Home
Navigation

Bürgersolarinitiative Rostock

Pressemitteilung vom 08.04.2010

Nach einer dreimonatigen Vorbereitungs- und Findungsphase, in der drei öffentliche Veranstaltungen zur Information aller Interessenten über das Ziel und die möglichen Realisierungswege der Bürgersolarinitiative stattfanden, gibt es jetzt konkrete Vorstellungen und einen Zeitplan für die Umsetzung. In der Diskussion der jeweils mehr als 30 Teilnehmer an den Informationsveranstaltungen ergab sich, auch durch die sachdienlichen Ausführungen eines Steuerberaters befördert, der Beschluss, die geplante Solarstromanlage durch eine GmbH & Co. KG zu errichten und zu betreiben.

Die Gründungsveranstaltung mit den nachfolgenden Formalitäten ist für die 17./18. Kalenderwoche geplant. Zu diesem Termin können alle Interessenten verbindlich ihren Beitritt zur Gesellschaft erklären. Auch danach ist die Aufnahme weiterer Teilnehmer möglich, vorerst bis zur Deckung des geplanten Kapitalbedarfes. Bisher liegen für etwa 50 Prozent der Summe Interessentenmeldungen vor. Der Entwurf des Gesellschaftsvertrages steht auf der Internetseite des Amtes für Umweltschutz/Klimaschutzleitstelle zum Download bereit, kann aber auch von der Klimaschutzleitstelle direkt angefordert werden.

Derzeit laufen weitere technische Vorbereitungen, die in erster Linie durch Frau Dr. Priebe als Mitglied des Agenda 21 - Arbeitskreises zur Energiewende und Erfahrungsträgerin bei der Planung und Errichtung derartiger Anlagen vorangetrieben werden. So liegt zum Beispiel der bereits verhandelte Entwurf eines Dachnutzungsvertrages vor, der mit der WIRO als Dacheigentümer zügig zum Abschluss gebracht werden soll. Weiterhin sind die Statikfragen zzt. in Klärung.
Der Zeitplan sieht vor, dass nach Ausschreibung und Bauphase die Anlage im September 2010 in Betrieb genommen werden kann. Zu diesem Zeitpunkt gilt bereits die abgesenkte Einspeisevergütung. Aufgrund der damit einher gehenden Senkung der Solarmodulpreise wird sich nach überschlägiger Berechnung die Amortisationszeit der Anlage kaum verändern, sie liegt bei 10 bis 11 Jahren.

Mit der Errichtung von Solarstromanlagen verringert sich die Abhängigkeit von Kohle, Erdöl und Erdgas zur Stromerzeugung - ein Schritt in Richtung Energiewende, zu der die Ressourcenverknappung und der unaufhaltsame Preisanstieg für fossile Energieträger ebenso zwingen wie die Notwendigkeit der CO2-Emissionsreduzierung hinsichtlich Klimaschutz. Bürgersolaranlagen, in die viele Teilnehmer vergleichsweise geringe Summen investieren, sind nicht das Mittel, schnell viel Geld zu verdienen. Die Beteiligung daran ist eine langfristige Geldanlage, die in der Endabrechnung eine höhere Verzinsung aufweist als Geldanlagen bei Banken. Somit können viele Menschen als Kleininvestoren in Projekte erneuerbarer Energien profitieren. Es können große Dächer dafür genutzt werden, die bei den Wohnungsgesellschaften reichlich zur Verfügung stehen. Dadurch erhöht sich auch die Effizienz der Anlagen. Beispielsweise ist eine 200 m² Kollektorfläche umfassende Anlage effektiver als 10 Anlagen zu je 20 m², da alle technischen Einrichtungen, die außer den Solarkollektoren noch zu einer Solarstromanlage gehören, bei jeder kleinen Anlage genauso erforderlich sind wie bei einer großen. Selten hat jedoch der Einzelne ausreichend Finanzkraft, eine 200 m²- Anlage zu errichten.

Weitere Interessenten sind herzlich willkommen. Die genauen Termine der folgenden Veranstaltungen werden kurzfristig bekannt gegeben.

Agenda 21 AK Energiewende