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Bodenschutzkonzept für die Hansestadt Rostock vorgestellt

Pressemitteilung vom 05.12.2007

Obwohl der Boden eine zentrale Rolle in allen Bereichen des Naturhaushaltes spielt, er Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen ist, wird seine Bedeutung noch immer unterschätzt. Schadstoffbelastungen von Böden und ein sorgloser Umgang mit dieser nicht vermehrbaren Ressource bei der Siedlungsentwicklung und in der Landwirtschaft sind die wesentlichen Bedrohungen für die Böden.

Die Bürgerschaft der Hansestadt Rostock beschloss am 4. Juli 2007 das überarbeitete Bodenschutzkonzept als Grundlage für weitere Planungen und Handlungsrichtlinie der Verwaltung. Es berücksichtigt die Erkenntnisse und Erfahrungen der vergangenen fünf Jahre und setzt im Bereich des gültigen Flächennutzungsplans neue Schwerpunkte für das Brachflächenrecycling. Dafür wurden die Ergebnisse des EU-Projektes Brownfield European Regeneration Initiative (BERI) intensiv ausgewertet und einbezogen.

Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource Boden verlangt, intakte natürliche Böden zu erhalten und ungenutzte Brachflächen dem Wirtschaftskreislauf wieder zur Verfügung zu stellen. Eng verbunden mit dem Flächenrecycling ist die Sanierung der Altlasten in der Hansestadt Rostock. Gegenwärtig sind im Altlastenkataster noch 310 Flächen registriert, für die Handlungsbedarf zur Untersuchung, Sanierung oder Überwachung besteht. Dazu zählen u.a. die ehemaligen Standorte des Gaswerks Bleicherstraße, des Chemiehandels Neubrandenburger Straße, der Bitumenverarbeitung Altkarlshof, der chemischen Reinigungen Rahnstädter Weg und Ahlbecker Straße sowie der Fa. IKS in der Neubrandenburger Straße.

Ein Maßnahmekatalog enthält weitere wichtige Aktivitäten zum Bodenschutz wie die Fortschreibung des Bodeninformationssystems und Fortführung des Bodenmonitorings, Maßnahmen zur Versiegelungsbegrenzung, den Schutz sensibler Böden und Flächen, eine enge Kooperation mit der Universität Rostock sowie zur Umweltinformation und Öffentlichkeitsarbeit.

Wegen veränderter Bedingungen und der verbesserten Datenlage musste das seit 2001 vorliegende Bodenschutzkonzept nach fünf Jahren weiterentwickelt und überarbeitet werden. Jährlich erfolgt eine Berichterstattung über die Aktivitäten und umgesetzten Maßnahmen vor dem Ausschuss für Stadt- und Regionalentwicklung, Umwelt und Ordnung.

Die nun vorliegende Broschüre soll dem Informationsbedürfnis zum Thema Boden bei interessierten Einwohnerinnen und Einwohnern sowie Praktikern in Verwaltung und Wirtschaft gerecht werden. Gleichzeitig werden die Probleme und die vielfältigen Aufgaben des Bodenschutzes dargestellt, um Verständnis und Unterstützung für den kommunalen Bodenschutz zu erhalten.