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Bessere Überlebenschancen bei geplatzter Bauchschlagader

Pressemitteilung vom 12.06.2012

Den Ärzten der Gefäßchirurgie des Klinikums Südstadt Rostock ist es jüngst gelungen, bei einem Patienten ein Loch in der Bauchschlagader mit einem so genannten Stent-graft nur in örtlicher Betäubung und damit ohne Vollnarkose und Bauchschnitt zu verschließen. Der 63-jährige Mann war aufgrund einer anderen Erkrankung bereits im Klinikum in stationärer Behandlung. Wegen einer Zustandsverschlechterung wurde akut eine Computertomographie durchgeführt, die das Loch zeigte. Die notwendige Stentgröße konnte anhand der Bilder bestimmt werden. Die Operation erfolgte umgehend.

Das Aufreißen einer Aussackung der Bauchschlagader (Bauchaortenaneurysma) ist ein schwerer lebensbedrohlicher Notfall. Trotz schneller operativer Versorgung überlebt nur etwa die Hälfte der Patienten. „Hierzu musste bisher immer die Bauchhöhle geöffnet und das gerissene Gefäß ersetzt werden, was oft mit einem erheblichen Blutverlust und schweren postoperativen Komplikationen verbunden war“,erklärt Dr. Bernd Kortmann, Oberarzt und Leiter der Gefäßchirurgie in der Klinik für Chirurgie. „Bei diesem Patienten wurde ein gewebeumhülltes Metallgitter (Stent) durch die Leisten- und Beckenadern bis in die Bauchschlagader vorgeschoben und verankert. Diese Methode ist in den letzten Jahren sehr erfolgreich bei der Behandlung von Aneurysmen der Hauptschlagader eingesetzt worden. Allerdings sind auch dafür nicht alle Patienten geeignet“, so Kortmann weiter.

Die Stent-Methode an sich wird im Klinikum Südstadt in der normalen Aneurysmaversorgung routinemäßig eingesetzt. „Dieser Patient hätte eine herkömmliche, offene Operation allerdings nicht überlebt“, ist sich Kortmann sicher. Das Team der Gefäßchirurgen in der Südstadt arbeitet gemeinsam mit den Radiologen daran, diese Methode rund um die Uhr und damit auch im Notfall anbieten zu können.