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Damit heiße Silvesternacht ohne Wermutstropfen

Pressemitteilung vom 21.12.1999


Feuerwehr und Klinikum Südstadt sind auf den Jahreswechsel eingestellt/Feuerwache rund um die Uhr besetzt

Rostock erwartet eine heiße Silvesternacht. Mit Jubel, Trubel und Heiterkeit soll am Warnemünder Strand und im Stadthafen das Jahr mit den drei Nullen zünftig begrüßt werden. Hier wie da werden zum „Umblädern 2000“ tausende Besucher erwartet. Sollten sich in das vergnügliche Getümmel doch einige Wermutstropfen mischen, ist Hilfe sicher. Feuerwehr, Rettungsdienst und das Rostocker Klinikum Südstadt haben für Notfälle Vorsorge getroffen. Beide Einrichtungen sind im Hinblick auf den einmaligen Jahreswechsel auf alle Eventualitäten eingestellt.

Mit rund 250 Einsatzkräften werden Feuerwehr und Rettungsdienst die Silvesternacht begleiten. Neben Berufsfeuerwehr, Rettungsärzten und Rettungssanitätern warten auch alle freiwilligen Feuerwehren, DRK, Arbeitersamariterbund, Johanniter-Unfallhilfe und Technisches Hilfswerk auf ihren Einsatz. Rund um die Uhr besetzt sind die Einsatzleitstelle im Brandschutz- und Rettungsamt, alle Rettungswachen, Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehren und Polizeistationen. Auf jedem S-Bahnhof ist in dieser Nacht der Bundesgrenzschutz präsent, der über Funk weitere Helfer rufen kann. Damit gibt es in der ganzen Stadt zahlreiche Anlaufpunkte, sollten Telefone oder Handys aus unerfindlichen Gründen streiken.

„Noch nie waren für eine Silvesternacht so viele Kräfte mobilisiert wie in dieser“, unterstreicht die Senatorin für Umwelt und Ordnung, Karina Jens. „Im Vergleich zu anderen Jahren sind doppelt so viele Personen im Einsatz, um die Sicherheit der Rostocker Silvesterparty zu gewährleisten“, begründet die Senatorin.

Seit dem Frühjahr bereitet sich das Brandschutz- und Rettungsamt auf den Jahreswechsel vor, da das sogenannte Jahr-2000-Problem hier nicht nur die Computer betrifft. Eine umfangreiche Checkliste ist Punkt für Punkt abgearbeitet, Probleme sind derzeit nicht erkennbar. Nach Aussagen der Hersteller werden vom Notrufsystem bis zur Funkuhr, von der Medizintechnik bis zu den verstellbaren Tragentischen der Rettungsfahrzeuge alle Geräte normal arbeiten. Der Kontakt der Berufsfeuerwehrleute mit ihren freiwilligen Kollegen und den vielen Helfern wird wie immer per Funk abgewickelt, ist also von Stromausfall oder Netzschwankungen nicht betroffen, erläutert der in der Silvesternacht diensthabende Einsatzleiter Werner Basmer. Alle Einsatzfahrzeuge und die Leitstelle in der Schlesinger-Straße verfügen über Notstromaggregate. Sollte die automatische Drehleiter den Dienst versagen, werden sich die Männer vor Ort mit anderen Mitteln zu helfen wissen. Solche oder ähnliche Pannen können jederzeit auftreten, nicht nur am Vorabend zum Jahr 2000, weiß Basmer aus Erfahrung.

Auch das Klinikum Südstadt Rostock hat vorgesorgt. Auf allen Stationen und in der Notfallaufnahme werden in dieser Nacht mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz sein, erläutert Verwaltungsdirektorin Renate Fieber. Auch Vertreter der mit jeglichen 2000-Problemen im Hause befaßten Arbeitsgruppe werden die Silvesternacht im Klinikum verbringen. Vom Chefarzt bis zum verantwortlichen Medizintechniker werden alle wichtigen Spezialisten im Einsatz sein.

Vorausgegangen war auch hier eine monatelange Vorbereitung, um für alle Problemfälle und Engpässe gerüstet zu sein. Schließlich werden in der letzten Nacht des Jahres noch rund 300 Patienten im Klinikum Südstadt das Bett hüten müssen. Das Personal rechnet mit zahlreichen ambulanten Notfällen und einem Geburtenanstieg.

Gesichert ist ein Vorrat an Verbrauchsmaterialien, Lebensmitteln und Arzneimitteln, der für sechs bis acht Wochen ausreichend ist. Ausbleibende Zulieferungen werden das Klinikum so nicht treffen. Auf ihre Tauglichkeit geprüft wurden und werden unzählige Anlagen und Gerätschaften, deren Mikrochips das runde Datum nicht akzeptieren. Zu prüfen waren neben Telefonanlage, der gesamten EDV-Technik auch Heizung, Großküche mit Zubehör bis zu rund 1500 kleinen und großen medizintechnischen Geräten. Weder Fieberthermometer noch Ultraschall dürfen Ärzte und Schwestern im Stich lassen. Bei so überlebenswichtigem Zubehör wie Röntgenanlage oder Geräten für Narkose und Patientenüberwachung wird es keine Probleme geben. Das haben die Hersteller anhand strenger, international gültiger Standards bereits zugesichert. Ein Dutzend von mehr als hundert Gerätegruppen hat den Test nicht bestanden und wird noch vor Jahresfrist erneuert. Weitere Medizintechnik wurde mit aktueller Software ausgestattet oder kann per Hand auf das neue Datum umgestellt werden. Das wird in den ersten Januartagen und -wochen vor allem die Medizintechniker beschäftigen.          sw