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Na­vi­ga­ti­on

Das Ros­to­cker Rat­haus - Bau­stel­le von An­fang an

Pres­se­mit­tei­lung vom 08.04.2010

Mit sei­nem rund 730 Jah­re al­ten Haupt­ge­bäu­de zählt das Ros­to­cker Rat­haus zu den äl­tes­ten Bau­ten der Stadt. Zwi­schen 1270 und 1290 wur­de zu­nächst ein zwei­ge­schos­si­ges Dop­pel­haus mit gro­ßem Ge­wöl­be­kel­ler, Fest­saal und Rats­stu­be, Lau­ben­gang und Schau­wand er­rich­tet, das zu­nächst vor­nehm­lich als Han­dels­haus dien­te. Rund 200 Jah­re spä­ter reich­ten die Räum­lich­kei­ten je­doch nicht mehr aus. Es be­gann ei­ne Rei­he von Um- und An­bau­ten, die sich über al­le Jahr­hun­der­te bis heu­te er­streckt.

Zu den ers­ten Ver­än­de­run­gen zähl­te 1484 die Er­rich­tung ei­nes Fest­hau­ses. Die­ses "Neue Haus" wur­de süd­lich ans das da­ma­li­ge Rat­haus an­ge­fügt, der be­reits be­stehen­de Rat­haus­vor­bau und die Schau­wand wur­den er­wei­tert und die letz­ten der sie­ben Tür­me auf­ge­setzt. Um 1500 er­hielt auch die nörd­li­che Sei­te ei­nen An­bau: das heu­te nicht mehr er­hal­te­ne "Rats­stu­ben­haus". 1727 bis 1729 er­setz­te man den bei ei­nem Sturm zer­stör­ten Vor­bau durch ei­nen neu­en, hö­he­ren und noch heu­te er­hal­te­nen; die go­ti­sche Schau­wand ist seit­dem teil­wei­se ver­deckt.

In den Jah­ren von 1733 bis 1735 er­folg­te der ers­te kom­plet­te Um­bau des Rat­hau­ses, bei dem u.a. das al­te Dop­pel­haus auf­ge­stockt und die Fas­sa­den und der Fest­saal im ba­ro­cken Stil um­ge­stal­tet wur­den. 1840 bis 1860 un­ter­teil­te man die ge­räu­mi­ge Hal­le des Kern­hau­ses und schuf so neue Bü­ros für die im­mer mehr zu­neh­men­de Ver­wal­tung. 1900 wur­den das gan­ze da­ma­li­ge Rat­haus und die Schau­wand sa­niert. 1907 ent­stand das Stadt­haus als ers­te Er­gän­zung des his­to­ri­schen Rat­haus­kom­ple­xes; bei­de Ge­bäu­de­tei­le sind über die Stra­ße Hin­ter dem Rat­haus durch die scherz­haft ge­nann­te "Hö­he­re Be­am­ten­lauf­bahn" mit­ein­an­der ver­bun­den. 1935 gab es er­neut zu­sätz­li­chen Platz­be­darf, so­dass die Nach­bar­häu­ser Neu­er Markt 33 und 34 ein­be­zo­gen wur­den. Sie stan­den in ih­rer Form erst seit 1910 bzw. 1920 und be­her­berg­ten zu­nächst ei­ne Bank. 1951/52 er­setz­te an der Nord­sei­te der his­to­ri­schen Gie­bel­häu­ser ein Bü­ro­ge­bäu­de das den Bom­ben zum An­griff ge­fal­le­ne Rats­stu­ben-Haus aus dem frü­hen 16. Jahr­hun­dert. 2001/02 wur­de das his­to­ri­sche Rat­haus voll­stän­dig sa­niert; Ein­bau­ten wur­den ent­fernt, so dass die mit­tel­al­ter­li­che Hal­le wie­der er­leb­bar ist.