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Na­vi­ga­ti­on

Der Ros­to­cker Ge­rech­tig­keitsau­schuss: DDR-Un­recht wie­der­gut­ma­chen - neu­es Un­recht auf­de­cken - Buch­vor­stel­lung und Ge­spräch

Pres­se­mit­tei­lung vom 27.10.2022 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport

In Ros­tock wur­de im Zu­ge der Fried­li­chen Re­vo­lu­ti­on am 6. No­vem­ber 1989 noch von der Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung der SED ein Gre­mi­um eta­bliert, das ei­ne be­son­de­re Auf­ga­be hat­te: Ge­rech­tig­keit. Der „zeit­wei­li­ge Ge­rech­tig­keits­aus­schuss“ soll­te Fäl­le po­li­ti­schen Un­rechts in der DDR be­ar­bei­ten und re­ha­bi­li­tie­ren, ab­seits von di­rek­ten ju­ris­ti­schen und po­li­zei­li­chen Be­fug­nis­sen. Schnell mel­de­ten sich Men­schen, die Be­rufs­ver­bo­te, Zer­set­zung, staat­li­che Ge­walt und po­li­ti­sche Ver­fol­gung er­lebt ha­ben. Gleich­zei­tig zeig­te sich Amts- und Macht­miss­brauch durch Funk­tio­nä­re des Staa­tes. Die Ge­schich­te des Aus­schus­ses zeigt ein­drück­lich, wie die lo­ka­le Ge­sell­schaft Un­recht auf­ar­bei­ten woll­te, aber auch, wel­che Gren­zen und Hür­den da­bei wirk­ten. Nach der ers­ten frei­en Wahl wur­de der Aus­schuss von der neu­en Bür­ger­schaft neu for­miert und die De­mo­kra­tie „lern­te müh­sam lau­fen“.

Die Volks­hoch­schu­le und die Do­ku­men­ta­ti­ons- und Ge­denk­stät­te in der ehe­ma­li­gen Un­ter­su­chungs­haft der Staats­si­cher­heit (DuG) la­den In­ter­es­sier­te am Mitt­woch, 16. No­vem­ber 2022, um 18 Uhr zur die­ser Ver­an­stal­tung in die Do­ku­men­ta­ti­ons- und Ge­denk­stät­te in der ehe­ma­li­gen Sta­si-Un­ter­su­chungs­haft­an­stalt Ros­tock, Her­mann­stra­ße 34b, 18055 Ros­tock, ein.

Der Re­fe­rent ist Pas­tor em. Ar­vid Schnau­er, der wäh­rend der Fried­li­chen Re­vo­lu­ti­on für als op­po­si­tio­nell ein­ge­stuf­te Men­schen ein­trat, Frie­den­s­an­dach­ten or­ga­ni­sier­te und von Mai 1990 bis zur Auf­lö­sung Vor­sit­zen­der des Ros­to­cker Ge­rech­tig­keits­aus­schus­ses war. Am 16. No­vem­ber prä­sen­tiert Schnau­er Aus­zü­ge aus sei­nem Buch zur Ar­beit des Ros­to­cker Ge­rech­tig­keits­aus­schus­ses.

Für sei­nen jahr­zehn­te­lan­gen Ein­satz für Frie­den und Ge­rech­tig­keit, so auch für sein be­son­de­res En­ga­ge­ment wäh­rend der Fried­li­chen Re­vo­lu­ti­on, wur­de Ar­vid Schnau­er im März 2022 das Bun­des­ver­dienst­kreuz ver­lie­hen.

Die Teil­nah­me an der Ver­an­stal­tung ist kos­ten­frei, um vor­he­ri­ge An­mel­dung un­ter Tel. 0381 381-4300 oder im In­ter­net un­ter der Adres­se www.​vhs-​hro.​de wird ge­be­ten, da die Zahl der Plät­ze be­grenzt sind.