Home
Na­vi­ga­ti­on

Com­pu­ter­ge­schich­te in Ros­tock - Aus­stel­lung „Von Zu­se zu Zu­se. Ei­ne Ros­to­cker Com­pu­ter­ge­schich­te“ ge­währt Ein­blick in Wis­sen­schafts­ent­wick­lun­gen

Pres­se­mit­tei­lung vom 18.08.2011

Ros­tocks Com­pu­ter­ge­schich­te ist ab Mon­tag (23. Au­gust) in ei­ner Aus­stel­lung „Von Zu­se zu Zu­se“ im Kul­tur­his­to­ri­schen Mu­se­um Ros­tock zu se­hen. An­läss­lich der Ein­wei­hung des neu­en In­sti­tuts für In­for­ma­tik und des Re­chen­zen­trums der Uni­ver­si­tät Ros­tock am glei­chen Tag zei­gen die Ros­to­cker Uni­ver­si­tät und das Kul­tur­his­to­ri­sche Mu­se­um erst­mals ge­mein­sam ei­nen bis­her weit­ge­hend un­be­kann­ten Teil der Ros­to­cker Stadt- und Wis­sen­schafts­ge­schich­te in ei­ner Ka­bi­nett­schau.

Sie do­ku­men­tiert die Ent­wick­lung der In­for­ma­tik in der Han­se­stadt - an­ge­fan­gen vom 1963 er­rich­te­ten Re­chen­zen­trum, in dem 1964 der ers­te Gro­ß­rech­ner in Be­trieb ging - bis hin zur Fer­tig­stel­lung des Neu­baus. Aus­ge­wähl­te Ob­jek­te aus den Jah­ren 1964 bis 1990 ge­wäh­ren ei­nen Ein­blick in der Com­pu­ter­tech­nik in der DDR und ins­be­son­de­re an der Ros­to­cker Uni­ver­si­tät. Zu se­hen ist die Ent­wick­lung von Rech­nern mit im­mer grö­ße­ren Spei­chern von der Loch­kar­te bis zur DVD. Dar­über hin­aus wid­met sich die Aus­stel­lung der zu­neh­men­den Mi­nia­tu­ri­sie­rung und den De­sign-Ver­än­de­run­gen der Re­chen­tech­nik.

Die Ex­po­si­ti­on wür­digt dar­über hin­aus die Leis­tung von Kon­rad Zu­se. Die­ser hat­te 1941 den ers­ten Com­pu­ter Z3 ent­wi­ckelt und schlie­ß­lich den Grund­stein für al­le Ent­wick­lun­gen in der Com­pu­ter­tech­nik bis hin zum Neu­bau der Uni­ver­si­tät ge­legt. Sein Sohn Horst, selbst er­folg­rei­cher In­for­ma­ti­ker, wird zur Ein­wei­hung des Neu­baus, der den Na­men „Kon­rad-Zu­se-Haus“ tra­gen wird, am 22. Au­gust nach Ros­tock kom­men.

„Die tra­di­ti­ons­rei­che Ros­to­cker Uni­ver­si­tät, die im Jahr 2019 das 600-jäh­ri­ge Ju­bi­lä­um ih­rer Grün­dung fei­ern wird, hat mit ih­ren gro­ß­ar­ti­gen wis­sen­schaft­li­chen Leis­tun­gen die Ent­wick­lung un­se­rer Han­se­stadt ent­schei­dend ge­prägt“, un­ter­streicht Ros­tocks Ober­bür­ger­meis­ter Ro­land Me­th­ling. „Von hier ge­hen all­jähr­lich jun­ge For­scher und Ent­wick­ler er­folg­reich und mit ex­zel­len­ten Kennt­nis­sen in al­le Welt Die neue Aus­stel­lung gibt ei­nen ein­ma­li­gen Ein­blick in die Wis­sen­schafts­ge­schich­te un­se­rer Han­se­stadt und ist zu­gleich ein wei­te­rer Be­leg für die Jah­ren en­ge Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen Uni­ver­si­tät und Mu­se­um“, so der OB.

Auch für den Rek­tor der Ros­to­cker Uni­ver­si­tät Prof. Wolf­gang Schareck ist die Aus­stel­lung vor dem Hin­ter­grund des 800-jäh­ri­gen Ros­to­cker Stadt­ge­burts­ta­ges im Jahr 2018 und des 600-jäh­ri­gen Ju­bi­lä­ums der Al­ma ma­ter ein Mei­len­stein der ge­deih­li­chen Zu­sam­men­ar­beit mit der Stadt.

Über Jahr­zehn­te be­wahrt, be­sitzt die Uni­ver­si­tät ei­ne Samm­lung von his­to­ri­schen Com­pu­tern und elek­tro­ni­schen Ge­rä­ten, die seit den 1960er Jah­ren ei­ne zu­neh­mend wich­ti­ge Rol­le in For­schung und Leh­re an der Hoch­schu­le ge­spielt hat­ten. Am 19. Ju­ni 1964 hat­te sich auf Be­schluss der Se­nats­kom­mis­si­on der Uni­ver­si­tät Ros­tock, da­mals Wil­helm-Pieck-Uni­ver­si­tät, das Re­chen­zen­trum als ei­gen­stän­di­ge Ein­rich­tung ge­grün­det. Das Re­chen­zen­trum eta­blier­te sich in den Jah­ren da­nach als Ein­rich­tung der Dienst­leis­tung, der For­schung und Leh­re. Die In­for­ma­tik als Wis­sen­schaft muss­te sich je­doch erst ih­ren Platz schaf­fen. So war die In­for­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung (auch Re­chen­tech­nik ge­nannt) zu­nächst eng an die Ma­the­ma­tik ge­kop­pelt. An der Sek­ti­on Ma­the­ma­tik ent­stand der Wis­sen­schafts­be­reich Ky­ber­ne­tik und Re­chen­tech­nik, der spä­ter in den Be­reich In­for­ma­tik um­be­nannt und wie­der dem Re­chen­zen­trum ein­ge­glie­dert wur­de.

„Ros­tock ist Teil der in­ter­na­tio­na­len Com­pu­ter­ge­schich­te“, un­ter­streicht Hol­ger Hel­big, Pro­fes­sor für neue­re deut­sche Li­te­ra­tur­wis­sen­schaft an der Ros­to­cker Uni­ver­si­tät. Un­ter sei­ner Lei­tung hat­ten die drei Stu­den­ten Ste­fa­nie Kohl, Ste­fa­nie Rus­sow und Phil­ipp Klu­we in der Ar­beits­ge­mein­schaft „Wis­sen­schaft aus­stel­len“ die Ex­po­si­ti­on ent­schei­dend mit ge­stal­tet. Von Sei­ten der Han­se­stadt Ros­tock hat­te sich der Lei­ter des Kul­tur­his­to­ri­schen Mu­se­ums, Dr. Stef­fen Stuth, en­ga­giert.

Die Aus­stel­lung ist bis zum 23. Ok­to­ber 2011 diens­tags bis sonn­tags von 10 bis 18 Uhr zu se­hen. Der Ein­tritt ist frei.