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Na­vi­ga­ti­on

Das Amt für Um­welt­schutz in­for­miert:

Pres­se­mit­tei­lung vom 13.10.2003

Im Zu­ge zahl­rei­cher Bau­maß­nah­men wird in den Bo­den ein­ge­grif­fen. Bei Aus­schach­tun­gen für Fun­da­men­te und Grün­dun­gen, beim Bau von Kel­lern und Tief­ga­ra­gen, beim Zie­hen von Lei­tungs­grä­ben und an­de­ren Tief­bau­maß­nah­men wird häu­fig Grund­was­ser an­ge­trof­fen, zu dem auch das sog. Schich­ten­was­ser zählt. Die un­be­ab­sich­tig­te Er­schlie­ßung von Grund­was­ser ist nicht nur ein Stör­fak­tor im Bau­ge­sche­hen, son­dern stellt auch ei­nen Ein­griff in die Be­we­gung und Be­schaf­fen­heit des Grund­was­sers dar. Zum Schut­ze des Grund­was­sers for­dert das Was­ser­ge­setz des Lan­des Meck­len­burg-Vor­pom­mern (LWaG), § 33 Erd­auf­schlüs­se, dass vom Un­ter­neh­mer der Bau­maß­nah­me die­se vor­her der Was­ser­be­hör­de an­zu­zei­gen ist.

Die zu­stän­di­ge Was­ser­be­hör­de - in Ros­tock das Amt für Um­welt­schutz, Ab­tei­lung Was- ser­wirt­schaft/Un­te­re Was­ser­be­hör­de, Post­an­schrift: 18050 Ros­tock, Hans-Fall­a­da-Stra­ße 1, Te­le­fon 381-7319, - trifft zum Schutz des Grund­was­sers die er­for­der­li­chen An­ord­nun­gen. In vie­len Fäl­len wird sich im Rah­men der ge­nann­ten Bau­maß­nah­men ei­ne Grund­was­ser­hal­tung, d.h. ein Ab­sen­ken des Grund­was­ser­spie­gels durch Ab­pum­pen, er­for­der­lich ma­chen. Teil­wei­se kom­men auch spe­zi­el­le Sohl­ab­sich­tun­gen, In­jek­tio­nen, Ab­spun­dun­gen und an­de­re Ver­fah­ren zum Ein­satz.

Auf­ga­be der Un­te­ren Was­ser­be­hör­de ist es, an­hand der zum an­ge­zeig­ten be­ab­sich­tig­ten Bau­vor­ha­ben ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen (Bau­grund­gut­ach­ten, Was-ser­hal­tungs­pro­jekt, An­ga­ben zum Ver­bleib des ab­ge­pump­ten Was­sers) zu prü­fen, ob zeit­wei­li­ge oder dau­ern­de Be­ein­träch­ti­gun­gen des Grund­was­sers zu be­sor­gen sind und die­se ggf. aus­ge­gli­chen wer­den kön­nen bzw. die Ar­bei­ten wid­ri­gen­falls zu un­ter­sa­gen sind. Auch der Schutz der grund­was­ser­ab­hän­gi­gen Ve­ge­ta­ti­on, z. B. Bäu­me und tief­wur­zeln­den Sträu­cher, ist zu be­ach­ten. Je­de Grund­was­ser­hal­tung ver­än­dert die na­tür­li­che Be­we­gung des Grund­was­sers. Grund­was­ser­ab-sen­kun­gen kön­nen zur un­er­wünsch­ten Mo­bi­li­sie­rung von be­las­te­tem Grund­was­ser füh­ren, zum Zu­strom von Salz­was­ser aus der Ost­see, von Brack­was­ser aus der Un­ter­war­now, von ver­sal­ze­nen Tie­fen­wäs­sern aus dem Un­ter­grund so­wie von kon­ta­mi­nier­ten Wäs­sern aus Alt­ab­la- ge­run­gen, Alt­last­stand­or­ten und ehe­ma­li­gen Ha­va­rie­be­rei­chen. Spund­wän­de und tie­fe Ein­bau­ten in das Grund­was­ser kön­nen zum Auf­stau und zur Flie­ß­rich­tungs­än­de­rung, ver­bun­den mit er­höh­ten Was­ser­stän­den, füh­ren.

Das LWaG ver­pflich­tet die Was­ser­be­hör­de zum Schutz des Grund­was­sers. Es ist nicht ih­re Auf­ga­be, Sor­ge für Ob­jek­te im Um­feld der Was­ser­hal­tungs­maß­nah­me zu tra­gen, die durch Ein­grif­fe in das Grund­was­ser be­ein­träch­tigt wer­den könn­ten. Es wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass auf­grund des § 16 LWaG in Ver­bin­dung mit der Was­ser­ent­nah­me­ent­gelt­ver­ord­nung für das Ent­neh­men, zu Ta­ge för­dern, zu Ta­ge lei­ten und Ab­lei­ten von Grund­was­ser ein Ent­gelt von 0,018 EUR/m3 zu ent­rich­ten ist. Ein Ent­gelt wird nicht er­ho­ben, so­fern die was­ser­be­hörd­lich er­laub­te Ge­wäs­ser­be­nut­zung 2000 m3 im Ka­len­der­jahr nicht über­steigt.

Dr. Al­fred Kirch­ner