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Deponie wird Stadtpark – Wettbewerbssieger gestaltet grünes Areal zur BUGA

Pressemitteilung vom 18.11.2020 - Umwelt und Gesellschaft

Der Sieger des Freiraum-Wettbewerbs zur „Gestaltung eines Stadtparks auf einer ehemaligen Deponie“ steht fest – das Büro RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Köln.

Insgesamt 16 Landschaftsarchitekten hatten sich für den Wettbewerb qualifiziert, teilt der Fachbereich BUGA der Stadtverwaltung mit. Alle Arbeiten zeigen, wie vielfältig der Landschaftsraum „Deponie“ in eine öffentliche Frei- und Grünfläche umgewandelt werden kann. Ziel des Wettbewerbs war eine multifunktionale Fläche mit grünem Charakter und Bezug zum Wasser, die sich mit den umliegenden Ortsteilen vernetzt. Auch der eingebundene WarnowRundweg, neue Wegenetze und Verweilorte, der Umwelt- und Klimaschutz, ein Regenwassermanagement, Abfallvermeidung sowie die für 2025 geplante Bundesgartenschau sollten in den Projektentwürfen berücksichtigt werden.

Nach einer Jurysitzung im Juli 2020 konnten alle Rostockerinnen und Rostocker die sechs besten Arbeiten der Jury-Auswahl kennenlernen. Die Meinungen der Einwohnerinnen und Einwohner sowie die Ergebnisse einer einwöchigen Bürgerbeteiligung vor Ort an der Deponie und den „BUGA-Containern“ wurden den ausgewählten Büros zur weiteren Einarbeitung in ihre Arbeiten übermittelt.

Am 16. November 2020 eröffnete die zweite Jurysitzung die letzte Phase des Wettbewerbs. Unter Corona-Bedingungen wurde in der Rostocker StadtHalle mit Fach- und Sachpreisrichtern sowie den Sachverständigen diskutiert und um das beste Ergebnis gerungen. Die Jury, der Landschaftsarchitekten und Architekten, der Oberbürgermeister der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, der Senator für Infrastruktur, Umwelt und Bauen, Amtsleiter aus Leipzig und Rostock, Bürgerschaftsvertreterinnen und -vertreter sowie der Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau Gesellschaft angehörten, entschied sich einstimmig für den Entwurf des Büros RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten.

Das Büro RMP schlägt eine neue Landmarke gegenüber dem Petriturm auf der anderen Warnowseite als einen Ort der Sehnsucht nach Weitblick vor. Ein „Klimaleuchtturm“ mitten im zukünftigen Stadtpark soll Ausschau auf die Landschaft und die Stadtsilhouette ermöglichen.

Darüber hinaus soll Sport und Spiel umfangreich offeriert werden, darunter Klettern, Ballspiele, Fitnessangebote und Funsport, gemeinsam und allein. Die Kuppe des Hügels wird mit ihrer Vielfalt alle Altersgruppen in den Stadtpark locken. In südlicher ruhiger Hanglage mit Ausblick auf die Warnow und die Rostocker Altstadt schmiegen sich Landschaftsterrassen in das Gelände und geben diesem Ort eine hohe Anziehungskraft für Besucherinnen und Besucher. Gehölze, Rosen und Stauden setzen Akzente. Eine „Parkschale“ mit weniger intensiver, dafür natürlicher Nutzung bildet einen Übergang in die nördlich angrenzenden Quartiere. Der „Deponieloop“ ist ein thematischer Rundweg, der die Ausmaße der ehemaligen Deponie sichtbar macht.

Strahlenförmige Wege, die auf dem Plateau münden, erschließen das gesamte Gelände. Unterschiedliche Rundwege führen durch die Parklandschaft. Immer wieder werden die Besucherinnen und Besucher an verschiedenen Orten zum Verweilen eingeladen. Raumbildend und schattenspendend sind Baum- und Strauchpflanzungen geplant. Ob die Spaziergänger über Warnowrundweg, Deponieloop oder Warnowband ans Wasser gelangen - die Steganlage „Altstadtblick“ als Highlight des Parks schafft die Verbindung zur Warnow mit vielfältigen Aufenthaltsmöglichkeiten und attraktiven neuen Perspektiven.

Die Einbindung der Bundesgartenschau als temporäre Großveranstaltung im Jahr 2025 findet im Stadtpark ausreichend Freiraum und Möglichkeiten. Mit ihren Ausstellungen, Pflanzungen und vielfältigen Veranstaltungen zeigt sie den Wandel von der Naturlandschaft über Kultivierung, Deponienutzung bis hin zu einem modernen, nachhaltigen Stadtpark.

Viel Lob und den 2. Preis erhielt die Wettbewerbsarbeit der Arge friedburg & hhvh, Berlin. Im Mittelpunkt steht Sport, Spiel und Bewegung - im „Panoramamove“ mitten auf der Kuppel des Parks. Neben den Sport- und Spielflächen setzt das Konzept auf große Flächen, die der freien Aneignung dienen, urteilte die Jury. Auch hier erschließen Loops den Park und verknüpfen die Eingangs- und Parkbereiche miteinander.

Der 3. Preisträger, Atelier Loidl Landschaftsarchitekten, Berlin, öffnet den Deponieraum mit einem Netz gleichbreiter Wege durch die natürlich wilde, zu erhaltene Naturlandschaft, die sich auf der Deponie entwickeln konnte. Die Jury nennt es eine „gelungene Balance zwischen den vorhandenen landschaftlichen Qualitäten und den künftigen Entwicklungen des Areals“. Die Rauheit der ursprünglichen Vegetation sollte beibehalten werden. Darin eingebettet liegen intensiv gestaltete Räume für Sport und Spiel, Begegnung und Erholung. Ein „Canaletto-Blick“ vom Wiesenrondell auf der Kuppel ermöglichst den Panoramablick in die Landschaft und zum Wasser.

„Diese seit vielen Jahren nicht nutzbare Deponie wird nun zu einem für alle Menschen erlebbaren besonderen Ort mit der natürlichen Vegetation als tragendem Element. Hohe Erwartungen sind an diesen Stadtpark gestellt. Die enge Verbindung zwischen Natur und Stadt weckt Emotionen, die vielfältige Nutzbarkeit und sein Vernetzungspotential lassen den neuen Stadtpark zu einem Park für alle im Herzen der Stadt werden“, unterstreicht der Senator für Infrastruktur, Bau und Umwelt Holger Matthäus.