und ju­gend­ge­rech­ten Orts­ent­wick­lung von War­ne­mün­de und Ho­he Dü­ne. Im Zu­sam­men­hang mit der Aus­ar­bei­tung der Fort­schrei­bung zum Struk­tur­kon­zept War­ne­mün­de führ­te das Amt für Stadt­ent­wick­lung, Stadt­pla­nung und Wirt­schaft in en­ger Ko­ope­ra­ti­on mit der ECO­LEA In­ter­na­tio­na­le Schu­le Ros­tock und dem Amt für Ju­gend, So­zia­les und Asyl ein Kin­der- und Ju­gend­be­tei­li­gungs­pro­jekt durch.
Ziel war es, dass die Kin­der und Ju­gend­li­chen im Al­ter von zwölf und 13 Jah­ren ih­re Sicht auf den Orts­teil ent­wi­ckel­ten, den Orts­teil War­ne­mün­de und Ho­he Dü­ne in Be­zug auf kin­der- und ju­gend­ge­rech­te Aus­stat­tung be­ur­teil­ten und dar­stell­ten, was sie sich als Maß­nah­men und Pro­jek­te zur Ver­bes­se­rung der Si­tua­ti­on wün­schen. Die Kin­der und Ju­gend­li­chen hat­ten die Auf­ga­be, War­ne­mün­de und Ho­he Dü­ne in Form von Mo­del­len nach­zu­bau­en, die ver­schie­de­nen Orts­struk­tu­ren und Quar­tie­re zu be­wer­ten und kon­kre­te Pro­jek­te und Maß­nah­men aus­zu­ar­bei­ten.

Wenn un­ser Nach­wuchs mit­macht bei der Pla­nung un­se­rer Zu­kunft, dann ist das si­cher auch ein gu­tes Zei­chen für die Neu­auf­stel­lung des Flä­chen­nut­zungs­pla­nes. Da­zu fin­det be­reits mor­gen, am 2. März 2017, ab 19.30 Uhr in der Au­la des In­ner­städ­ti­schen Gym­na­si­ums Ros­tock ei­ne Auf­takt­ver­an­stal­tung statt. Schwer­punk­te die­ser In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung sind In­hal­te und recht­li­che Wir­kun­gen des Flä­chen­nut­zungs­plans, die Be­völ­ke­rungs­ent­wick­lung, der Ab­lauf des Auf­stel­lungs­ver­fah­rens und sei­ne Zeit­schie­ne so­wie die Öf­fent­lich­keits­be­tei­li­gung. Soll­te das In­ter­es­se die Ka­pa­zi­tät der Au­la über­stei­gen, ist ei­ne wei­te­re In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung ge­plant. Für die Fach­öf­fent­lich­keit wird im April ei­ne ge­son­der­te In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung durch­ge­führt.

Aus­ge­hend von der zu er­war­ten­den Be­völ­ke­rungs­zu­nah­me mit ih­rer Ent­wick­lungs­dy­na­mik in vie­len Be­rei­chen zeich­net sich für die Flä­chen­nut­zungs­pla­nung ab, dass der Um­fang des künf­ti­gen Än­de­rungs­be­dar­fes die bis­he­ri­gen teil­räum­li­chen Aus­wei­sun­gen über­steigt. Der ge­gen­wär­tig rechts­wirk­sa­me Flä­chen­nut­zungs­plan bil­det die künf­tig not­wen­di­ge Ent­wick­lung nur noch un­zu­rei­chend ab. Das Schritt­maß, mit dem sich Ros­tock in den nächs­ten Jah­ren ent­wi­ckeln muss, be­darf ei­ner ganz­heit­li­chen und zu­sam­men­hän­gen­den Be­trach­tung. Für die ge­ord­ne­te städ­te­bau­li­che Ent­wick­lung der Han­se­stadt Ros­tock ist da­her die Auf­stel­lung ei­nes neu­en Flä­chen­nut­zungs­plans als Grund­la­ge für künf­ti­ge ver­bind­li­che Bau­leit­plä­ne er­for­der­lich.

Als ers­ter for­ma­ler Schritt der Neu­auf­stel­lung des Flä­chen­nut­zungs­plans könn­te von Ih­nen im Früh­jahr 2017 der Auf­stel­lungs­be­schluss ge­fasst wer­den. In ei­ner ers­ten Pla­nungs­pha­se wird der Neu­bau­flä­chen­be­darf er­mit­telt. Da­bei wird zwi­schen Ge­samt­be­darf, In­nen­ent­wick­lungs­po­ten­zia­len und ver­blei­ben­dem Be­darf dif­fe­ren­ziert. In ei­ner zwei­ten Pha­se sol­len Sze­na­ri­en der Stadt­ent­wick­lung er­ar­bei­tet wer­den, de­nen un­ter­schied­li­che Qua­li­tä­ten un­ter an­de­rem auch in Form von ver­schie­de­nen Be­bau­ungs­dich­ten zu­grun­de ge­legt wer­den sol­len.

Die Stadt­ver­wal­tung plant die Durch­füh­rung ei­ner me­di­en­über­grei­fen­den Öf­fent­lich­keits­be­tei­li­gung. Das Ver­fah­ren soll den Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­nern die Mög­lich­keit er­öff­nen, an dem Auf­stel­lungs­pro­zess mit­zu­wir­ken und Ein­fluss auf die künf­ti­gen Dar­stel­lun­gen des Flä­chen­nut­zungs­plans zu neh­men. Ziel ist es, ein mög­lichst ho­hes Maß an Trans­pa­renz des ge­sam­ten Ver­fah­rens durch den Ein­satz ver­schie­de­ner Be­tei­li­gungs­ka­nä­le zu ge­wäh­ren. In­so­fern möch­te ich auch Sie, mei­ne Da­men und Her­ren, er­mun­tern, sich früh­zei­tig in die­sen Pro­zess ein­zu­brin­gen und ihn ak­tiv zu be­glei­ten.

Vie­len Dank für Ih­re Auf­merk­sam­keit!