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Das Kulturhistorische Museum: Bilanz 2005 und Ausblick 2006

Pressemitteilung vom 08.02.2006

Bilanz 2005

Das Jahr 2005 war besonders erfolgreich für das Kulturhistorische Museum Rostock. Die Sanierung der mittelalterlichen Klosteranlage wurde fortgesetzt. Mit dem Nord- und dem Nordwestflügel konnten "Sorgenkinder" des Museums angepackt werden. Es wurden u.a. die maroden Dächer saniert, Mauern trockengelegt und neue Zugänge zu den künftigen Ausstellungsbereichen geschaffen. Damit verbunden war auch eine grundlegende Verbesserung der Magazinsituation. Damit passt nahezu die doppelte Menge Sammlungsstücke in die modern und den restauratorischen Bedingungen genügenden Magazine. Für die Maßnahmen standen auch Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Höhe von 100.000 Euro zur Verfügung.

Ein besonders umfangreiches und finanzintensives Restaurierungsvorhaben ist durch Spenden und Zuwendungen der Jahresköste der Kaufmannschaft und durch die OstseeSparkasse Rostock im Verein mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung ermöglicht worden. Zur Restaurierung des Stiftungsbildes standen insgesamt 37.000 Euro zur Verfügung.

Die zunehmend moderne und besucherfreundliche Gestaltung des Museums lockte im vergangenen Jahr nahezu 9.000 Besucherinnen und Besucher mehr als 2004 in das Kulturhistorische Museum. Das bedeutet gegenüber 2004 eine Steigerung um 38 Prozent (gesamt 23.481 im Jahr 2004, 32.451 im Jahr 2005). Erweitert wurden die Angebote wie Führungen (+ 43%) und Veranstaltungen (+ 6 %). Insgesamt fanden 412 Führungen und Veranstaltungen mit 9.634 Besucherinnen und Besuchern statt, darunter 241 für Kinder- und Jugendgruppen, 68 öffentliche Führungen, 19 Vorträge und viermal die beliebten Begutachtungen privater Schätze.

Besonders erfolgreich waren die Sonderausstellungen "ZwischenZeit. 1945- 1953. Rostock in den Jahren nach dem Krieg" anlässlich des 60. Jahrestages des Kriegsendes, "Glanz des Himmels. Mediterrane Wege christlicher Ikonen" aus dem Bestand des Belgrader Nationalmuseums und "Rostocker Stadtbilder. Stadtansichten aus fünf Jahrhunderten" aus einer Privatsammlung.

Ausblick 2006

Die Fertigstellung der Bauabschnitte 5 bis 7 steht unmittelbar bevor. Deshalb werden im Nordost- und im Nordwestflügel neue Dauerausstellungen eingerichtet. Das Obergeschoss der Klausur wird in den Museumsrundgang einbezogen. Unter dem Motto *Schätze heben" wird das Kulturhistorische Museum die historischen Sammlungen in den Mittelpunkt der Ausstellungstätigkeit 2006 stellen.

Im Nordflügel werden ab 7. April 2006 Malereien niederländischer Maler des 16. bis 19. Jahrhunderts zu sehen sein. Genrebilder, Landschaften und Stillleben künden von der Kunstfertigkeit flandrischer und holländischer Meister und geben einen Einblick in die Vielfalt der Stile und Gestaltungsweisen. Darunter sind Kleinodien wie die Landschaften von Jan Brueghel d. J. und Salomon van Ruysdael oder ein Porträt des Rembrandt-Schülers Gerrit Dou zu finden.

Im Ostflügel werden ausgewählte Stadtansichten von der Geschichte der Stadt berichten, indem sie das Antlitz der Stadt im Wandel der Jahrhunderte ebenso wie einzelne verschollene Bauwerke wie z.B. den Zwinger vor dem Steintor zeigen (ab 27. April). Den Besucherinnen und Besuchern soll vermittelt werden, dass Rostock zu Recht Mitgliedsstadt der Europäischen Route der Backsteingotik ist. Im Nordostflügel werden zwei der Nonnenzellen zu sehen sein, eine davon komplett im 16. Jahrhundert ausgemalt.

Mit einem Kinderfest soll pünktlich zum Internationalen Kindertag am 1. Juni in diesem Teil des Klosters eine Spielzeugausstellung eröffnet werden. Historisches Spielzeug fasziniert jeden. Kinder erkennen sich im Spielzeug früherer Generationen wieder, Erwachsene begegnen alten Erinnerungen, Sammler geraten ins Schwärmen. Die umfangreiche Spielzeugsammlung des Kulturhistorischen Museums Rostock wird nach vielen Jahren erstmalig wieder in Teilen ausgestellt. In der Ausstellung illustrieren Puppen und Puppenstuben des 19. und 20. Jahrhunderts eine Spielzeugwelt, in der die Mädchen vergangener Jahrhunderte ihre spätere Rolle als Hausmutter spielend übten. Im Bereich technischer Spielzeuge ist zu erleben, wie mit Baukästen, Eisenbahnen, Schaukelpferde und Zinnfiguren die männliche Welt der Berufstätigkeit, des Militärs und der körperlichen Ertüchtigung in die Kinderzimmer Einzug hielt. Der Zeitvertreib durch Gesellschaftsspiele, Kinderbücher oder Sammelalben vereinte oft Jungen, Mädchen und Eltern im Spiel und hatte neben der unterhaltenden auch eine bildende Funktion. Vom historischen Spielzeug angeregt, können sich Kinder und Erwachsene in der Ausstellung in Aktionsbereichen selbst Zeit zum Spielen nehmen.

Neben der Ausstellung *Armin Münch Meermenschen. Zeichnungen und Druckgrafik 1955 - 2005", die bis 5. März zu sehen ist, und *125 Milliarden Mark" (bis 17. April 2006) sind weitere Sonderausstellungen geplant. *Geschenktes - Neu in den Sammlungen" vereint eine Auswahl aus bedeutenden Schenkungen und Neuerwerbungen, die die Rostocker Sammlung im Zeitraum von 2000 bis 2005 erweitert und bereichert haben (ab 17. März). Nicht nur Malerei, Grafik, Kunsthandwerk, sondern auch Textilien, Spielzeug, Plakate, Postkarten und wertvolle Dokumente konnte das Museum in den letzten fünf Jahren erwerben. Mit einem Potpourri verschiedener Neuzugänge möchte sich das Museum bei den Schenkern und Spendern bedanken, denn nur auf diesem Wege sind Neuerwerbungen möglich, die Lücken in den Sammlungen schließen helfen.

Im Jahr 2006 wird der 400. Geburtstag Rembrandt Harmensz van Rijn‘ begangen. Das Kulturhistorische Museum zeigt aus diesem Anlass unter dem Titel "Rembrandt und das Goldene Zeitalter in den Niederlanden" Werke von des Meister Hand, von seinen Schülern und Zeitgenossen aus eigenen Beständen. Aus der rund 230 Blatt umfassenden Sammlung von niederländischen Grafiken des 17. Jahrhunderts werden neben Werken Rembrandts Werke so bedeutender Künstler wie Anton van Dyck, Claes Pietersz Berchem, Ferdinand Bol, Jacob Jordaens oder Adriaen van Ostade zu sehen sein. Verschiedene Genres wie Porträt, Genre, Landschaft geben Auskunft über das bunte Leben in den Niederlanden im 17. Jahrhundert (23. Juni bis 17. September).

Ab 6. Oktober 2006 wird bis Mitte Januar 2007 die Ausstellung Accessoires im Westflügel gezeigt. Diese Ausstellung vereint Beiwerk der weiblichen und der Männermode aus drei Jahrhunderten wie z.B. den eleganten Hut der Dame, den Regenschirm, Handschuhe, das Taschentuchbehältnis oder aus der Männermode den Zylinder, die Ansteckblume, das mit Monogram bestickte Anzugtuch oder auch hier den eleganten Regenschirm, die Tabaksdose, Handschuhe. Und natürlich wird Schmuck eine große Rolle spielen. Die Accessoires stammen allesamt aus der Sammlung.

Das Kulturhistorische Museum im Kloster zum Heiligen Kreuz hat dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.