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Bericht von Oberbürgermeister Roland Methling während der Sitzung der Bürgerschaft

Pressemitteilung vom 04.09.2014

Sehr geehrter Herr Präsident,
meine Damen und Herren,

insgesamt 211 Schiffe aus zwölf Nationen und rund eine Million Besucherinnen und Besucher feierten am zweiten Augustwochenende die 24. Hanse Sail. Über 30.000 Besucherinnen und Besucher nahmen an Ausfahrten teil, das Büro Hanse Sail konnte etwa 150 akkreditierte Journalisten und zwei Dutzend TV-Teams bei ihrer Arbeit unterstützen. So konnten wir alle eine gelungene Generalprobe für die 25. Auflage im kommenden Jahr erleben. Die Vorbereitung und Organisation der ‚Silber-Sail‘ ist eine Riesenchance, die Qualität und Nachhaltigkeit dieses wunderbaren maritimen Ereignisses weiter auszubauen. Dazu gehört, weiter intensiv dazu beizutragen, dass die Traditionsschiffe auch zur ‚Goldenen Sail‘ noch nach Rostock kommen können. Die Gründung einer Stiftung zur Förderung von Traditionssegelschiffen als europäisches Kulturgut ist dabei für mich längst überfällig.

Auch die diesjährige Sail hat ihre Funktion als Plattform für politische, ökonomische und kulturelle Begegnungen weiter gefestigt. Das ist eine gute Basis, um die Hanse Sail 2015 als „Sommerfest der deutschen Einheit“ zu feiern, weil dann zugleich Mecklenburg-Vorpommern und das vereinigte Deutschland 25 Jahre existieren. Die Hanse Sail 2014 hat erneut gezeigt, dass die Organisatoren, die ehrenamtlichen Helfer und die vielen Partner über einen enormen Fundus an Motivation, Kreativität und Kondition verfügen. Allen, die dazu ihren Beitrag geleistet haben, danke ich recht herzlich!

Meine Damen und Herren,

insgesamt 17.277 Schülerinnen und Schüler der allgemein bildenden Schulen in unserer Stadt erlebten hoffentlich schöne und erholsame Sommerferien und starteten in ein neues Schuljahr. Damit liegt die Schülerinnen- und Schüleranzahl um 427 höher als vor einem Jahr. Die 63 Rostocker Schulen starteten ohne besondere Probleme in das neue Schuljahr 2014/2015. Mit besonders hohen Erwartungen zählen zum künftigen Schülerkreis die 1.587 Schulanfängerinnen und Schulanfänger in 78 neuen ersten Klassen. Voraussichtlich 7.264 Schülerinnen, Schüler und Auszubildende, 807 mehr als im Vorjahr, werden im kommenden Schuljahr an den beruflichen Schulen der Hansestadt Rostock ausgebildet.

Während der Sommerferien wurde das Schulsanierungsprogramm weiter umgesetzt. Zu den Schwerpunkten gehörten dabei das Regionale Berufliche Bildungszentrum Technik an der Jägerbäk, der 2. Bauabschnitt des Demonstrationsbaus Plus-Energie-Schule Rostock in der Mathias-Thesen-Straße 17, die Sanierung des Schulgebäudes in der Erich-Schlesinger-Straße 37a zur Erhöhung der Kapazitäten der Kooperativen Gesamtschule in der Mendelejewstraße 12 A sowie die Freianlagen an der Grundschule Gehlsdorf.

Doch auch bei der Sanierung von Sportanlagen geht es voran. Im Hallenschwimmbad Neptun werden auch im kommenden Schuljahr die Sanierungsmaßnahmen in Vorbereitung der Europameisterschaft im Wasserspringen in 2015 weiter fortgeführt. Hierbei erfolgen unter anderem durch die Installation von Feuerlöscheinrichtungen, Brandmelde- und Lüftungsanlagen erforderliche Umbaumaßnahmen im Foyer und im Marmorsaal. Für die neue Sporthalle in der Parkstraße Warnemünde wurde im Juni mit den Bau vorbereitenden Maßnahmen begonnen.

Im Schuljahr 2014/2015 werden Baumaßnahmen an Schulen und Sportstätten der Hansestadt Rostock neu begonnen oder bereits laufende fortgesetzt, die ein Gesamtvolumen von knapp 60,5 Millionen Euro haben. Davon werden unmittelbar im Schuljahr 2014/2015 etwa 40 Millionen Euro verbaut sein.

Die bisherigen Gesamtinvestitionen für Baumaßnahmen an Schulen und Sportstätten der Hansestadt Rostock belaufen sich seit 1990 nunmehr mit Stand vom 31. Dezember 2013 auf knapp 230 Millionen Euro. Im Ergebnis dieser seit 24 Jahren komplexen und kontinuierlich geführten Sanierungsprozesse an Schulgebäuden und Schulsporteinrichtungen können wir nun zum Schuljahresbeginn folgende Bilanz ziehen: Insgesamt 44 Schul- und Nebengebäude sind generalsaniert, neun weitere sind in großen Umfängen teilsaniert, sieben Schul- und Nebengebäude bedürfen noch einer Sanierung. Bei Schulsporthallen sind zwischenzeitlich 29 generalsaniert, 13 Schulsporthallen in großem Umfang teilsaniert, ebenfalls sieben Schulsporthallen bedürfen noch einer Sanierung. Von 39 Schulsportfreianlagen sind 24 generalsaniert und vier teilweise saniert, so dass derzeit noch elf einer Sanierung bedürfen.

Ein neues Semester begann am 15. August 2014 auch an der Volkshochschule der Hansestadt Rostock. Rund 450 Kurse in den Bereichen Gesellschaft und Politik, Kunst und Kultur, Gesundheit, Sprachen, Beruf sowie Grundausbildung und Schulabschlüsse stehen auf dem Herbstsemester-Programm. Besonders gefragt sind Kurse in insgesamt 17 angebotenen Sprachen, viel Zuspruch finden auch immer wieder Kurse zur Gesundheitsförderung. Im Fachbereich Grundbildung und Schulabschlüsse werden die meisten Unterrichtsstunden der Volkshochschule angeboten, darunter Kurse wie Lesen, Schreiben und Rechnen für Menschen mit Leistungsschwächen und Kurse zum Erwerb der Schulabschlüsse „Berufsreife“ und „Mittlere Reife“. Hinzu kommen viele individuell hinzu buchbare Förderkurse je nach Förderbedarf. Darüber hinaus bietet die Volkshochschule, die nun alle Bereiche im modernen Gebäude am Kabutzenhof 20 a untergebracht hat, unter anderem eine PC-Lernwerkstatt, Offerten zu Rhetorik und Bewerbungstraining, Kurse zum Korbflechten sowie zur Buchherstellung und Fotografie.

Veranstaltungsreihen komplettieren das vielseitige Programm der Volkshochschule, darunter zu „Rechtsfragen des Alltags“, zum Fairen Handel in Kooperation mit Ökohaus Rostock e.V. und der Kampagne „Fairtrade-Stadt Rostock“, zur Energiewende und alternativen Energieformen sowie zur Regionalgeschichte in Mecklenburg-Vorpommern. Reiseberichte über Neuseeland, Australien und die USA und Geschichtskurse werden sicher wieder ein interessiertes Publikum finden.

Aber auch im Vorschulbereich gibt es Neuigkeiten. Mit dem Rostocker Kita-Planer unter der Internetadresse www.rostock.de/kitaplaner können Familien nun auch online nach einem Betreuungsplatz für ihre Kinder suchen und sich gleich für einen Platz anmelden. Mehrfachanmeldungen sind natürlich weiter möglich. Es gibt eine kombinierte Warteliste aller Betreuungseinrichtungen, in der Doubletten automatisch herausgefiltert werden. So erkennt man schnell, wie viele Plätze in welchem Stadtteil beantragt wurden. Aber auch Eltern ohne Internetzugang können das elektronische Anmeldeverfahren nutzen. Über jede Einrichtung, jede Tagespflegeperson oder das Amt für Jugend und Soziales kann der Rostocker Kita-Planer aufgerufen werden.

Das Internet ist auch Informationsquelle Nummer eins, wenn es um die aktuelle Verkehrslage in unserer Stadt geht. Unter der Internetadresse http://rathaus.rostock.de (rechts unter dem Stichwort "Rostock direkt > Verkehrssituation live") ist das Informationssystem zu erreichen, das gemeinsam vom Land Mecklenburg-Vorpommern und der Hansestadt Rostock in Auftrag gegeben wurde. Die Daten, die derzeit in die Erstellung der Verkehrsflusskarte münden, sind Teil eines modernen Verkehrsmanagementsystems und sollen einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung künftiger Anforderungen an den Umweltschutz leisten. Über eine dynamische Vorwegweisung sollen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer in der Zukunft Fahrtroutenempfehlungen erhalten, die auch über mobile Navigationssysteme abrufbar sein sollen. Insgesamt 31 Bluetooth-Sensoren, davon 20 in Rostock, und 24 Dauerzählstellen, davon elf in Rostock, liefern die erforderlichen Daten und bilden die Basis für die daraus folgende Fahrzeitenermittlung. Dies ist derzeit auf 33 Strecken in Rostock und der näheren Umgebung im Bereich von Bargeshagen bis Altheide möglich. Das System ist ein wichtiger Beitrag, den Verkehr stadt- und umweltverträglich zu organisieren. Die nun vorgestellte moderne Erfassung der aktuellen Verkehrslage, ermöglicht einen zeitgenauen und objektiven Überblick auf das Verkehrsgeschehen in unserer Stadt.

Meine Damen und Herren,

mit dem 10. Mühlenfest in Toitenwinkel starten in diesem Jahr bereits zum siebten Mal die Programmtage „Ein schönes Stück Rostock“. Die Quartiermanager der Stadtteile Groß Klein, Schmarl, Dierkow und Toitenwinkel haben gemeinsam mit vielen Akteuren in den Stadtteilen für den Zeitraum vom 5. bis 21. September 2014 ein buntes Programm zusammengestellt. Es zeigt, wie sich unsere Stadtteile Groß Klein, Schmarl, Dierkow und Toitenwinkel durch das Programm „Die Soziale Stadt“, aber auch das Wohnumfeld- und Stadtumbau Ost-Programm positiv entwickelt haben. Auf einer gemeinsamen Busrundfahrt am 12. September 2014 wollen wir Ihnen unter anderem die aktuellen Maßnahmen, wie die Baustelle der Sport-, Spiel- und Freizeitfläche in Schmarl, einer Quartierinnenfläche in Groß Klein, aber auch die zukünftigen Standorte der neuen Stadtteil- und Begegnungszentren in Toitenwinkel und Dierkow vorstellen. Die Ausschreibungen für das SBZ in Toitenwinkel laufen bereits, so dass der 1. Spatenstich für den Oktober geplant ist.

Auch die stadträumlichen Entwicklungen für das Areal der Nordseite des Neuen Marktes schreiten voran. Am 25. und 26. September wollen wir mit Ihnen und allen Rostockerinnen und Rostockern über die Konkretisierung der aus dem Wettbewerb hervorgegangenen Planungen sprechen. Anregungen und Hinweise sollen aufgenommen werden, um dann über ein Jurygremium die Vorzugslösung für die räumliche Gestaltung der Flächen von der Nordseite des Neuen Marktes bis zum Vogelsang und der Kleinen Wasserstraße ermitteln zu lassen.

Für die Gestaltung der öffentlichen Flächen im Petriviertel läuft aktuell ein Kunstwettbewerb. In der ersten Phase wurden bereits Künstlerinnen und Künstler ausgewählt, die sich am 9. September noch mal einem öffentlichen Forum stellen werden. Sie sind eingeladen, in der Rathaushalle am Neuen Markt 1 mit den Teilnehmenden des laufenden Wettbewerbs „Kunststandorte Petriviertel“ ins Gespräch zu kommen.

Und auch beim städtebaulichen Planungswettbewerb für die Entwicklung der Flächen am Bussebart und dem angrenzenden Stadthafen geht es voran. Insgesamt 34 Arbeiten wurden eingereicht. Am 28. Juli 2014 fand mit der Preisgerichtssitzung die erste Phase des zweiphasigen Wettbewerbs ihren Abschluss. Nach sehr umfangreicher Diskussion wurden vom Preisgericht 14 Konzepte mit viel versprechenden Lösungsansätzen ausgewählt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden nun ihre Ideenskizzen weiter ausarbeiten. In Auswertung der intensiven Diskussion im Verlaufe der ersten Jurysitzung formulierte das Preisgericht für die Teilnehmer der 2. Wettbewerbsphase eine Reihe von Empfehlungen, welche nochmals die Schwerpunkte der Aufgabenstellung vertiefen. Am 17. Dezember 2014 wird das Preisgericht wieder tagen, um aus den weiterhin anonymen ausgearbeiteten Beiträgen die Wettbewerbssieger zu ermitteln. Die 34 eingereichten Arbeiten der ersten Phase und die 14 vertiefenden Ausarbeitungen der zweiten Phase können erst danach veröffentlicht werden, um den Teilnehmenden im anonymen Verfahren entsprechend der Richtlinien für Wettbewerbe gleiche Chancen einzuräumen. Eine Ausstellung aller Wettbewerbsentwürfe findet, begleitet von einem weiteren Bürgerforum, nach der zweiten Preisgerichtssitzung statt und gibt allen Interessierten die Möglichkeit, sich über die Ergebnisse zu informieren.

Meine Damen und Herren,

die Rostocker Stadtradlerinnen und Stadtradler erzielten in diesem Jahr ein großartiges Ergebnis. Fast 293.465 Kilometer wurden von mehr als 1.900 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erradelt. Das Vorjahresergebnis von 224.088 Kilometern wurde somit bei Weitem getoppt und die Hansestadt Rostock damit bundesweit aktuell auf Platz 11 katapultiert (Stand 1. September). Die Teilnehmerzahlen in diesem Jahr haben sich im Vergleich zu unserem Startjahr 2010 mehr als verzwanzigfacht. Allen, die daran ihren Anteil hatten, ein herzliches Dankeschön! Während der diesjährigen Hanse Sail wurden auch beim städtischen Radverkehr neue Spitzenwerte erreicht. Über 4.400 Radfahrerinnen und Radfahrer hat die automatische Zählstelle am Sail-Freitag auf dem Radweg am Stadthafen in Höhe der Holzhalbinsel gemessen – mehr als doppelt so viel wie im Durchschnitt.

Sehr geehrte Damen und Herren,

zum Abschluss meines Berichtes hier noch zwei Veranstaltungstipps:

Vom 9. bis 11. September 2014 veranstaltet das Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Sucht zum 21. Mal die Rostocker Aktionstage gegen Suchtgefahren. Die Zahlen sind nach wie vor erschreckend. Etwa 96,4 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 64 Jahren trinken Alkohol. Nach Einschätzung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) ist der Alkoholkonsum nach wie vor enorm verbreitet, wird unterschätzt und verharmlost. So trinkt jede/r Deutsche im Schnitt 9,6 Liter Reinalkohol pro Jahr. Das entspricht einer Badewanne voll Bier, Wein und Spirituosen. Die Zahl der Alkoholabhängigen in Deutschland stieg von 2006 bis 2012 von 1,3 Mio. auf 1,77, das bedeutet eine Steigerung um 36 Prozent! Dagegen ist bundesweit der Konsum von Zigaretten und Alkohol durch Jugendliche seit mehreren Jahren rückläufig. Um auf diese aktuelle Problematik zeitgemäß zu reagieren, hält das Programm der 21. Rostocker Aktionstage eine vielfältige Auswahl von verschiedenen Veranstaltungen mit Diskussionsangeboten in abwechselungsreichen Informations- und Aufklärungsaktionen zum verantwortungsvollen Umgang mit verschiedenen Suchtmitteln bereit.

Spaß, Bewegung und kleine Leckereien stehen am 11. September 2014 auf der Agenda des Familiengesundheitstages in Lichtenhagen im Kolping Begegnungszentrum in der Eutiner Straße 20. Bereits zum zweiten Mal findet ein Tag der Generationen mit tollen Informations- und Mitmachständen für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils und darüber hinaus statt. Zwischen 14 und 17 Uhr sind Aktionsstände aufgebaut. Zum Programm gehören aber auch ein Chorkonzert und Stuhlgymnastik. Unterstützt wird dieser Tag durch das Kolping Begegnungszentrum, den Seniorenbeirat Lichtenhagen in Kooperation mit dem Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock und vielen weiteren Partnern, darunter auch der F.C. Hansa Rostock.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!