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Na­vi­ga­ti­on

¿Ca­mil­le Clau­del. Bild­haue­rin¿ - Thea­ter in der Kunst­hal­le Ros­tock

Pres­se­mit­tei­lung vom 22.02.2007

Nach dem gro­ßen Er­folg ih­res Gast­spiels auf der Ca­mil­le-Clau­del-Aus­stel­lung in Apol­da wird die Tü­bin­ger Schau­spie­le­rin Jan­ne Wag­ler mit ih­rem Thea­ter­so­lo ¿Ca­mil­le Clau­del. Bild­haue­rin¿ nun auch zu Gast in der Kunst­hal­le Ros­tock sein.

Die Kunst­hal­le Ros­tock und der För­der­ver­ein ¿Freun­de der Kunst­hal­le Ros­tock e.V.¿ prä­sen­tie­ren die­ses be­son­de­re Zu­sam­men­tref­fen der Kunst­wer­ke Ca­mil­le Clau­dels und dem be­we­gen­den Thea­ter­stück über ihr Le­ben. In dich­ter, pa­cken­der At­mo­sphä­re wird der Blick des Zu­schau­ers nah her­an ge­holt an das Le­ben und In­nen­le­ben ei­nes Men­schen vol­ler Kraft, Ide­en und Ta­ten­drang, mit dem gro­ßen Be­dürf­nis nach An­er­ken­nung und Ge­bor­gen­heit und zu­gleich vol­ler Stur­heit und Ei­gen­brö­te­lei.

Für die Dau­er des Stü­ckes ist Jan­ne Wag­ler Ca­mil­le Clau­del und hat da­mit das Pu­bli­kum vie­ler­orts be­geis­tert. Für die Zu­schaue­rin­nen und Zu­schau­er ent­steht - oft ver­blüf­fend - der Ein­druck, die Per­so­nen, mit de­nen Ca­mil­le spricht, zu er­le­ben. Es ist nicht der Ver­such, ei­ne Frau nach­zu­spie­len, von der wir ir­gend­wel­che durch Film und Fo­tos ge­präg­te Vor­stel­lun­gen be­sit­zen. Die Ca­mil­le in die­ser In­sze­nie­rung lebt nur durch die Ehr­lich­keit des Au­gen­blicks. Al­les ¿Dia­lo­gi­sche¿ fin­det in die­sem So­lo auf der Grund­la­ge von Er­in­ne­run­gen statt. Je­der von uns kennt die­se Mo­men­te, in de­nen un­se­re Er­in­ne­rung an ge­leb­tes Le­ben so stark wer­den kann, dass die Ver­gan­gen­heit für Au­gen­bli­cke wirk­lich zu­rück­kehrt.

Ca­mil­le Clau­del, 1864 ge­bo­ren, mo­del­liert schon als Zwölf­jäh­ri­ge fas­zi­niert die Por­träts gro­ßer his­to­ri­scher Herr­scher­ge­stal­ten. Die gan­ze Fa­mi­lie muss sich im­mer wie­der ih­rem un­bän­di­gen Wil­len und Ei­gen­sinn beu­gen: Va­ter, Mut­ter, Bru­der, Schwes­ter - al­le müs­sen ihr Mo­dell sit­zen. Ca­mil­les Hän­de be­le­ben den Stein und die Er­de.

Ihr Bru­der Paul, spä­ter ein gro­ßer Schrift­stel­ler, liebt, be­wun­dert und hasst sie zu­gleich. Sie er­trotzt sich ih­ren Weg als Bild­haue­rin, zum Ent­set­zen der Mut­ter und Schwes­ter. In der Be­geg­nung mit dem Bild­hau­er Ro­din er­lebt Ca­mil­le die Lie­be als wun­der­bars­te Schaf­fens­kraft. Aber zu vie­le Stri­cke zer­ren an ihr: Der gro­ße Auf­trag, den ein Bild­hau­er braucht, um zu über­le­ben, bleibt aus. Im Schat­ten Ro­dins, na­men­los ein­ge­hen in sei­nen Ruhm? Wo­hin dann mit den ei­ge­nen Ide­en? Sie bit­tet Ro­din um die Hei­rat, er lehnt ab. Ob­wohl er sie liebt. Und im­mer wie­der Geld­sor­gen, ob­wohl sie bis zur Er­schöp­fung ar­bei­tet. Al­lein lebt sie mit ih­ren Kat­zen, nach dem Bruch mit Ro­din. Er­war­tun­gen, die einst groß wa­ren, wer­den ent­täuscht und schla­gen um in Hass und Angst und Wahn.

Als rei­fe Frau und ge­schei­ter­te Künst­le­rin muss Ca­mil­le Clau­del das Ma­xi­mum an Fremd­be­stim­mung er­le­ben: Drei­ßig Jah­re Ir­ren­an­stalt, auf Ver­an­las­sung von Mut­ter und Bru­der, bis zu ih­rem Le­bens­en­de. Kein Weg mehr führt nach drau­ßen. Sie ist selbst zu Stein ge­wor­den, ei­ne le­ben­de Sta­tue. Nie wie­der wird sie Ton in die Hän­de neh­men. Ei­ne Lie­be, die zer­brö­ckelt wie ge­trock­ne­ter Gips. Wun­der­lich wird man in zu viel Ein­sam­keit. Er­in­ne­run­gen schlei­chen sich an wie Kat­zen auf der Jagd.

Auf der Büh­ne ent­steht un­ter den Au­gen der Zu­schau­er in je­der Vor­stel­lung ein Werk aus Ton und geht je­des Mal den Weg vie­ler Wer­ke Ca­mil­le Clau­dels: Der simp­len, un­pa­the­ti­schen, kom­men­tar­lo­sen Zer­stö­rung. Das Schick­sal ei­ner un­ge­wöhn­li­chen Künst­le­rin wird aus dem Schat­ten ih­res be­rühm­ten Kol­le­gen Ro­din ge­holt- in der Aus­stel­lung der Kunst­hal­le Ros­tock und in dem am sel­ben Ort statt­fin­den­den Thea­ter­stück.

Vor­stel­lun­gen sind am Frei­tag, dem 16. März, und Sams­tag, dem 17. März 2007, je­weils ab 19 Uhr in der Kunst­hal­le Ros­tock zu se­hen. Kar­ten zum Preis von elf Eu­ro sind ab so­fort an der Kas­se der Kunst­hal­le Ros­tock, im Pres­se­zen­trum im Ros­to­cker Hof so­wie in der Tou­rist- In­for­ma­ti­on War­ne­mün­de er­hält­lich.

Wei­te­res Be­gleit­pro­gramm zur Aus­stel­lung ¿Ca­mil­le Clau­del - Skulp­tu­ren und Zeich­nun­gen¿ vom 20. Ja­nu­ar bis 1. April 2007

Son­der­füh­run­gen
Diens­tag 15.00 Uhr
Mitt­woch 15.00 Uhr
Don­ners­tag 16.00 Uhr
Sonn­tag 15.00 Uhr und 16.30 Uhr

Teil­nah­me an öf­fent­li­chen Füh­run­gen pro Per­son: 3 Eu­ro
Grup­pen­füh­run­gen: 30 Eu­ro (bis 25 Per­so­nen)
An­mel­dung für Füh­run­gen un­ter Tel. 0381 381-7003
mon­tags zwi­schen 13 und 14 Uhr und don­ners­tags zwi­schen 15 und 16 Uhr

Vor­füh­rung des Spiel­films von Bru­no Nuy­ten über Ca­mil­le Clau­del mit Gé­r­ard De­par­dieu als Ro­din und Isa­bel­le Ad­ja­ni als Ca­mil­le.
28.02.2007 18.00 Uhr
14.03.2007 18.00 Uhr

Ein­tritt: 5 Eu­ro, Kar­ten an der Kas­se er­hält­lich.

Po­di­ums­dis­kus­si­on
mit den Re­fe­ren­tin­nen Dr. Jo Bon­net (Pa­ris) und Bir­git Ef­fin­ger (Ber­lin) zum The­ma: Die Kunst Künst­le­rin zu sein, Ca­mil­le Clau­del und ih­re Er­bin­nen
07.03. 2007 19.00 Uhr

Ein­tritt frei

Vor­trag von Prof. Dr. Bern­fried Licht­nau von der Uni­ver­si­tät Greifs­wald, Kunst­his­to­ri­sches In­sti­tut: ¿Fran­zö­si­sche Bild­hau­er­kunst der frü­hen Mo­der­ne: Au­gus­te Ro­din - Ca­mil­le Clau­del - Aris­ti­de Mail­lol¿
21.03.2007 19.00 Uhr

Ein­tritt: 5 Eu­ro

Vor­trag von Dr. Hans-Die­ter Mück, Ku­ra­tor der Ca­mil­le-Clau­del-Aus­stel­lung: ¿Über die Ent­ste­hung ei­ner Aus­stel­lung - Der Blick hin­ter die Ku­lis­sen¿
30.03.2007 19.00Uhr

Ein­tritt: 5 Eu­ro

Fi­nis­sa­ge
01.04.2007 18.00 Uhr

Ein­tritt frei

Kunst­hal­le Ros­tock
Ham­bur­ger Stra­ße 40, 18069 Ros­tock

Öff­nungs­zei­ten:
Di. - So. 10 - 18 Uhr
Mon­tag ge­schlos­sen

Ein­tritts­prei­se für die Son­der­aus­stel­lung "Ca­mil­le Clau­del - Skulp­tu­ren und Zeich­nun­gen":
Er­wach­se­ne: 5 Eu­ro
er­mä­ßigt: 2,50 Eu­ro
Kin­der: 1 Eu­ro
Fa­mi­li­en­kar­te: 8 Eu­ro

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen un­ter www.​kun​stha​ller​osto​ck.​de .